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Heinrich Graf von Lehndorff-Steinort

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Heinrich Ahasverus Graf von Lehndorff-Steinort (* 22. Juni 1909 in Hannover; † 4. September 1944 in Berlin-Plötzensee) war einer der Beteiligten an der Verschwörung des 20. Juli 1944 gegen Adolf Hitler.

Er studierte, nach seinem Abitur an der Klosterschule Roßleben, in Frankfurt am Main Volks- und Betriebswirtschaft und übernahm 1936 die Leitung des Familienguts Groß-Steinort am Mauersee (Kreis Angerburg, Masuren) in Ostpreußen. Während des deutschen Angriffes auf die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg wurde Lehndorff Augenzeuge eines Massakers an der jüdischen Bevölkerung bei Borissow. Daraufhin gewann ihn Henning von Tresckow zur Teilnahme am militärischen Widerstand gegen Hitler. Als Oberleutnant der Reserve war Lehndorff als Verbindungsoffizier der „Operation Walküre“ zum Wehrkreis I in Königsberg eingesetzt. Einen Tag nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde Lehndorff verhaftet, am 3. September durch den Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am darauf folgenden Tag im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee erhängt. Er hinterließ seine Ehefrau Gottliebe, geb. Gräfin von Kalnein (1913–1993), die ein Konzentrationslager überlebte, und vier Töchter

die wie ihre Mutter in Sippenhaft genommen wurden. Die drei jüngeren Kinder wurden in ein Kinderheim im Borntal bei Bad Sachsa eingewiesen. Von dort gelangten sie auf Intervention von Lehndorff-Steinorts Cousine Marion Gräfin Dönhoff (deren Großmutter und Schwägerin aus der Familie von Lehndorff stammten) nach dem Krieg wieder in die Obhut ihrer Familie.

Seine Ehefrau Gottliebe, geb. Gräfin von Kalnein (1913–1993) erbte und verkaufte später Gut Conow von ihrer Mutter und zog in den Alten Pfarrhof nach Peterskirchen, nahe Wasserburg/Bayern, wo sie zusammen mit dem Aktionskünstler und Philosophen Fritz Schranz Kurse für Kunst und Philosophie veranstaltete.

Ein Vetter war Hans Graf von Lehndorff.

Siehe auch

Einzelnachweise