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Tefnut

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Tefnut in Hieroglyphen
meistens
X1
I9
W24
X1
B1

Tefenut
Tfnwt
oder
X1
I9
N35
X1
B1

Tefnet
Tfnt

Tefnut oder Tefnet ist eine altägyptische Göttin, die zu den neun Schöpfergottheiten der heliopolitanischen Kosmogonie (Enneade von Heliopolis) gehört. Sie symbolisierte das Feuer. Frühere Annahmen, dass Tefnut die Feuchtigkeit darstelle, wurden in der Ägyptologie zwischenzeitlich verworfen.[1]

Abstammung

Zusammen mit ihrem Bruder, dem Luftgott Schu, war sie die erste, die aus dem Körper der Schöpfergottheit Atum hervorgegangen ist, und somit entstand die Zweigeschlechtlichkeit. Über die Abstammung Tefnuts existiert noch eine weitere Version, in der sie und Schu Kinder der Isis sind und in Chemmis geboren wurden.

Bedeutung

Schu und Tefnut bildeten das Paar, das die Götter erzeugt hat: sie gelten als Eltern des Erdgottes Geb und der Himmelsgöttin Nut. Überall, wo Tefnut erwähnt wird, geschieht dies zusammen mit Schu, sie sind die Zwillinge schlechthin. Tefnut ist die Uräusschlange, die zugleich als Sonnenauge wirkt. Die ungebändigte Kampfeslust der Löwin entlädt sich nun in ihrer Macht als Stirnschlange des Re. Der Papyrus Harris sagt: "Wenn Re den Himmel jeden Morgen durchfährt, dann ruht Tefnut auf seinem Haupt und sendet ihren Feuerhauch gegen seine Feinde".

Auch wird Tefnut nicht als Löwin, sondern als äthiopische Katze beschrieben. Wenn aber Zorn sie packt, verwandelt sie sich immer wieder in eine "wilde Löwin". Die Doppelseitigkeit ihres Wesens kommt auf einer Inschrift in Philae zum Ausdruck: "Als Sachmet ist sie zornig, als Bastet fröhlich". Beide, Sachmet, die grimmige Löwin, und Bastet, die heitere Katze, sind in Tefnut vereint. Nach der späteren Verschmelzung der Götter Atum und Re zu „Atum-Re“ wurden Schu und Tefnut damit auch zu Kindern des Re.

Darstellung

Dargestellt wurde Tefnut menschengestaltig mit einem Löwenkopf oder in ihrem Hauptkultort Leontopolis (Löwenstadt) als Löwe. Sie trägt eine Sonnenscheibe auf dem Kopf, die von zwei Schlangen umringt ist. Daher trägt Tefnut auch den Beinamen "Herrin der Schlange" oder "Stirnschlange am Haupte aller Götter". In Buto kennt man sie als flamingogestaltiges "Kind des unterägyptischen Königs", in Elkab erscheint sie in Gestalt eines Geiers.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Jan Assmann: Tod und Jenseits im alten Ägypten. Beck, München 2001, S. 30.