Beutelwolf
Beutelwolf | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() | ||||||||||||
Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
|
Der Beutelwolf (Thylacinus cynocephalus), auch Tasmanischer Wolf oder Beuteltiger sowie Tasmanischer Tiger genannt, war mit einer Körperlänge von bis zu 1,0 m (Schwanzlänge bis 50 cm) das größte Fleisch fressende Beuteltier, welches in geschichtlicher Zeit auf dem gesamten australischen Kontinent lebte.
Der einst in Australien, Tasmanien und Neuguinea verbreitete Räuber, der in Größe und Gestalt dem Dingo sehr ähnlich sah, aber am Hinterkörper 12 bis 14 schwarze Querstreifen hatte (daher der Name Beuteltiger), war ein hervorragend für die Jagd ausgerüstetes Tier. Auf dem Festland Australiens wurde der Beutelwolf durch den eingewanderten Dingo verdrängt und existierte bei der Ankunft der Europäer nur noch in Tasmanien. Dort wurde er als potentieller Feind der Schafwirtschaft durch intensive Jagd ausgerottet, obwohl immer wieder von Sichtungen lebender Tiere aus Tasmanien berichtet wird.

Der Beutelwolf war ein eher ruhiges Tier, das meist nur trabend lief, aber im Notfall sowie bei der Jagd auch durchaus sehr schnell rennen und sich sogar zusätzlich auf die Hinterbeine aufrichten konnte, wobei er sich mit dem langen Schwanz abstützte. Sein sehr kräftig ausgebildeter Kiefer war auf 70° aufklappbar.
Der Beutelwolf lebte meist von kleineren Wirbeltieren wie von Käfern und anderen Insekten. In Küstennähe fraß er auch schon an den Strand gespülte Weichtiere, wie etwa Meeresschnecken oder Muscheln. In Notzeiten verschmähte er sogar den stacheligen Ameisenigel nicht. Dabei war er hauptsächlich nachtaktiv und scheute meist aufgrund seiner empfindlichen Augen das helle Tageslicht.
In Tasmanien wurde der Beutelwolf mit Fallen und Hunden gejagt. Es ist überliefert, dass so mancher Beutelwolf im Kampf mit einem Hund ihm mit einem einzigen Biss den Schädel zertrümmerte. Es ist kein Fall bekannt, in dem ein in Freiheit lebender Beutelwolf einen Menschen angegriffen hätte.
Ansonsten ist verhältnismäßig wenig über den Beutelwolf bekannt, da er vor der wahrscheinlichen Ausrottung kaum erforscht werden konnte. Das bis heute letzte bekannte Exemplar, ein Weibchen namens "Benjamin" (das zeitlebens für ein Männchen gehalten worden war), starb am 7. September 1936 im Zoo von Hobart in Tasmanien. Im Jahr 2000 begannen Wissenschaftler mit der weiteren Erforschung der DNA des Tieres, um die ausgestorbene Art vielleicht erneut züchten zu können. Fünf Jahre später gaben die Forscher den Versuch auf: Das vorliegende Genmaterial sei zu sehr zerstört, um es zu rekonstruieren. Die Wissenschaftler hatten u.a. mit der DNA eines Fötus experimentiert, der 1886 in Alkohol eingelegt worden war. Am 22. März 2005 setzte die australische Zeitschrift The Bulletin ein Belohnung von umgerechnet 750.000 Euro für den Beweis eines lebendigen und unverletzten Tieres aus. Über die Anerkennung würden Experten und schließlich auch ein DNA-Test entscheiden.
Weblinks
- Thylacinus - Der Beutelwolf - " Informationen über Leben und Sterben dieser schönen Tiere"