Sonsbeck
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Sonsbeck hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Düsseldorf |
Kreis: | Wesel |
Fläche: | 55,28 km² |
Einwohner: | 8.942 (31. Dez. 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 161,8 Einwohner je km² |
Höhe: | 24 m über NN |
Postleitzahl: | 47665 |
Telefonvorwahl: | 0 28 38 |
Geografische Lage: | 51° 37' n. B. 06° 22' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | WES |
Gemeindeschlüssel: | 05 1 70 040 |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile |
Hausanschrift der Gemeindeverwaltung: |
Herrenstraße 2 47665 Sonsbeck |
Postanschrift der Gemeindeverwaltung: |
Postfach 11 29 47662 Sonsbeck |
Website: | www.sonsbeck.de |
E-Mail-Adresse: | info@sonsbeck.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Leo Giesbers (CDU) |
Die Gemeinde Sonsbeck liegt am unteren Niederrhein im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und ist eine kreisangehörige Gemeinde des Kreises Wesel im Regierungsbezirk Düsseldorf.
Geographie
Räumliche Lage
Die Gemeinde Sonsbeck liegt am unteren Niederrhein am Westrand des Kreises Wesel, 8 km südwestlich von Xanten und 17 km südwestlich der Kreisstadt Wesel. Sonsbeck gliedert sich in die Ortsteile Sonsbeck, Hamb und Labbeck. Der Süden der Gemeinde wird durch die Niersniederung und die Ausläufer der Bönninghardt geprägt. Im Norden erhebt sich der niederrheinische Höhenzug, die sogenannte „Sonsbecker Schweiz“.
Nachbargemeinden bzw. -städte
Die Gemeinde Sonsbeck grenzt im Norden an die Gemeinde Uedem (Kreis Kleve), im Osten an die Stadt Xanten und die Gemeinde Alpen (beide Kreis Wesel), im Süden an die Gemeinde Issum und die Stadt Geldern sowie im Westen an die Stadt Kevelaer (alle Kreis Kleve).
Klima
In Sonsbeck liegt die Lufttemperatur im Jahresmittel bei rund 10 °C. Vorherrschende Windrichtung im Jahresdurchschnitt ist West. Die Niederschlagsrate von Mai bis Juli beträgt 180 bis 200 mm.
Geschichte
Die Selbständigkeit des heutigen Sonsbecks begann mit der Verleihung der Stadtrechte durch den Grafen Theodor von Cleve am 14. Dezember 1320. Wie lang die Besiedlung des Raumes zuvor angedauert hat kann nur geschätzt werden; doch dürften es mehr als 200 Jahre gewesen sein. Die frühere Ortsbezeichnung „Suangochesboch“, woraus später „Sungesbeek“ und der heutige Ortsname „Sonsbeck“ entstanden, wurde erstmals um 862 urkundlich erwähnt, so dass auch eine frühere Besiedlung nicht ausgeschlossen werden kann. Die Bezeichnung als „Suangochesboch“ liefert dazu zweideutige Hinweise, kann sie doch vom lateinischen „sus“ (= Schwein) als „Schweinebach“, also unbewohntes Weideland, gedeutet werden, sowohl als auch über das niederdeutsche „soneman“ (= Schiedsmann). Demnach wäre es der Bach an dem der Schiedsmann, der Richter, wohnte. Eine dritte Möglichkeit ergibt sich aus dem keltischen Wort „seann“ (= alt, lange bestehend). In diesem Fall wäre Sonsbeck der „alte Bach“. Vom namensgebenden Bach, dessen Quelle schon zu Beginn des Mittelalters versiegt sein muss, zeugt heute nur noch ein schmales Tal von der Sonsbecker Schweiz in Richtung der Ortschaft Labbeck, das „Dassental“.
Antike
Bereits während der Antike legten Römer auf dem Balberg in der Sonsbecker Schweiz einen Wachturm zur Sicherung der Heerstraße zwischen den Castra Vetera (nahe dem heutigen Xanten) und Blerick (Niederlande) an. Später wurde dieser zu einer Wehr- und Wohnburg der klevischen Grafen und Herzöge ausgebaut; bis heute existiert jedoch nur der 1417 errichtete Rundturm, der in Anlehnung an seine Vorgeschichte den Namen „Römerturm“ trägt.
