Die Jungfrau von Orleans (Schiller)
PEnis
- * tapfer,mutig
- liebt ihr Land (Frankreich)
- gläubig
- stammt aus ärmeren Verhältnissen (Bauernmädchen)
- hat 2 Schwestern (Margot,Louison)
- kann ihre "Triebe" unterdrücken-> unweibliches Verhalten
- schön,begabt
- willensstark,stur
- Mission: Frankreich zum Sieg führen
- wird erst als "Heilige" später als Hexe angesehen
- verfolgt unbeirrt ihr Ziel
Welches Bild haben die übrigen Personen im Drama von Johanna?
In dem Drama "Die Jungfrau von Orleans" von Schiller stehen sich zwei vollständig unterschiedliche Meinungen der anderen Personen über Johanna gegenüber: Sie wird entweder angebetet oder abgrundtief gehasst.
Positives Bild:
- Anbetung (z.B. Agnes Sorel)
- Bewunderung (z.B. Schwestern, Raimond)
- "heilige Jungfrau" (z.B. König Karl, Erzbischof)
- bedingungslose Liebe (z.B. Dunois, La Hire)
Zitat aus Reclam Ausgabe S.40 Zeile 1044 Karl: "Genug! Ich glaube dir! Soviel vermag Kein Mensch! Dich hat der höchste Gott gesendet."
Negatives Bild:
- Hass (z.B. Isabeau)
- "Hexe" (z.B. Thibaut)
- "Satansbrut" (z.B. Talbot, Isabeau)
- "Teufelswerk" (z.B. Fastolf)
- Spott (z.B. Talbot, Thibaut)
Zitat aus Reclam Ausgabe
S.92 Zeile 2472 S.92 Zeile 2489
Linoel: "Ich hasse dich und dein Geschenk..." - "Mich jammert deine Jugend, deine Schönheit! Dein Anblick dringt
Die Gefühle Johannas sind nur schwer zu ergründen, da das Werk in Dramaform (also als Theaterstück) geschrieben ist, und wir so nicht durch den Autor bzw. einen allwissenden Erzähler über ihre Emotionen unterrichtet werden. Eie einzige Möglichkeit, Einblicke in Johannas Gefühlsleben zu gewinnen, ist also, wenn sie direkt über ihre Gefühle spricht.
Was wir dennoch über Johanna sagen können: Schon in den ersten Aufzügen können wir an ihren Reaktionen auf den Einmarsch der Engländer erkennen, dass sie sehr patriotisch gesinnt ist. Sie liebt ihr Land und ist bereit, alles dafür zu geben, damit es nicht in "die schmutzige" und verhasste Feindeshand fällt. Unverkennbar ist auch ihre Gottesfürchtigkeit. Sie liebt Gott, verschreibt sich seinem Willen und der Aufgabe, die er ihr aufgetragen hat. Ihm zuliebe schwört sie allen anderen irdischen Gelüsten ab. Durch die Tatsache, dass sie die Auerwählte Gottes ist, fühlt sie sich stark, geradezu unbezwingbar. Sie handelt in der Gewissheit, im Namen Gottes zu handeln; dadurch, so glaubt sie, könne zwar ihr Körper sterben, aber ihr Geist sei frei und erhaben.
Eine Wendung erfährt ihr Gemütszustand nach dem Treffen mit dem englischen Anführer Lionel. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlt sie Liebe zu einem irdischen Mann (und nicht Gott). Über diesen Fakt verzweifelt sie - zum einen, weil sie sich ausgerechnet in einen ihrer Feinde verlieben musste; zum anderen, weil sie sich nun mit extremen Schuldgefühlen gegenüber Gott und der Heiligen Jungfrau zu kämpfen hat. Gott erlegte ihr auf, sich nie wie ein "gewöhnliches Weib" zu benehmen, geschweige denn so zu fühlen. Sie empfindet starke Reue, dass sie jemals von Zuhause weg gegangen ist, und "den Stab gegen das Schwert tauschte". Durch dieses Heimweh zeigt sie auch zum ersten Mal anderen Menschen gegenüber ihre Zuneigung - gegenüber ihrer Schwestern als sie diese, beim Krönungszug, wiedersieht.
Zum Ende hin fällt sie die Entscheidung, sich doch Gottes Wille zu unterwerfen, und entscheidet sich gegen die irdische Liebe. Sie wird wieder sicherer und ist wieder in der Lage, Gottes Aufgabe zur Vollendung zu bringen, wodurch sie, noch während sie stirbt, fast euphorische Freude empfindet, da sie ihr Aufgabe zur Vollendung bringen konnte und so in vollständiger Glückseeligkeit von den Irdischen scheiden kann.
Ein Paradoxum was sich gesamtbildlich stellt, ist folgendes: Johanna, die selber eher selten Gefühlsregungen zeigt, und wenn dann niemals Anderen gegenüber, löst hingegen bei Fremden besonders heftige Gefühlsregungen aus, seien es nun die der Liebe, oder die des Hasses.
Schillers Werk ist durch eine krasse Verfälschung der historischen Tatsachen und übermäßigen Pathos, insbesondere der Hauptperson, gekennzeichnet.