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Bracht (Schmallenberg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde

Christine-Koch-Dorf Bracht

Bracht ist ein Ortsteil der Stadt Schmallenberg in Nordrhein-Westfalen.

Geografie

Ortsbild Bracht

Das Dorf liegt rund 4 km nördlich von Saalhausen (Lennestadt) in einer Höhe von 382 bis 430 m ü. NN. In Bracht wohnen 530 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2008). Durch den Ort fließt die Gleier. In der Ortsmitte zweigt die Landesstraße 928 von der Landesstraße 737 ab. Das Dorf liegt in einem Hochtal, das an drei Seiten von Bergen umgeben ist (im Süden liegen die Saalhauser Berge), nur nach Nordost ist dieses Tal geöffnet. Die Höhenlage der Berge beträgt 480 m bis 688 m. Bracht ist das am weiten westlich gelegene Dorf der Stadt Schmallenberg an der Grenze zum Kreis Olpe.

Nachbarorte

Angrenzende Orte sind Kückelheim, Werntrop, Saalhausen (Lennestadt), Gleierbrück (Lennestadt), Brenschede (Lennestadt), Oedingerberg (Lennestadt), Leckmart (Eslohe), Herschede sowie Rotbusch und Hebbecke im Gleiertal.

Geschichte

Ausschnitt Bracht, preußische Uraufnahme 1841, Historika25

Bereits 1536 wurde die steuerpflichtige Brachter Bevölkerung im Schatzungsregister namentlich erfasst.[1]

Bis zur kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen gehörte Bracht (im sog. Hawerland) zur Gemeinde Wormbach. Seit dem 1. Januar 1975 ist Bracht ein Ortsteil der Stadt Schmallenberg.

Bildstock an der Heidenstraße in Bracht am ehemaligen Schlag (Zollstelle)

Der Ort lieg an einem Kreuzungspunkt der "Heidenstraße" von Köln über Elspe, Bracht, Wormbach nach Kassel sowie des Kriegerweges von Siegen kommend. Der letztere führte über das Steinerne Kreuz durch das Gleiertal und wurde vom Gericht Bilstein durch einen Schlag (Schlagbaum bei Christes Hude) kontrolliert. Über den Wehrscheid führt der alte Verkehrsweg bis vor den Ort Bracht, wo dieser mit einer Landwehr abgeriegelt und zu der Zollstelle an die Heidenstraße abknickte. Der „Kriegerweg“ kreuzte westlich des Ortes vor dem Schlag die Heidenstraße und führte weiter über Herschede, Oberlandenbeck in Richtung Norden. Im Urkataster sind die Flurbezeichnungen Landwehr und Schlag noch erhalten. In der Örtlichkeit sind die Landwehren um den Ort herum noch streckenweise als tiefe Gräben mit Wällen zu erkennen. Die Gerichtsbezirke Fredeburg und Bilstein trennten sich in der Gleie, das Gericht Oedingen mit Fredeburg oberhalb der Limmecke vor Brenschede. (s. Der letzte Generalschnadezug um die Amts Bilsteinische Hoheits- und Landesgrenze vom 08. bis 17.Juni 1778 insbesondere den 15 u. 16. Juni)

Bei dem Fliegerangriff auf Bracht am Weißen Sonntag 8. April 1945 wurden große Teile des Dorfes insbesondere die Schule (Christine-Koch-Schule) sowie die Kirche zerstört.

Religion

Kirche St. Marien in Bracht

In Bracht gibt es die Pfarrei St. Marien mit der gleichnamigen Kirche.

Öffentliche Einrichtungen

Im Dorf befindet sich ein Kindergarten und eine Gastwirtschaft.

Veranstaltungen im Jahr

Sportfest (Sportverein BVB Bracht), Schützenfest (Immer zweites Wochenende im Juli vom Schützenverein), Weizenbierfest, Vatertagstreffen an Christi Himmelfahrt (SGV Hütte), 1. Mai - Feier (SGV Hütte).

Wirtschaft

Größte Arbeitgeber im Ort ist eine Eloxal-Firma welche Oberflächen von Aluminum-Bauteilen veredelt. Weiterhin gibt es ein Autozubehörhandel, Transport- und Baustoffunternehmen, eine Firma für Geothermik sowie eine Zimmerei. Die Stadtsparkasse Schmallenberg sowie eine Bausparkasse haben hier eine Zweigstelle. Ferner sind in Bracht landwirtschaftliche und handwerkliche Betriebe ansässig.

Persönlichkeiten

Im Ort lebte und starb die bekannte deutsche Lyrikerin sauerländischer Mundart Christine Koch. Eine nach ihr benannte bewirtschaftete Wanderhütte befindet sich 1 km vor dem Ort. Im Jahr 2007 wurde ein Christine Koch-Denkmal im Ort errichtet.

Literatur

Josef Lauber: Stammreihen Sauerländischer Familien, Band V, Kirchspiel Wormbach, Bracht, S. 4, Richard Schwarzbild Dissertationsdruck Witterschlick bei Bonn, 1977

Einzelnachweise

  1. Josef Lauber: Stammreihen Sauerländischer Familien, Band V, Kirchspiel Wormbach, S. 4