Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn zählt zu den zehn größten und zu den bedeutendsten Hochschulen in Deutschland. Sie genießt den Ruf einer traditionsbewußten Forschungsuniversität von internationalem Rang. Im Wintersemester 2004/2005 hatte die Universität Bonn ca. 31.500 Studenten, darunter rund 5.000 ausländische Studenten aus 130 Ländern.

Geschichte
Vorgänger der Bonner Universität war die Kurkölnische Universität die 1777 als Akademie mit den 4 Fakultäten für Gottes-, Rechts-, Arznei- und Weltgelehrtheit gegründet wurde. 1784 verlieh Kaiser Joseph II. das Recht zur Verleihung des im ganzen Reich anerkannten Grades des Licentiaten und des Doktors, damit stieg die Akademie zur Universität auf. 1798 wurde die Kurkölnische Universität durch die Angliederung des linken Rheinufers durch die Franzosen aufgehoben.
Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn am Rhein wurde am 18. Oktober 1818 von König Friedrich Wilhelm III als dritte preußische Universität neben der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Breslau gegründet.
- 1777 Gründung der Kurfürstlichen Akademie Bonn
- 1783 Gründung der Kurkölnischen Universität Bonn
- 1798 Aufhebung der Kurkölnischen Universität Bonn
- 18. Oktober 1818 Gründung
- 18. Oktober 1944 Ein Bombenangriff zerstört das Hauptgebäude der Universität
- 9. Juli 2005 Erste Zentrale Absolventenfeier auf der Hofgartenwiese
Fakultäten
- Katholisch-Theologische Fakultät
- Evangelisch-Theologische Fakultät
- Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät
- Medizinische Fakultät
- Philosophische Fakultät
- Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
- Landwirtschaftliche Fakultät
Nobelpreisträger
- Wolfgang Paul (1913 - 1993), Nobelpreis für Physik 1989
- Reinhard Selten, (*1930), Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften 1994
Bekannte Gelehrte
- Friedrich Wilhelm August Argelander (1799 - 1875), Astronomie
- Ernst Moritz Arndt (1769 - 1860), Geschichte
- Karl Barth (1886 - 1968), Theologie
- Bruno Bauer (1809 - 1882) Theologie
- Udo Di Fabio (1954), Rechtswissenschaften
- Felix Hausdorff (1868 - 1942), Mathematik
- Hermann von Helmholtz (1821 - 1894), Anatomie und Physiologie
- Heinrich Hertz (1857 - 1894), Physik
- Gottfried Kinkel (1815 - 1882), Theologie, Kunst- und Literaturgeschichte
- Theodor Litt (1880 - 1962) Pädagogik
- Wolfgang Paul (1913 - 1993), Physik
- Carl Adam Petri (1926), Informatik
- Wilhelm Pfeffer (1845- 1920),Botanik
- Alfred Philippson(1864 -1953), Geografie
- Josef Ratzinger (1927) seit 2005 Papst Benedikt XVI., Theologie
- Ferdinand von Richthofen, (1833 - 1905), Geografie
- Friedrich Wilhelm Ritschl (1806 - 1876), Philologie
- Karl Joseph Simrock (1802 - 1876), Germanistik
- Ulrich Scheuner (1903-1981), Staatsrechtslehrer
- Annemarie Schimmel (1922- 2003) Islamwissenschaft
- August Wilhelm Schlegel (1767 - 1845), Literatur- und Geisteswissenschaft
- Johannes Schmidt (1843 - 1901), Indogermanistik/Slawistik
- Joseph Schumpeter (1883 - 1950), Nationalökonomie
- Karl Simrock (1802 - 1872), Germanistik
- Friedrich August Kekulé von Stradonitz, (1829-1896), Chemie
- Carl Troll (1899 - 1975), Geographie
Bekannte Studenten
- Konrad Adenauer, Rechtswissenschaft, Politiker
- Norbert Blüm, Philosophie, Germanistik, Geschichte und Theologie, Politiker
- Joseph Goebbels, Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte, Politiker
- Jürgen Habermas, Philosophie, Geschichte und Psychologie, Philosoph und Soziologe
- Hannes Heer, Literaturwissenschaft und Geschichtswissenschaft, Historiker
- Heinrich Heine, Rechtswissenschaft, Schriftsteller
- August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, eigentl. August Heinrich Hoffmann, Liederdichter
- Walter Markov, Geschichte, Historiker und Widerstandskämpfer
- Karl Marx, Rechtswissenschaft, Geschichte und Philosophie, Revolutionär und Schriftsteller
- Friedrich Nietzsche, Philosophie und Theologie, Schriftsteller
- Luigi Pirandello, Romanistik, italienischer Schriftsteller (Nobelpreisträger für Literatur)
- Albert von Sachsen-Coburg-Gotha, Philosophie, Prinzgemahl
- August Schleicher, klassische Philologie, Sprachwissenschaftler
- Robert Schuman, Rechtswissenschaft, (französ.) Politiker
- Carl Schurz, Philologie und Geschichte, Revolutionär und Politiker
- David Schah, Slavistik, Schriftsteller
- Guido Westerwelle, Rechtswissenschaften, Politiker
- Ulrich Wickert, Politik und Rechtswissenschaften, Journalist und Moderator
- Wilhelm II., Kaiser
Ehrendoktoren
- Thomas Mann 1919 verliehen, 1936 entzogen, 1946 zurückgegeben
- Prof. Dr. Olga A. Ladyzhenskaya, Mathematik, 2002
- Prof. Dr. Rowan Williams, Erzbischof von Canterbury, Ev. Theologie, 2004
- Professor Dr. Henryk Muszynski, Erzbischof und Metropolit von Gnesen, Kath. Theologie, 2003
Studienangebot
- rund 80 Studiengänge von Asienwissenschaften bis Zahnmedizin
Wissenschaftliche Schwerpunkte
- Mathematik
- Erforschung elementarer Strukturen der Materie
- Lebenswissenschaften
- Bereiche der Medizin
- Umweltwissenschaft
- Informations- und Kommunikationswissenschaft
- Europawissenschaften
- Ökonomie
- Asienwissenschaften
- Entwicklungsforschung
Haushaltsvolumen
- Gesamtausgaben: rund 323 Mio. Euro
Forschung
- Eingeworbene Drittmittel: ca. 73 Mio. Euro (einschl. Medizin)
- 8 Sonderforschungsbereiche
- 9 Graduiertenkollegs
- 7 Forschergruppen und Klinische Forschergruppen
Personal
- ca. 530 Professoren
- ca. 3.000 wissenschaftliche Mitarbeiter
- ca. 2.000 Mitarbeiter in Technik und Verwaltung
Gebäude und Einrichtungen
- ca. 350 Gebäude, auf die ganze Stadt verteilt
- vier Mensen
- 34 Studentenwohnheime mit ca. 4 000 Zimmern
- Universitäts- und Landesbibliothek (ca. 2,22 Mio. Bände)
- ca. 100 dezentrale Institutsbibliotheken
- Universitätsklinikum Bonn (3.200 Mitarbeiter, 1.300 Betten)
Weblinks
- http://www.uni-bonn.de/ Offizielle Webseite
- http://www.asta-bonn.de/ Seite des "Allgemeinen StudentInnenausschusses"
- http://www.studentenwerk.uni-bonn.de/ Seite des Studentenwerks Bonn