Citroën Visa
Der Visa war ein Kleinwagen der französischen Marke Citroën, der von 1978 bis 1988 hergestellt wurde. Geplant war dieses Fahrzeug als moderner Nachfolger der Ente.
Geschichte
Citroën entwickelte Anfang der 1970er einen designierten Nachfolger der Ente, der optional über stärkere Motoren, ein moderneres Chassis und ein an den Citroën GS angelehntes moderneres Design als die seit Ende der 1940er im Verkauf befindliche "Ente" verfügen sollte. Ursprünglich wurde dieses Fahrzeug gemeinsam mit Fiat auf der Plattform des künftigen Fiat 127 entwickelt.
Als Citroën nach verlustreichen Beteiligungen an Maserati in schwieriges Fahrwasser kam und 1974 von Peugeot übernommen wurde, diktierte der neue Eigentümer die Verwendung der Plattform des Peugeot 104 als Basis für das neue VD (Véhicule Diminuée). Die an den GS angelehnte Gestaltung übernahm Citroën von den eigenen Plänen. Auch im Innenraum dominierten die vom GS bekannten Satelliten.
Eine dreitürige Version mit eigenem Design wurde gestrichen, stattdessen konnten Käufer ab 1977 eine nur wenig veränderte Version des Peugeot 104 als Citroen LN erwerben.
Die usprüngliche Konstruktion des VD mit GS-Motoren wurde in Rumänien als Oltcit nach den Originalplänen hergestellt und auch nach Westeuropa exportiert.
Motoren
Sowohl der 1978 eingeführte Visa als auch der LN waren zunächst nur mit einem Zweizylinder-Boxermotor erhältlich, der auf dem Entenaggregat aufbaute. Kurz darauf bot PSA beide Fahrzeuge mit den wassergekühlten 1,0l- und 1,1l-Motoren mit 32 bis 37kW aus dem Peugeot 104 an. Der von Citroën für das Projekt VD vorgesehene luftgekühlte Vierzylinder-OHC-Boxer des GS kam nie zum Einsatz.
Mit Einführung der neuen Dieselmotoren der XUD-Baureihe bekam auch der Visa den 44kW starken Dieselmotor spendiert. Das neue, vergleichsweise schwere Aggregat erforderte jedoch starke Modifikationen am Vorderwagen und der Radaufhängung. Mit diesen Veränderungen war der Weg frei für starke Benzinmotoren aus der XU-Familie, die GT- und GTI-Versionen möglich machten und sogar Rallye-Versionen des Visa bescherten.
Karosserievarianten
Die Limousine war nur in einer fünftürigen Version erhältlich. Eine Cabriolimousine wurde als Décapotable oder Plein Air verkauft.
1984 wurde mit dem C15 eine Kastenwagenversion des Visa eingeführt. Bis zur B-Säule mit dem Visa identisch, war der hintere Teil komplett unterschiedlich. Der Radstand wurde verlängert und als Hinterachse kam keine Federbeinachse, sondern eine vom Citroën BX abgeleitete Achse zum Einsatz. Der Zweizylinder-Boxer wurde nie im C15 angeboten, stattdessen die in Douvrin produzierten kleinen Vierzylinder des 104, später Motoren der TU-Baureihe und der 1,8l große XUD-Diesel (2001 ersetzt durch Saugdiesel der DW-Baureihe).
Der C15 war auch in einer verglasten Familiale-Version mit fünf Sitzplätzen und in einer Version mit verlängertem Aufbau und zusätzlicher seitlicher Tür erhältlich. Die Verfügbarkeit eines nackten Chassis bescherte zahllose Sonderaufbauten, darunter verschiedene Wohnmobile, die über Citroën-Händler vertrieben wurden.
Im Jahr 2005 ist der Visa als C15 nur noch in der reinen Kastenwagenversion und ausschließlich mit Dieselmotoren in Frankreich und auf der iberischen Halbinsel erhältlich.