Zum Inhalt springen

Kurt Sontheimer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Mai 2005 um 14:59 Uhr durch 172.180.228.169 (Diskussion) (Seine Themen und Thesen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Kurt Sontheimer (* 31. Juli 1928 in Gernsbach, Baden; † 16. Mai 2005 in Murnau am Staffelsee) war ein deutscher Politikwissenschaftler.

Studium und Lehre

Sontheimer studierte Politikwissenschaften und Geschichte in Freiburg im Breisgau, Erlangen, Kansas City und Paris. 1960 habilitierte er sich an der Universität Freiburg im Breisgau mit der Schrift Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. Ab 1960 war er Professor an der pädagogischen Hochschule in Osnabrück. 1962 folgte er einem Ruf an das renommierte Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. Seit 1969 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1993 war er Professor für Politische Wissenschaft am Geschwister-Scholl-Institut der Universität München.

Nach seiner vorzeitigen Emeritierung, welcher der so genannte "Professorenstreit" vorausging, lehrte Sontheimer für zwei Jahre am Alfred-Grosser-Lehrstuhl am Institut für politische Wissenschaften in Paris. Von 1968 bis 1983 war er außerdem auch Mitglied des Präsidiums des Deutschen Evangelischen Kirchentages.

Sontheimer starb im Alter von 76 Jahren nach kurzer Krankheit.

Seine Themen und Thesen

Sontheimer publizierte vor allem Studien zum politischen System Deutschlands und zur politischen Kultur des Landes. Mit seinen Stellungnahmen wirkte er weit über den universitären Rahmen hinaus.

Er beschäftigte sich mit der Gefährdung der Demokratie durch linken und rechten Extremismus und trat als überzeugter Verfechter der parlamentarischen Demokratie auf. Stellungnahmen gab es von ihm auch zu Fragen der tagesaktuellen Politik. Er zeigte sich dabei häufig sozialdemokratischen Auffassungen nahe; insbesondere Bundeskanzler Helmut Schmidt konnte ihn zu seinen Unterstützern zählen. Seine Ablehnung gegenüber der radikalen Linken im Lande artikulierte er in dem 1976 erschienenen Band „Das Elend unserer Intellektuellen“.

Sein 1999 erschienenes Buch „So war Deutschland nie“ gilt als eine Bilanz seines Wirkens.

Hauptwerke

  • 1962 - Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik
  • 1971 - Deutschland zwischen Demokratie und Antidemokratie
  • 1971 - Grundzüge des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland
  • 1976 - Das Elend unserer Intellektuellen
  • 1979 - Die verunsicherte Republik
  • 1990 - Deutschlands politische Kultur
  • 1991 - Von Deutschlands Republik
  • 1999 - So war Deutschland nie. Anmerkungen zur politischen Kultur der Bundesrepublik

Auszeichnungen

Nachruf aus FR

[1]

Nachruf aus Die Welt

[2]

Nachruf aus SZ

[3]