Mercedes-Benz Group
Die DaimlerChrysler AG ist ein deutsch-amerikanischer Hersteller von PKW und Nutzfahrzeugen für zivilen und militärischen Einsatz sowie Finanzdienstleistungen mit Hauptsitz in Stuttgart und Auburn Hills, Michigan (USA). Die Firma entstand 1998 durch die Fusion der Chrysler Corporation (USA) mit der Daimler-Benz AG (Deutschland).
Kennzahlen
Mit 384.723 Mitarbeitern erzielte DaimlerChrysler im Geschäftsjahr 2004 einen Umsatz von 142,1 Mrd Euro. Im Jahr 2004 wurden ca. 4 Millionen Personenwagen und 712.000 Nutzfahrzeuge abgesetzt. Wichtigste Märkte sind die Vereinigten Staaten von Amerika sowie die Länder der Europäischen Union (45,2% bzw. 33,4% des Konzernumsatzes).
Marken
Die DaimlerChrysler AG bzw. ihre Konzerntöchter entwickeln, produzieren und vertreiben Pkw der Marken
Die Chrysler Group ist weiterhin im Besitz weiterer Marken, die sie im Augenblick nicht aktiv vetreibt u.a. finden sich darunter:
Folgende Nutzfahrzeug-Marken gehören zu der DaimlerChrysler:
- Mercedes-Benz (Lkw und Busse)
- Setra (vormals Firma Kässbohrer)
- Freightliner
- Sterling Trucks
- Western Star Trucks
- American LaFrance
- FUSO (ehemalige Nutzfahrzeug Marke des strategischen Partners Mitsubishi)
Zudem liefert DaimlerChrysler über die Marke Mecedes-Benz die Motoren für den Formel 1-Rennstall
Auch der Dienstleistungsbereich spielt für DaimlerChrysler eine wichtige Rolle. Firmen der DaimlerChrysler Financial Services sind:
- DaimlerChrysler Financial Services
- DaimlerChrysler Bank
Produktionsstätten
DaimlerChrysler unterhält Produktionsstätten in 17 Ländern: (Deutschland, Österreich, USA, Kanada, Mexiko, Frankreich, Spanien, Türkei, China, Indien, Indonesien, Argentinien, Brasilien, Venezuela, Ägypten, Südafrika (DaimlerChrysler South Africa, Australien).
Eine Auswahl von Werken der Mercedes Car Group und Commercial Vehicles:
DaimlerChrysler-Werke in Stuttgart
DaimlerChrysler ist einer der wichtigsten Arbeitgeber in Stuttgart und Umgebung.
Im Werk-Untertürkheim in Stuttgart werden hauptsächlich Motoren für PKW und Transporter und Antriebstrang für PKW gebaut und entwickelt. Auch die Motoren der Formel-1-Wagen und der Formel-3-Wagen werden dort entwickelt und auf ihre Ausdauer getestet.
DaimlerChrysler-Werk in Sindelfingen
Das Werk Sindelfingen bei Stuttgart ist das größte Werk des Konzerns. Dort werden folgende Klassen gefertigt:
- C-Klasse Limousine
- C-Klasse T-Modell
- C-Klasse Sportcoupe
- E-Klasse Limousine
- E-Klasse T-Modell
- CLS-Klasse (basierend auf E-Klasse)
- S-Klasse
- CL-Klasse
- SL-Klasse
- Maybach
Das Werk ist so groß, dass es am Tag so viel Strom verbraucht, wie eine Kleinstadt in einer Woche.
DaimlerChrysler-Werk in Rastatt
Das Werk Rastatt ist das neueste Werk des Konzerns. Dort werden folgende Klassen gefertigt:
- A-Klasse
- B-Klasse
DaimlerChrysler-Werk in Bremen
Das DaimlerChrysler-Werk in Bremen ist mit ca. 15.000 Mitarbeitern der größte private Arbeitgeber in Bremen und nach Sindelfingen das zweitgrößte Produktionswerk im DaimlerChrysler-Verbund.
Dort werden folgende Klassen gefertigt:
- C-Klasse Limousine
- C-Klasse T-Modell
- E-Klasse T-Modell
- CLK Coupé
- SLK Roadster
- SL Roadster
Aufgrund seiner Nähe zu den bundesdeutschen Häfen, vor allem dem PKW-Hauptumschlagplatz Bremerhaven, produziert das Werk Bremen insbesondere auch für den Export nach Übersee sowie Rechtslenker Modelle.
2004 war mit 280.000 produzierten Mercedes-Benz PKW das bisher erfolgreichste Jahr in der Geschichte des Werkes. Aufgrund von Beschäftigungsüberhängen für 2005 und 2006 wird die Zahl der Arbeitsplätze im Bremer Werk derzeit verringert. Allerdings basiert diese Verringerung nicht auf Kündigungen, sondern ist zeitbegrenzt und geschieht in einer für den Konzern bisher beispiellosen Aktion. Auf freiwilliger Basis wechseln viele Bremer Mitarbeiter für diesen begrenzten Zeitraum in die Werke Hamburg, Berlin und Rastatt, um dort fehlende Kapazitäten zu ergänzen.
DaimlerChrysler-Werk in Wörth
Das Werk in Wörth am Rhein ist das weltgrößte Lastwagenmontagewerk. Seit 1965 werden hier LKW montiert, seit 2002 auch der Unimog.
- Actros (schwere Klasse)
- Atego
- Axor
- Econic
- Unimog
DaimlerChrysler-Werk in Düsseldorf
Das Werk in Düsseldorf produziert Transporter von Mercedes-Benz.
