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Instrumentation

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Als Instrumentierung (auch Instrumentation, lat.) bezeichnet man die Verteilung der Parte einer Orchesterkomposition auf die einzelnen Instrumente. Man muß sich das so denken, daß der Komponist sein Werk zuerst skizziert, d. h. rein musikalisch konzipiert, und ohne Rücksicht auf die Instrumente entwirft und sodann bei der Ausarbeitung im einzelnen den verschiedenen Instrumenten ihre Parte anweist.

So spricht man auch von der Instrumentierung einer Beethovenschen Sonate u. a., wenn dieselbe für Orchester bearbeitet wird; ältere Orchesterwerke müssen, wenn sie neu belebt werden sollen, teilweise anders instrumentiert werden, weil manche der im 17. bis 18. Jahrhundert gebräuchlichen Instrumente (Theorbe, Gambe u. a.) nicht mehr im Gebrauch sind.

Seit durch Haydn die Orchesterinstrumente zu selbständigen Individuen geworden sind, deren jedes eine andere Sprache redet, ist es freilich nicht mehr das Rechte, wenn der Komponist erst komponiert und dann instrumentiert, vielmehr muß er sogleich für den vollen Apparat des gewählten Orchesters denken; die Skizze ist also nur eine abbreviierte Art der Notierung.

Die Instrumentationslehre belehrt den Schüler über Tonumfang und Eigenart, technische Behandlung und zweckmäßige Kombination der Instrumente. Gute Anleitungen finden sich in den Kompositionslehren von Marx (Bd. 3 .u. 4), Lobe (Bd. 2) sowie in den speziellen Instrumentationslehren von Berlioz ("Traité d'lnstrumentation", Paris 1844; deutsch von Dörsfel, Leipzig 1864), Gevaert ("Nouveau traité d'Instrumentation", Paris 1885; deutsch von Riemann, Leipzig 1887), E. Prout (deutsche Ausgabe das. 1879) u. a. Vgl: Lavoix, Histoire de l'lnstrumentation (Paris 1878, preisgekrönt von der Akademie).

Siehe auch: Portal Musik, Instrumentenkunde, Orchester.

Quelle