Peruseeschwalbe
Peruseeschwalbe | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Sternula lorata | ||||||||||
(Philippi & Landbeck, 1861) |
Die Peruseeschwalbe (Sternula lorata) ist eine Vogelart aus der Familie der Seeschwalben (Sternidae). Sie kommt an den Küsten zwischen Zentral-Ecuador und Nord-Chile vor.
Merkmale
Die Peruseeschwalbe erreicht eine Größe von 22 bis 24 Zentimetern. Stirn, Kehle und Kinn sind weiß. Die Haube ist schwarz. Zwischen Augen und Schnabel verläuft ein schwarzer Zügel. Bei nichtbrütenden Altvögeln weist die Haube weiße Strichel auf. Das übrige Gefieder ist hauptsächlich hellgrau, an der Unterseite jedoch etwas heller. Die Beine sind gelb. Der Schnabel ist gelb mit einer schwarzen Spitze.
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Peruseeschwalbe erstreckt sich auf die Westküste Südamerikas zwischen Zentral-Ecuador und Nord-Chile. Brutgebiete sind gegenwärtig nur von vier Orten in Peru und von dreien in Chile bekannt.
Lebensraum
Die Peruseeschwalbe brütet an Sandstränden und Sanddünen, häufig mehr als 100 bis 200 m von der Flutlinie entfernt, sowie in trockenen Steinwüsten ein bis drei Kilometer im Landesinnern.
Lebensweise
Die Hauptnahrung der Peruseeschwalbe besteht aus kleinen Fischen, darunter der Südamerikanischen Sardelle (Engraulis ringens), sowie aus Antarktischen Krill. Wie andere Seeschwalben schwebt sie über der Wasseroberfläche und erbeutet die Nahrungstiere im Sturzflug. Die Perioden der Eiablage verlaufen asynchron und erstrecken sich von August bis Februar, wo die Jungvögel flügge werden. Ansammlungen von Paaren nach der Brutzeit sind zwischen April und Juli zu beobachten. Die Peruseeschwalbe nistet in kleinen, lockeren Gruppen (von 3 bis maximal 25 Nestern). Das Gelege besteht aus ein bis zwei Eiern. Gewöhnlich wird jedoch nur ein Junges großgezogen.
Bestand und Gefährdung
Noch in den 1990er-Jahren wurde die Peruseeschwalbe mit einem Bestand von 5.000 Paaren als nicht gefährdet klassifiziert. Zwischen 1997 und 2007 wurde jedoch ein Rückgang der Population von mehr als 50 Prozent verzeichnet, was vor allem auf den Rückgang der Sardellenschwärme im Humboldtstrom, auf die Störung der Brutkolonien durch Strandvehikel und aufgrund des Baus von Slumstädten, Sommerhäusern und Straßen zurückzuführen ist. Heute schätzt BirdLife International den Besand auf 1.000 bis 2.5000 Individuen und stuft die Art als "stark gefährdet" (endangered) ein.
Systematik
Das Typusexemplar wurde 1851 erlegt. 1861 wurde die Peruseeschwalbe von Rudolph Amandus Philippi und Christian Ludwig Landbeck unter dem Binomen Sterna lorata wissenschaftlich beschrieben. Bei einer Revision der Seeschwalben im Jahre 2005 wurde die Peruseeschwalbe in die Gattung Sternula gestellt.
Literatur
- Josep del Hoyo, Andrew Elliot, Jordi Sargatal: Handbook of the birds of the world - Volume 3, Hoatzin to Auks. - Lynx Edicions, Barcelona, 1996. ISBN 84-87334-20-2
- Carlos B. Zavalaga et al.: Current status of Peruvian Terns Sternula lorata in Perú: threats, conservation and research priorities von Bird Conservation International. Cambridge University Press. 19. Februar 2009
- Carlos B. Zavalaga et al.: The Breeding Biology of the Peruvian Tern (Sternula lorata) in Peru. In: Waterbirds. The Waterbird Society. 2008.