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Johann Andreas Eisenbarth

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Johann Andreas Eisenbarth (auch Eysenbarth) (* 27. März 1663 in Oberviechtach; † 11. November 1727 in Hannoversch Münden) war ein in seiner Zeit genialer deutscher Bruch- und Steinschneider, Wund- und Augenarzt.

Im Jahre 1703 erwarb er für 12 Taler das Magdeburger Bürgerrecht und kaufte für 3100 Taler das Haus "Zum Güldnen Apfel" in der Apfelstraße (Nr. 9) in Magdeburg.

Nachdem er vom Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. am 9. Juli 1716 das königliche Privileg erhalten hatte in Preußen zu praktizieren begann sein großer Aufstieg: Mit seinem Gefolge, bei dem auch Gaukler waren, zog er von Stadt zu Stadt um auf dem Markt in einem Zelt die Kranken zu behandeln.

Als "Okulist" behandelte Eisenbarth auch Krankheiten wie den Grauen Star. Diese Eingriffe waren damals sehr gefährlich und schwierig durchzuführen. Er war ein geschickter Starstecher, Bruchoperateur und Steinschneider. Außerdem entwickelte er medizinische Instrumente, so den Polypenhaken.

Ehrungen

In seiner Geburtsstadt wird alljährlich des Freiluftfestpiel "Doktor Eisenbarth" aufgeführt. Dort befindet sich auch das Eisenbarth Museum und das Eisenbarth Archiv. In Hannoversch Münden wird "Das Spiel vom Doktor Eisenbart" aufgeführt, und am Rathaus befindet sich ein Glockenspiel, bei dem der Doktor zur Melodie seines Liedes einen Zahn extrahiert.

In Oberviechtach, Hannoversch Münden und Magdeburg (Doktor-Eisenbart-Ring) sind Straßen nach ihm benannt. An der Stelle des ehemaligen Hauses "Zum Güldnen Apfel" in Magdeburg steht der Eisenbarthbrunnen. Auf diesem ist auch das bekannte Spottlied in voller Länge angebracht.

Auszug:

"Ich bin der Doktor Eisenbarth,
Kurir die Leut nach meiner Art,
Kann machen, daß die Blinden gehn,
Und daß die Lahmen wieder sehn.
Es hatt einmal ein alter Mann
Im Rachen´einen hohlen Zahn,
Ich schoß ihn raus mit der Pistol,
Ach Gott, wie ist dem Mann so wohl.
Drauf rief mich stracks der große Zaar,
Er litt schon lang am grauen Staar,
Ich stach ihm beede Augen aus,
Jetzt ist der Staar wohl auch heraus."

Das Lied ist um 1800 als Studentenlied entstanden und wird heute in Europa, USA und Japan gesungen.

Literatur

  • Eike Pies: Ich bin der Doktor Eisenbarth. Arzt der Landstraße. Eine Bildbiographie. Ariston, Genf 1977, ISBN 3-7205-1155-3



siehe auch: Eisenbarth Welt-Sippen-Verband