Mittelalter
In der Nähe der Wohnburg entstand die erste Siedlung Suangochesboch; bald darauf entwickelte sich Sonsbeck zum Wallfahrtsort. Der Legende entsprechend soll im 6./7. Jahrhundert der Priester Gerebernus am Hof eines irischen Königs Erzieher von dessen Tochter Dymphna gewesen sein. Als der König nach dem Tod seiner Frau seine Tochter zur Gattin nehmen wollte floh Dymphna mit Gerebernus, wurde in Geel bei Antwerpen vom Vater entdeckt und erlitt gemeinsam mit Gerebernus den Märtyrertod. Die Reliquien der beiden Heiligen gelangten daraufhin nach Sonsbeck (der Legende nach wurden sie von „Räubern aus Xanten“ aus Geel entwendet), wo eine Kapelle errichtet wurde, die bis zum Zweiten Weltkrieg Wallfahrtskapelle blieb.
1203 wurde die Sonsbecker Kapelle von der Kirchengemeinde des Xantener Viktorstiftes getrennt und zur Pfarrei erhoben. Zur gleichen Zeit entwickelte sich unweit am Fuß der Sonsbecker Schweiz eine weitere Siedlung, die den Namen der bereits bestehenden Siedlung übernahm. Das bedeutendste Baudenkmal dieser Siedlung ist die Magdalenenkirche, die 1431 fertiggestellt wurde. Papst Eugen IV. ordnete im gleichen Jahr die Übertragung des Taufsteins an die Magdalenakirche an, die alte Pfarrkirche sollte jedoch erhalten und die fromme Übung der Wallfahrt bewahrt werden. Ebenfalls 1431 erhielt Sonsbeck das Marktrecht. 1478 wurde St. Gerebernus an Stelle der ersten Pfarrkapelle errichtet.
Neuzeit
Besondere Bedeutung hatte wie für die gesamte Region auch für Sonsbeck der um die Wende des 16. Jahrhunderts beginnende Jülich-Klevische Erbfolgestreit, dem bis zum Ende des Achtzigjährigen Kriegs kein länger andauernder Frieden folgen sollte. Von 1794 bis 1814 wurde Sonsbeck als Teil des linken Niederrheins durch Franzosen besetzt und ins Roer-Department eingegliedert. Während dieser Zeit verlor die heutige Gemeinde ihre Stadtrechte.
Ab 1815 gehörte Sonsbeck erneut zu Preußen und bildete eine Bürgermeisterei mit dem nahe gelegenen Hamb; diese wurde mit der Bürgermeisterei Labbeck in Personalunion verwaltet. Im Folgenden wurde Sonsbeck in die Kreise Rheinberg (1815–1823), Geldern (1824–1857) und Moers (1857–1975) eingegliedert, wo es während des Zweiten Weltkriegs zu 85 Prozent zerstört wurde, bis es schließlich 1975 zum Kreis Wesel gelangte. Im Zuge der kommunalen Neuordnung wurde die Bürgermeisterei Labbeck als Ortsteil in die Gemeinde Sonsbeck eingegliedert.
Demografie
Bevölkerungsstruktur
Am 31. Dezember 2004 zählte die Gemeinde Sonsbeck 8.942 Einwohner, von denen 64,0 Prozent der römisch-katholischen, 20,4 Prozent der evangelischen und 15,6 Prozent anderen Konfessionen angehörten. Der Ausländeranteil lag bei 3,9 Prozent.
Bevölkerungsentwicklung
Amtliche Wohnbevölkerung am 31. Dezember:
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Politik
Gemeinderat
Bürgermeister der Gemeinde Sonsbeck ist Leo Giesbers (CDU).
Die 26 Sitze im Stadtrat verteilen sich nach dem Ergebnis der Kommunalwahl 2004 folgendermaßen auf die einzelnen Parteien:
Partei |
Sitze
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Christlich Demokratische Union | 15
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Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 4
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Bürgerinitiative Sonsbeck | 3
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Bündnis 90/Die Grünen | 2
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Freie Demokratische Partei | 2
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Sehenswürdigkeiten
- St. Gerebernus-Kapelle
- Katholische Kirche
- Evangelische Kirche
- Gommansche Mühle
- Römerturm
- St. Antonius-Kapelle im Ortsteil Hamb
- Pestkreuz im Ortsteil Labbeck
- Windmühle im Ortsteil Labbeck
- Forsthaus Hasenacker
Verkehrsinfrastruktur
Schienen- und Busverkehr
Sonsbeck ist im Schienenpersonennahverkehr durch die Buslinie 36 (von Geldern über Sonsbeck nach Xanten) an die Bahnhöfe Geldern und Xanten angebunden.
Straßen
Im Fernstraßenbereich ist Sonsbeck an die Bundesautobahn 57 (E 31) angebunden.
Die Straßenstatistik weist folgenden Bestand nach:
Landesstraßen 28,08 km, Kreisstraßen 10,24 km und Gemeinde- und Gemeindeverbindungsstraßen 46,37 km.
Weblinks