Vulkane in Island

Geologische Bedingungen
Island weist bedingt durch besondere geologische Verhältnisse eine auffallend hohe Dichte aktiver Vulkane auf. Die Insel besitzt etwa 130 Stück. Wobei für Geologen (vgl. z.B. Schmincke) jeder Vulkan als aktiv gilt, der innerhalb der letzten 10.000 Jahre ausgebrochen ist. Allerdings gibt es auch Berge wie Hekla oder Krafla, die sich in etwa alle 10 Jahre mit einem Ausbruch zu Wort melden.
Diese Besonderheit Islands erklärt sich durch die Lage auf dem Mittelatlantischen Rücken, einer Grabenbruchzone, und durch einen eventuellen gleichzeitigen Hot-Spot unter der Insel. Der Mittelatlantische Rücken ist ein zumeist unterseeisches Gebirge, das nur an wenigen Stellen über die Meeresoberfläche hinausragt. Eine dieser Stellen ist Island. Die Linie der vulkanisch aktiven Zone folgt dem Verlauf des Mittelatlantischen Rückens. Magma gelangt durch die Risse zwischen den auseinanderdriftenden Platten, der amerikanischen und der europäischen, an die Erdoberfläche. Diese Zone, an der die meisten aktiven Vulkane der Insel liegen, verläuft in etwa diagonal über diese von Südwesten nach Nordosten. Ungefähr in der Mitte des Landes erkennt man eine Abweichung nach Osten.
Dieser Gürtel aktiver Vulkane befand sich jedoch nicht immer an derselben Stelle. Vor einigen Millionen Jahren lag der Gürtel nicht über der Halbinsel Reykjanes, sondern weiter draußen in der Bucht Faxaflói, führte von da über die Halbinsel Snæfellsnes und in einem Bogen nach Norden in den heutigen Bezirk Húnavatnssýsla und lag dann nördlich des Landes. Als das Feuer dieses Vulkangürtels versiegte, verschob sich die Lage der vulkanischen Aktivität an die heutigen Stellen. Wobei allerdings auch einzelnde Berge innerhalb der früheren Zone noch nicht als inaktiv gelten wie z.B. der bekannte Snæfellsjökull.
Die wichtigsten Berge
Die wichtigsten dieser Berge auf Island sind:
Im Süden bzw. Westen des Landes: Hekla, Mýrdalsjökull mit Katla, Eldgjá und den Laki-Kratern, Hvannadalshnjúkur (oder Öræfajökull, Snæfellsjökull und Baula.
Im Norden des Landes und im Isländischen Hochland: der Gletscher Vatnajökull mit Bárdarbunga, Grimsvötn und den Kverkfjöll sowie die Vulkane Krafla, Hverfjall, Askja und Herðubreið.
Außerdem befinden sich einige sehr aktive Vulkane auf den Vestmannaeyjar (Westmännerinseln) wie z.B. auf Surtsey oder der Eldfell auf Heimaey.
Zu den vulkanisch sehr aktiven Hochtemperaturgebieten gehören außerdem das Gebiet des Hengill -Zentralvulkans mit Hveragerði und das Haukadalur mit den bekannten Geysiren.
Als weniger aktive Vulkankrater von einigem Bekanntheitsgrad wären die Grábrók-Krater bei der Baula nördlich von Borgarnes und der Kerið an der Strecke zwischen Selfoss und dem Haukadalur zu nennen.