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Bundesranglistenturnier (Tischtennis)

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Das Bundesranglistenturnier ist ein Einzelwettbewerb für Damen und Herren im Tischtennis, der vom Deutschen Tischtennis-Bund DTTB einmal pro Spielsaison ausgetragen wird. Die 10 Erstplatzierten sind für die nächste Deutsche Tischtennis-Meisterschaft qualifiziert.

Gemäß der Teilnehmerzahl in der Finalrunde wird das Turnier auch als DTTB-TOP-16 (früher DTTB-TOP-12) genannt.

Eingeführt wurde das Turnier 1955/56 für Herren und ein Jahr später für Damen. Der Austragungsmodus hat sich mehrfach geändert. Auch im Nachwuchsbereich werden Bundesranglistenturniere veranstaltet: Seit 1969/70 für Junioren, seit 1970/71 für die Jugend und seit 1971/72 für die Schüler.

DTTB TOP-48

Nicht zu verwechseln ist dieses Ranglistenturnier mit dem DTTB TOP-48 Turnier. Dieses wurde 2004 erstmals ausgespielt. Es ersetzt die bis dahin veranstalteten Ranglistenturniere der einzelnen Regionalverbände.[1]

Aktueller Austragungsmodus

Die Teilnehmer müssen zunächst in der ersten Stufe (Vorrunde) für die Platzierungsrunde (zweite Stufe) qualifizieren. Hier geht es um den Einzug ins Finale.

Erste Stufe (Vorrunde)

In der Vorrunde treten 48 Aktive an. Davon werden 40 von den Regionalverbänden gemeldet, wobei jeder Mitgliedsverband vertreten sein soll. Acht Spieler werden vom DTTB-Leistungs- bzw. Jugendausschuss nominiert.

Der Leistungssportausschuss teilt die Spieler gemäß der Spielstärke in acht Gruppen mit jeweils sechs Teilnehmern ein. In jeder Gruppe spielt Jeder gegen Jeden in drei Gewinnsätzen. Die vier Erstplatzierten jeder Gruppe, insgesamt 32 Spieler, sind in der Platzierungsrunde spielberechtigt.

Platzierungsrunde (zweite Stufe)

Hier wird ein modifiziertes K.-o.-System durchgeführt. Jede Partie wird in vier Gewinnsätzen entschieden. Die Plätze 1 bis 16 gelangen ins Finale.

Bundesranglistenfinale

Das Finalturnier wird in den Phasen Vorrunde, Meisterrunde und K.-o.-System durchgeführt.

Vorrunde

Der DTTB-Leistungsausschuss teilt die 16 Spieler gemäß Spielstärke in vier Vierergruppen ein. Hier spielt Jeder gegen Jeden, die beiden Erstplatzierten gelangen in die Meisterrunde. Die Dritten und Vierten spielen im gleichen Verfahren wie das der Meisterrunde um die Plätze 9 bis 16.

Meisterrunde

In der Meisterrunde werden die acht Teilnehmer in 2 Vierergruppen gelost. Beide Erste und Zweite erreichen das Halbfinale, wo im K.-o.-System die Finalisten ermittelt werden. Analog spielen die Dritten und Vierten der beiden Gruppen im K.-o.-System um die Plätze 5 bis 8.

Qualifikation

Die Spieler auf den Plätzen 1 bis 10 sind für die nächste Deutsche Tischtennis-Meisterschaft qualifiziert.

Historie

Erstmals ausgespielt wurde das Bundesranglistenturnier 1955/56 für Herren und 1956/57 für Damen als DTTB-TOP-12: 12 Teilnehmer spielten im Modus Jeder gegen Jeden.

1989 führte man zwei Sechsergruppen ein. Die vier Ersten jeder Gruppe gelangten ins Viertelfinale, wo es im K.-o.-System weiterging.

Von 1987/88 bis 1990/91 wurden zwei Bundesranglistenturniere pro Saison durchgeführt. Danach kehrte man wieder zum Modus "ein Turnier pro Saison" zurück.

