Ostafrikanischer Sklavenhandel
Der ostafrikanische Sklavenhandel wird seit Beginn der islamischen Herrschaft auf der arabischen Halbinsel bis heute betrieben. Dabei werden vor allem Frauen und Kinder gehandelt. Nur wenige Männer kommen auf den "Markt", und wenn dann meist in Form von "Eunuchen". Bis heute werden die beiden heiligen Stätten Mekka und Medina von Eunuchen bewacht, die nicht freiwillig ihrer Geschlechtsorgane verlustig gingen. In einer arabischsprachigen Zeitung wurde in den 1990er Jahren ein Interview mit solch einem Eunuchen veröffentlicht. Die meisten Männer werden aber gleich bei den Sklavenrazzien ermordet.
Nachdem einem relativen Niedergang des afrikanischen Sklavenhandels ist er jüngst insbesondere im Sudan wieder aufgeflammt. Man sieht dieses in einem Zusammenhang mit demonstrativen Freikaufauktionen durch konservative US-amerikanische Christen. Kritiker sagen, dass der Handel mit schwarzafrikanischen Männern erst wieder durch diese Freikaufaktionen in Gang gekommen sei, nach dem Motto, wo keine Nachfrage, da kein Angebot, aber wo Nachfrage, da werden schwarze männliche Sklaven beschafft. Diese Männer erlangten so wieder einen gewissen "Marktwert".
In Saudi-Arabien wurde die Sklaverei offiziell im Jahre 1972 abgeschafft, existiert aber illegal weiter. Nach einer Zeit des schwachen Handels seit dem Krieg der Italiener gegen Äthiopien bis in die 1970er Jahre, als der Süd-Sudan-Konflikt wieder aufflammte, erlebte der ostafrikanische Sklavenhandel eine Renaissance, zumal die philippinischen Hausmädchen, die in jeder Hinsicht als Ersatz dienten, heute immer weniger bereit sind, auf die arabische Halbinsel zu gehen.
Der Zusammenbruch Somalias 1990 hat dem Sklavenhandel am Horn von Afrika endgültig wieder zum Durchbruch verholfen, da jegliche staatlichen Stukturen, die diesem Treiben Einhalt hätten gebieten können, und sei es auch nur auf Druck der internationalen Gemeinschaft, seither fehlen.