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Maulesel

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Älterer Maulesel im Südosten von Oklahoma (USA)

Der Maulesel (lat.: mulus „Maultier“) ist das Kreuzungsprodukt eines Pferdehengstes (Vater) und einer Eselstute (Mutter). Das Wort Maul ist dabei dem lateinischen mulus für Maultier bzw. Mischtier/Mischung (vgl. auch Muli oder Mulatte) entliehen. Maulesel sind Hybride aus zwei Arten und untereinander nicht fortpflanzungsfähig.

Beschreibung

Ein Maulesel (Mutter: Esel, Vater: Pferd) ist kein Maultier (Mutter: Pferd, Vater: Esel). Er unterscheidet sich auch äußerlich nur wenig von einem Hausesel, allein seine Stimme klingt ein wenig anders. Maulesel gelten vom Charakter her als in der Regel gutmütig, wenn auch nicht in dem Maße wie Maultiere. Ihr Wesen entspricht eher dem von Eseln; so sind sie weniger scheu als Pferde. Der Maulesel behält, wohl als dominantes Erbmerkmal der Esel, die an selbigen erinnernden längeren Ohren.

Zucht

Gezüchtet werden Maulesel besonders in Mittelmeerländern und Asien. Sie sind weitaus schwieriger zu züchten als Maultiere, da es weniger leicht ist, eine Eselstute von einem Pferdehengst trächtig werden zu lassen als im umgekehrten Fall eine Pferdestute von einem Eselhengst, und werden aufgrund ihrer nur geringen Vorteile gegenüber dem Esel nur selten gezüchtet. Sie werden aber vereinzelt noch als Zug- und/oder Tragtiere verwendet und eignen sich auch gut als Reittiere.

Bei der Vermischung des Erbgutes von Eselstute (62 Chromosomen) und Pferdehengst (64 Chromosomen) entsteht ein ungerader Chromosomensatz (63 Chromosomen bei Mauleseln), welcher eine Geschlechtszellenbildung unmöglich macht. Gleichwohl können Maulesel den Geschlechtsakt ausführen. Hengste sind stets unfruchtbar, gelegentlich kommen jedoch fruchtbare Stuten vor. Die größere Ähnlichkeit des Maulesels mit dem Muttertier (Esel) beruht auf nichtchromosomaler Vererbung. Dabei bringt die mütterliche Eizelle den Hauptteil der Zellorganellen in die Zygote ein, so dass in der Filialgeneration mütterliche Merkmale vorherrschen. Maulesel und Maultier sind ein Paradebeispiel für das Imprinting.

Verwendung

Am häufigsten wurden Maulesel als Zugtiere eingesetzt, unter anderem in Bergwerken Nordamerikas. Sie werden aber vereinzelt noch als Tragtiere verwendet und eignen sich auch gut als Reittiere.

Maulesel in der Literatur

Literarische Erwähnung finden Maulesel in dem Krimi Ein Maulesel auf der Autobahn von Paul Berna und in den Follyfoot-Bänden vom Monica Dickens. Während der Maulesel „Caesar“ bei Berna als Zugtier genutzt wird, hat Dickens' „Willy“ eine lange Dienstzeit bei der Army hinter sich.

Siehe auch