Harzquerbahn
Harzquerbahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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![]() Zug auf der Harzquerbahn (2007) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer: | 9700 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 326 Nordhausen–Drei-Annen-Hohne 325 Drei-Annen-Hohne–Wernigerode | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 60,5 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 33 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 60 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die meterspurige Harzquerbahn verbindet Nordhausen in Thüringen mit Wernigerode (Sachsen-Anhalt). Sie wird von der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) betrieben.
Streckenverlauf
Die Eisenbahn beginnt im schmalspurigen Bahnhof der HSB in Nordhausen (Nordhausen Nord). Er liegt nordwestlich parallel zum Normalspurbahnhof. Nachdem das Verbindungsgleis zur Straßenbahn Nordhausen von rechts in die Linie eingeführt ist, biegt die Strecke nach Norden ab und verläuft 7 km bis zum Bahnhof Niedersachswerfen Ost nahezu parallel zur Normalspurstrecke Nordhausen–Ellrich („Südharzstrecke“). Hinter Ilfeld (km 10,7) beginnt der Harz. Hinter Netzkater (km 14,0) liegt der Bahnhof Eisfelder Talmühle (km 17,3), wo die Selketalbahn in einem Rechtsbogen abzweigt.
Bis Tiefenbachmühle (Haltepunkt, km 19,5) folgt die Harzquerbahn noch der Bundesstraße 81, anschließend biegt sie in westliche Richtung ein, um den Bedarfshaltepunkt Sophienhof (km 21,0), den letzten Halt in Thüringen, zu erreichen. Durch Fichtenwald führt die Strecke über die Landesgrenze nach Sachsen-Anhalt. Am Bahnhof Benneckenstein (km 29,8) erreicht die Bahn mit 530 m ü. NN ihren vorläufig höchsten Punkt. Danach geht es abwärts zum Tal der Warmen Bode, wo sich der Haltepunkt Sorge (km 33,4; 449 m ü. NN) befindet. Anschließend erklimmt die Strecke mit 557 m ihren höchsten Punkt. Nach Elend (km 41,6) erreicht die Strecke die Einmündung der Brockenbahn in Drei-Annen-Hohne (km 46,4). Im Jahr 2009 wird ein Neubau einer Stichstrecke von Elend nach Braunlage diskutiert (weiter Infos siehe Südharzeisenbahn–Ausblick).
Hinter Drei-Annen-Hohne geht es steil bergab, und die Bahn erreicht den 58 m langen Tunnel unter dem Thumkuhlenkopf. Er ist der einzige Tunnel im Netz der Harzer Schmalspurbahnen. Hinter dem Tunnelausgang wird in der Ferne bald das Wernigeröder Schloss erkennbar. In der Nähe des Bahnhofs Steinerne Renne (km 54,5) durchläuft die Linie einen der mit 60 m Radius engsten Gleisbögen der HSB, bis sie den Bahnhof Wernigerode-Hasserode (km 56,3) erreicht. Nächste Stationen sind der Haltepunkt Hochschule Harz (früher: Wernigerode-Kirchstraße) und der Bahnhof Westerntor (dort ist auch das Bahnbetriebswerk Wernigerode-Westerntor gelegen) in Wernigerode. Endpunkt ist schließlich der Bahnhof Wernigerode (km 60,5).
Geschichte
Als erster Abschnitt der Harzquerbahn ging am 12. Juli 1897 die Strecke Nordhausen–Ilfeld in Betrieb, am 7. Februar 1898 folgte die Fortsetzung bis Netzkater und am 15. September desselben Jahres bis Benneckenstein. Von Norden her wurde am 20. Juni 1898 das Teilstück von Wernigerode nach Drei-Annen-Hohne fertiggestellt. Das fehlende Stück zwischen Drei-Annen-Hohne und Benneckenstein konnte schließlich am 27. März 1899 zusammen mit der Strecke zum Brocken dem Betrieb übergeben werden. Betreibergesellschaft war ursprünglich die Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Gesellschaft. Nach der Enteignung 1949 führte die Deutsche Reichsbahn den Betrieb bis 1993 durch.
Ab 1899 kreuzte die Harzquerbahn in Sorge die ebenfalls meterspurige Strecke Walkenried–Brunnenbachsmühle–Sorge–Tanne der Südharzeisenbahn (SHE). Ein Verbindungsgleis, zunächst nur für den Personenverkehr, wurde erst 1913 angelegt. 1945 wurde der Betrieb zwischen Sorge und Brunnenbachsmühle eingestellt, da dieser Abschnitt die innerdeutsche Grenze querte. Der Abschnitt von Sorge nach Tanne wurde bis 1958 noch weiter betrieben. Auf der Grenzbrücke lagen die Gleise noch bis nach dem Mauerfall 1989.
Zugbetrieb
Auf dem Abschnitt zwischen Nordhausen und Ilfeld ist in den letzten Jahren der Zugbetrieb stark verdichtet worden. Seit 2004 fahren Nordhäuser Hybrid-Straßenbahnen direkt von Ilfeld bis ins Straßenbahnnetz von Nordhausen. Weitere Züge fahren bis Eisfelder Talmühle und weiter auf die Selketalbahn, die meisten Zugleistungen werden von Dieseltriebwagen erbracht. Zwischen Nordhausen und Eisfelder Talmühle findet auch der einzige noch verbliebene Güterverkehr des Harzer Schmalspurnetzes statt: Von den Hartsteinwerken Unterberg werden regelmäßig normalspurige Schotterwagen auf Rollböcken nach Nordhausen transportiert. Dafür stehen umgebaute Diesellokomotiven zur Verfügung, die Zug- und Stoßvorrichtungen für die normalspurigen Güterwagen auf entsprechender Höhe besitzen.[1]
Zwischen Eisfelder Talmühle und Drei-Annen-Hohne ist der tägliche Zugbetrieb nach 1993 auf vier Zugpaare eingeschränkt worden. Nur zwei Zugpaare werden noch von Dampfloks befördert. Zwischen Drei Annen Hohne und Wernigerode verkehren zusätzlich durchfahrende Züge der Relation Brocken–Wernigerode, wobei dort ein Großteil der Züge mit einer Dampflokomotive bespannt wird.
Siehe auch
Eine Triebfahrzeugliste findet man unter Harzer Schmalspurbahnen.
Quellen
Literatur
- Eisenbahnatlas Deutschland – Ausgabe 2005/2006. Schweers + Wall, Aachen 2005, ISBN 3-89494-134-0
- Hans Röper, Helmut Becker, Werner Dill, Gerhard Zieglgänsberger: Die Harzquer- und Brockenbahn. 3. erweiterte Auflage. transpress, Berlin 1992, ISBN 3-344-70747-7.
Bildergalerie
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Empfangsgebäude des Bahnhofs Nordhausen Nord
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199 872-3 in Eisfelder Talmühle
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Lok 99 7245 im Bf Eisfelder Talmühle
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Bahnhof Benneckenstein
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99 7236 im Hp Sorge
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99 222 (Einheitslok)
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Bahnhof Elend mit Triebwagen
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Bahnhof Steinerne Renne
Film
- SWR: Eisenbahn-Romantik – Die Harzquerbahn (Folge 327)