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Marlene Dietrich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Datei:MarleneDietrich kl.jpg
Marlene Dietrich gibt einem verletzten US-Soldaten

ein Autogramm (Belgien 1944) Bild vergrößern

Marlene Dietrich (* 27. Dezember 1901 in Schöneberg bei Berlin; † 6. Mai 1992 in Paris) war eine deutsch-US-amerikanische Schauspielerin und Sängerin.

Leben

Marlene Dietrich wird als Maria Magdalene von Losch in eine preußische Polizistenfamilie geboren. Entsprechend ihrem Stand wird sie auch musikalisch unterrichtet und beginnt 1918 an einem Internat in Weimar eine Ausbildung zur Konzertgeigerin. 1921 setzt sie ihr Studium in Berlin fort, muss aber im Jahr darauf das Studium wegen einer Sehnenentzündung abbrechen. Bei einem Vorsprechen am Deutschen Theater wird sie von dem bekannten Theaterregisseur Max Reinhardt für ihre erste Bühnenrolle engagiert.

Erste, noch kleine Filmrollen und die Heirat mit Rudolf Sieber, einem Regieassistenten, folgen 1923. Im Jahr darauf kommt Maria, die Tochter der beiden, zur Welt. 1930 erfolgt für Dietrich der nationale wie internationale Durchbruch mit der Rolle der Lola Lola in dem Film Der blaue Engel. Sie folgt ihrem Regisseur Josef von Sternberg nach Amerika und unterschreibt bei Paramount Pictures. Im Laufe der nächsten Jahre entstehen sechs weitere Filme.

1936 lehnt sie ein Angebot Goebbels ab, der ihr hohe Gagen und absolute Freiheit bei Drehbuch und Mitarbeitern für Filme in Deutschland zusichert. Sie dreht weiterhin in den USA, unter anderem unter Hitchcock, Lubitsch, Welles und Wilder. Ein kurzer Besuch 1937 in Deutschland bleibt der letzte für Jahre. Zwei Jahre später, 1939, nimmt sie die amerikanische Staatsbürgerschaft an, was ihr in Deutschland lange Zeit den Vorwurf des Landesverrates einbringt. In dieser Zeit beginnt sie auch zu Singen, unter anderem das Chanson Lili Marleen (das jedoch vor allem durch Lale Andersen bekannt wurde).

Während des zweiten Weltkrieges ist sie eine der beliebtesten und begehrtesten Akteurinnen der Truppenbetreuung in Afrika und Europa, wofür sie auch ihre Karriere unterbricht. Nach eigener Aussage "aus Anstand" zur überzeugten Antifaschistin geworden, unterstützt sie aktiv und finanziell Fluchthelfer(innen) und Emigrant(innen).


Nach dem Ende des Krieges kommt sie, auf der Suche nach ihrer Schwester, wieder nach Deutschland. Ab den 1950er Jahren ist sie fast ausschließlich als Sängerin auf der Bühne und feiert weltweite Erfolge. Diese Karriere muss sie 1957, nach einem schweren Sturz während eines Auftritts in Syndey, bei dem sie sich den Schenkelhals bricht, abbrechen. 1961 dreht sie ihren letzten großen Film, Das Urteil von Nürnberg.

Marlene Dietrich zieht sich 1976 aus der Showbranche zurück und lebt abgeschieden in Paris. Zwei Jahre später steht sie letztmals für Schöner Gigolo, armer Gigolo vor der Kamera. Jahre später willigt sie ein, in dem Dokumentarfilm Marlene von Maximilian Schell noch einmal aufzutreten, allerdings nur mit ihrer Stimme. Alle Filmsequenzen sind alten Ursprungs. 1987 erscheint ihre Autobiographie Ich bin, Gott sei Dank, Berlinerin. 1992 stirbt sie in Paris und wird in Berlin ihrem Wunsch entsprechend auf dem Städtischen Friedhof Schöneberg III in einem schlichten Grab beigesetzt. Posthum erhält sie am 16.05.2002 die Ehrenbürgerschaft Berlins.

Grab auf dem Städtischen Friedhof III, Berlin-Schöneberg, Stubenrauchstraße 43-45

Die Dietrich überzeugte das Publikum durch ihre androgyne Ausstrahlung, von der sich Frauen und Männer gleichermassen angezogen fühlten. Sie trat oft in Herrenkleidung auf, was für die damalige Zeit revolutionär war. So wurde sie auch zu einem Idol der Frauenbewegung zwischen den beiden Weltkriegen.

Filmographie

Lieder

1. Nimm dich in Acht vor blonden Frau'n 2. Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt 3. Wenn die beste Freundin 4. Quand l'amour meurt 5. Wenn ich mir was wünschen dürfte 6. Es liegt in der Luft 7. Ich bin die fesche Lola 8. Give me the man 9. Falling in love again 10. Kinder,heut' abend,da such ich mir was aus 11. Leben ohne Liebe 12. Cherche la ros

Ehrungen

  • 1930 Nominierung für den Oscar als beste Darstellerin im Film "Marokko".

Zwischen 1947 und 1950 die

  • Medal of Freedom, die höchste zivile Auszeichnung des US-amerikanischen Kriegsministeriums sowie die Titel
  • Chevalier de la Légion d'Honneur und
  • Officier de la Légion d'Honneur, beides Auszeichnungen der französichen Regierung.

Literatur

  • Marlene Dietrich: Nehmt nur mein Leben, Autobiographie, 1979
  • Maria Riva: Meine Mutter Marlene, 1993