1991/92 setzte die Firma LUK, ein Kupplungshersteller aus Langen, erstmals Preisgelder aus. Es gab sowohl bei den Damen als auch bei den Herren 7.500 DM für Platz 1, 3.750 für Platz 2 und je 1.875 für Platz 3 und 4. Bis 1994, als LUK die Zusammenarbeit mit dem DTTB beendete[2], wurde das Turnier LUK-DTTB-TOP-12 genannt. Es war das erste offizielle Turnier des DTTB, bei dem es Geldpreise zu gewinnen gab.[3]

Ab 1997/98 fand die Endrunde mit 16 Teilnehmern statt und wurde so zum DTTB-TOP-16[4]. 2002 wurde der Modus geändert. In vier Dreiergruppen qualifizierten sich die beiden Erstplatzierten für anschliessenden K-O-Runden beginnend mit dem Viertelfinale.[5]

Bisherige Sieger

Jahr Ort Herren Damen
1955/56 Würzburg Conny Freundorfer -
1956/57 Bottrop Conny Freundorfer Ursel Fiedler
1957/58 Wiesbaden Dieter Köhler Evi Graf
1958/59 Berlin Erich Arndt Hannelore Schlaf
1959/60 München Conny Freundorfer Inge Müser
1960/61 Neumünster Wolfgang Prandke Rosemarie Gomolla
1961/62 Berlin Dieter Michalek Agnes Simon
1962/63 Mainz Erich Arndt Ingrid Kriegelstein
1963/64 Mölln Martin Ness Edit Buchholz
1964/65 Berlin Eberhard Schöler Agnes Simon
1965/66 Wiesloch Eberhard Schöler Agnes Simon
1966/67 Hagen Eberhard Schöler Agnes Simon
1967/68 Saarbrücken Eberhard Schöler Edit Buchholz
1968/69 Siegen Eberhard Schöler Marta Hejma
1969/70 Augsburg Martin Ness Diane Schöler
1970/71 Duisburg Bernt Jansen Marta Hejma
1971/72 Zweibrücken Jochen Leiß Marta Hejma
1972/73 Berlin Wilfried Lieck Kirsten Krüger
1973/74 Löhne Wilfried Lieck Wiebke Hendriksen
1974/75 Hattersheim Peter Engel Agnes Simon
1975/76 Elsenfeld Wilfried Lieck Ursula Hirschmüller
1976/77 Hamburg Wilfried Lieck Monika Kneip-Stumpe
1977/78 Minden Dragutin Šurbek Ursula Hirschmüller
1978/79 Hattersheim Engelbert Hüging Ursula Hirschmüller
1979/80 Neckarsulm Heinrich Lammers Monika Kneip-Stumpe
1980/81 Berlin Peter Stellwag Kirsten Krüger
1981/82 Kleve Georg Böhm Kirsten Krüger
1982/83 Dautphetal Ralf Wosik Susanne Wenzel
1983/84 Willstätt Georg Böhm Susanne Wenzel
1984/85 Geesthacht Georg Böhm Susanne Wenzel
1985/86 Löhne Georg Böhm Susanne Wenzel
1986/87 Kassel Jörg Roßkopf Katja Nolten
1987/88 Solingen Jörg Roßkopf Olga Nemes
1987/88 Elsenfeld Jörg Roßkopf Katja Nolten
1988/89 Homburg/Saar Georg Böhm Olga Nemes
1988/89 Goslar Jörg Roßkopf Cornelia Faltermaier
1989/90 Krefeld Steffen Fetzner Nicole Struse
1989/90 Neckarsulm Jörg Roßkopf Olga Nemes
1990/91 Berlin Jörg Roßkopf Nicole Struse
1990/91 Groß-Bieberau Torben Wosik Christiane Praedel
1991/92 Elsenfeld Jörg Roßkopf Elke Schall
1992/93 Marburg Jörg Roßkopf Olga Nemes
1993/94 Bochum Jörg Roßkopf Nicole Struse
1994/95 Bad Ems Peter Franz Nicole Struse
1995/96 Würzburg Richard Prause Olga Nemes
1996/97 Kleve Georg Böhm Elke Schall
1997/98 Elmshorn Jörg Roßkopf Jing Tian-Zörner
1998/99 Bad Ems Jörg Roßkopf Qianhong Gotsch
1999/00 Hausham Timo Boll Jing Tian-Zörner
2000/01 Horst Timo Boll Katrin Meyerhöfer
2001/02 Löhne Zoltan Fejer-Konnerth Alexandra Scheld
2002/03 Seligenstadt Bastian Steger Jessica Göbel
2003/04 Pforzheim Lars Hielscher Christina Fischer
2004/05 Kristin Silbereisen
2005/06
2006/07 Bad Ems Dimitrij Ovtcharov Zhenqi Barthel
2007/08 Gerlingen Patrick Baum Kristin Silbereisen
2008/09 Berlin Zoltan Fejer-Konnerth Laura Robertson

Quellen und Einzelnachweise

  1. Zeitschrift tischtennis, 2004/11 S.27
  2. Zeitschrift DTS, 1994/7 S.36
  3. Zeitschrift DTS, 1991/9 S.21 + 1991/11 S.6-7
  4. Zeitschrift DTS, 1997/10 S.11
  5. Zeitschrift DTS, 2002/3 S.36