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Auf der Seite steht "anneweech" heißt "auf jeden Fall". Zumindest in dem Teil von Hohenlohe in dem ich lebe bedeutet "anneweech" "trotzdem" und nicht "auf jeden fall". Außerdem würde ich es eher so wie der Name der Musikgruppe "annâweech" schreiben und auch aussprechen. Was sagt Ihr dazu? --Blarp01:17, 30. Mai 2008 (CEST)Beantworten
Ich glaube, es entspricht dem englischen anyway und kann damit sowohl "trotzdem" als auch "auf jeden Fall" heißen. Vermutlich ist es auch etymologisch mit "anyway" verwandt. --filip18:24, 31. Aug. 2008 (CEST)Beantworten
Sammler von hohenlohischem Sprachgut
Letzter Kommentar: vor 16 Jahren6 Kommentare3 Personen sind an der Diskussion beteiligt
Hallo Hohenloher,
ich sammle zusammen mit einem Freund Worte und Syntagmen des Hohenlohischen und versuche Grammatik und Dialektgliederung genauer zu verstehen. Gibt es weitere Interessenten hierfür? Ergebnis bis jetzt: eine Textdatei von ca. 100 kB mit Wortdefinitionen und Beispielen. Am liebsten wäre mir natürlich, den Bestand als Wiki o.ä. ins Netz zu stellen, damit besser kollaborativ daran gearbeitet werden könnte; derzeit ist das zentralisierte Einpflegen a pain in the ass …
-- SilvicolaDiskussion Silvicola18:11, 1. Jul. 2008 (CEST)Beantworten
Beim Wiktionary hatte ich natürlich schon einmal angefragt. Man hätte dort den Bestand in Anhänge an die hochdeutschen Entsprechungen aufspittern müssen. Dies würde zu einer Gliederung führen, die für die Zwecke des Hohenlohischen völlig unpraktisch wäre.
Zudem wollten wir gerne eine phonologische Schreibung realisieren (und haben's im bisherigen Bestand schon verwirklicht), die nur durch Bruch mit der selbst schon in phonologischer Hinsicht abwegigen des Schriftdeutschen zu haben wäre, das ginge im Wiktionary nicht an. (Wieso denn nicht gleich phonologisch schreiben, wenn ohnehin noch keine Schriftnorm existiert, und die üblichen und untereinander dazu noch unverträglichen "Annäherungen" ohnehin nur im Flickwerk noch über dem - in phonologischer Hinsicht - Flickwerk der deutschen Normschreibung bestehen? Ein Alphabet ist im Nu gelernt! Zudem sind die zuweilen anzutreffenden Annäherungen immer nur phonetisch und nicht phonologisch.) Wenn man stattdessen im Wiktionary die angehängten Dialektformen heftig mit phonetischen Schreibungen auffütterte, verliert man gerade den Dialektzusammenhang und muß sehr oft mehrere Varianten anführen, die meist nichts bringen, weil die Lautvarianten in der Regel systematisch sind, nämlich sich durch die Teilregion erklären, in der sie vorkommen. Beispiele: ˈblæːgɘ versus ˈblæəgɘ für schreien, weinen; ˈɔːʁt / ˈoːʁt / ˈoəʁt für Ort, Gemeinde. Gerade die Variation zwischen Langvokal und entsprechendem Diphthong, der auf ə endet, kommt unendlich oft vor.
Da gäb's nun die Technik, um durch Beiträge vieler den stark schwindenden Sprachbestand vielleicht noch zu dokumentieren, und dann liegen doch lauter Knüppel im Wege. Ärgerlich!
Die auf der Seite verwendeten Ausdrücke beziehungsweise Sätze
Hasch wärkli fiil z´doâ?
und
Dô hewâdâr aich awer aa s´schenschd Weedâr rausgsuâcht
wirken auf mich eher schwäbisch als hohenlohisch - zumindest würde niemand dort, wo ich herkomme (Sindelbachtal), so sprechen.
Ich habe daher den Text um "meine" Versionen der jeweiligen Sätze ergänzt.
Ich bitte alle, die Näheres sagen können, dies hier oder auch per e-Mail an mich (antaragtc@web.de) zu tun.
Viele Grüße, Torana (15.10.2008)
Hallo Torana, für die Gegend von Vorbach und oberem Taubertal ist die Aussprache völlig richtig. Es käme da aber auch keiner auf die Idee, dass er schwäbisch "schwädze dääd". Allgemein hat der Hohenloher doch eine ziemliche Animosität gegenüber den Schwaben bzw. der Stuttgarter Zentralregierung. Herzliche Grüße--Schorle19:36, 15. Okt. 2008 (CEST)Beantworten
Starke Zweifel wg. Dialektvariations-Begründung
Letzter Kommentar: vor 16 Jahren2 Kommentare2 Personen sind an der Diskussion beteiligt
Der folgend zitierte Satz
Des Weiteren ergeben sich auch nicht unbeträchtliche mundartliche Unterschiede zwischen Kocher- und Jagsttal, was darauf zurückzuführen ist, dass das Kochertal einst württembergisch war, das Jagsttal hingegen (mehrheitlich) badisch.
scheint mir eine sehr zweifelhafte Begründung für die vorfindliche Dialektvariation zu liefern.
Die heutigen nordostbadischen Gebietsteile kamen erst durch Napoleon an das Großherzogtum. Die etwa 200 Jahre seitdem sind wenig Zeit, wenn man bedenkt, dass das Gebiet vorher viel längere Zeit beständig in teils recht kleine Herrschaften zerfiel.
An nebenstehendem Bild Karte von Baden sieht man, dass Baden kaum je von Norden an die Jagst reichte oder sie sogar nach Süden überschritt. Nach TK25 (mit allerdings heutigem Zuschnitt der Landesteile, es hat sich da stellenweise inzwischen etwas geändert, z.B. bei Möckmühl) reichen die badischen Regierungsbezirke nirgends mehr an die Jagst.
Es müssten auch noch andere mögliche Ursachen der Dialektvariation sicher ausgeschlossen werden. (Z.B. Täler als bevorzugte Verkehrsachsen, Variation im üblichen Rahmen bezogen auf die einschlägigen Distanzen).
Ich bezweifle also nur die Begründung,
… was darauf zurückzuführen ist, dass …
nicht die Tatsache der Dialektvariation selbst. Mit Belegen wäre ich selbstredend zu überzeugen.
Letzter Kommentar: vor 16 Jahren5 Kommentare4 Personen sind an der Diskussion beteiligt
Abend,
ich weiss ja nicht, wer Ingersheim als Ingârschâ ausspricht... Ich tue es jedenfalls nicht. Ich spreche es mit einem kurzen i am Ende (Bin aus Crailsheim). --AndreR00:27, 11. Apr. 2009 (CEST)Beantworten
Denke schon, daß es derselbe Laut ist wie bei Craalsâ ([gʀˈaːlsˌɘ]), bzw Oândsâ ([ˈoɘ̯ndsˌɘ]) am Schluß so daß Ingârschâ ([ˈiŋˌɐʃɘ]) ebenfalls ein Schwa am Ende hat (Bin auch aus Crailsheim). --thomasxb12:14, 11. Apr. 2009 (CEST)Beantworten
Wow, drei Antworten in so kurzer Zeit. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet :). Und ja, es kommt schon sehr nahe an das Speltach-I ran. Grüße aus Crailsheim --AndreR18:13, 13. Apr. 2009 (CEST)Beantworten