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On-Lesung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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On-Lesung (jap. 音読み on-yomi, dt. Klang-Lesung) ist ein Begriff aus der japanischen Schrift. Diese Lesung steht im Gegensatz zur Kun-Lesung (訓読み kun-yomi). Hintergrund ist die Tatsache, dass die Kanji um das 5. Jahrhundert auf dem Weg über Korea nach Japan gelangten, um klassisches Chinesisch (漢文 kanbun) zu lesen und zu schreiben.

In Kanji-Wörterbüchern (in denen man Zeichen und Zeichenkombinationen nachsehen kann, die man nicht kennt) werden On-Lesungen heute in Katakana umgeschrieben und somit von Kun-Lesungen unterschieden, die in Hiragana umgeschrieben werden. Dies gilt jedoch nur in Wörterbüchern! Wenn die Umschrift in durchlaufenden Texten verwendet wird (z.B. weil die entsprechenden Kanji selten geworden sind und der Leser sie daher vielleicht nicht kennt), dann kommen meist für beide Lesungsarten Hiragana zum Einsatz.

Anfänglich wurden die chinesischen Schriftzeichen in Chinesisch nach dem original chinesischem Laut (on) gelesen, nur insofern verändert, als die Japaner mit einigen der chinesischen Laute nicht zurechtkamen; aber im Lauf der Zeit entwickelten sich – abhängig vom Lautwandel in China und dem Zeitpunkt der Übernahme – unterschiedliche Lesungen heraus:

On- und Kun-Lesungen
Zeichen / Bedeutung Go-on 呉音 Kan-on 漢音 Tō-on 唐音 Kun 訓
きょう けい きん みやこ
Hauptstadt kyō kei kin miyako
ぎょう がい うい そと
draußen gyō gai ui soto
みょう めい みん あかし
hell myō mei min akashi
なぎ
Harmonie wa ka o nagi