- Sprinter (offene und geschlossene Baumuster)
- ab 2006 den Sprinter Nachfolger (NCV3)
Des Weiteren werden Sprinter-Baugruppe in die USA geliefert, wo sie endmontiert und als Dodge Sprinter verkauft werden.
DaimlerChrysler-Werk in Ludwigsfelde (bei Berlin)
Das Werk in Ludwigsfelde produziert Transporter von Mercedes-Benz.
- Vaneo (Van)
- ab 2006 den Sprinter Nachfolger (neuer Name noch nicht bekannt)
DaimlerChrysler-Werk in Hamburg
Das Werk Hamburg mit seinen rund 2.700 Mitarbeitern (davon viele im indirekten Bereich), stellt keine fertigen Fahrzeuge her. Vielmehr werden dort die Achsen, Lenksäulen, sowie andere Systemelemente für verschiedene Modelle gefertigt.
McLaren-Werk in Woking / England
Im Werk Woking / England produziert DaimlerChrysler zusammen mit McLaren den Sportwagen
- SLR
DaimlerChrysler-Werk in Kassel
Hier werden seit 1978 Achsen für Nutzfahrzeuge des Konzerns produziert. Ca. 3.100 Mitarbeiter.
Hier werden die Modelle Vito und Viano produziert.
DaimlerChrysler-Werk in Tuscaloosa, Alabama /USA
Dort werden folgende Klassen gefertigt:
- M(L)-Klasse
- R-Klasse (zukünftig)
- G(L)-Klasse (Nachfolger der legendären Gartenlaube, die bisher in Graz, Österreich bei Magna Steyr gebaut wird)
Aktiengesellschaft
Das Unternehmen ist sowohl an der Deutschen Börse im Deutschen Aktien-Index (DAX) unter dem Kürzel DCX, WKN 710000, als auch an internationalen Börsen notiert (ISIN DE0007100000).
Vorstandsvorsitzender ist seit 1995 Jürgen Schrempp, Aufsichtsratsvorsitzender seit 1997 Hilmar Kopper.
Den größten Anteil am Unternehmen hält mit 12 Prozent die Deutsche Bank, zweitgrößter Anteilseigner ist das Emirat Kuwait mit 7,2 Prozent. Der restliche Anteil (82,4 %) der Aktien befindet sich im Streubesitz. (Stand: 30. Juni 2004)
Beteiligungen
- 33,0 % EADS, Europäisches Luft- und Raumfahrtunternehem, Mutterfirma u.a. von Airbus und Eurocopter (September 2002)
- 19,7 % Mitsubishi Motors Corperation, Tokyo (Japan)
sowie zahlreiche weitere.
Unternehmensgeschichte
Geschichte von Daimler-Benz bis 1998
1883 ließ sich Gottlieb Daimler erstmals Patentrechte für einen "Gasmotor mit Glührohrzündung" sowie für die "Regulierung der Geschwindigkeit des Motors durch Steuerung des Auslassventils" sichern. Die beiden Patente waren die Grundlage für den weltweit ersten schnell laufenden Verbrennungsmotor. Drei Jahre später ließ sich Carl Friedrich Benz sein erstes "Automobil", ein dreirädriges Fahrzeug mit Verbrennungsmotor und elektrischer Zündung, patentieren. Die aus den Arbeiten beider Automobilpioniere hervorgegangenen Unternehmen "Benz & Co. Rheinische Gasmotorenfabrik Mannheim" und "Daimler Motorengesellschaft" fusionierten 1926 zur Daimler-Benz AG mit Sitz in Berlin.
Immer wieder hat sich das Unternehmen in den folgenden Jahren als Innovationsführer auf dem Automobilmarkt gezeigt -so wurden 1951 die Sicherheitsfahrgastzelle, 1981 der Airbag und der Gurtstrammer als Neuentwicklungen eingeführt.
Ab Mitte der 1980er Jahre expandierte das Unternehmen unter seinem Vorstandsvorsitzenden Edzard Reuter in andere Bereiche: Der Konzern erwarb die Dornier GmbH, die MTU Motoren- und Turbinen-Union, Fokker sowie die AEG. Aus Teilen dieser Tochterunternehmen wurde die "Deutsche Aerospace AG" (DASA) geformt. Ebenfalls schloss man die konzerneigene Verkehrstechnik-Sparte mit derjenigen von ABB zusammen. Die daraus entstandene Tochter Adtranz war 100%-ige Tochter von Daimler-Benz. Neu gegründete Tochterunternehmen waren die "Deutsche Airbus GmbH" und die "Daimler-Benz Inter Services" (debis), so dass der Konzern inklusive der Autosparte nunmehr aus vier Konzernbereichen bestand.
Nach der Übernahme des CEO-Postens durch Jürgen Schrempp 1995 erfolgte eine stetige Abkehr von Reuters Traum des "integrierten Technologiekonzerns". Verlustbringer wie Fokker, AEG, Adtranz und Dornier wurden (teilweise unter enormen Kosten) abgestoßen, obwohl Schrempp z. B. den Kauf von Fokker als DASA-Chef einst selbst in die Wege geleitet hatte.
Geschichte von Chrysler bis 1998
Nachdem Walter P. Chrysler 1920 als Vizechef von General Motors zurücktrat, nahm er ein Angebot von Willys-Overland an und wurde geschäftsführender Vizepräsident des Unternehmens. Unter seiner Ägide kehrte das zuvor stark defizitäre Unternehmen in die Gewinnzone zurück. Parallel dazu belebte Walter P. Chrysler die traditionsreiche Maxwell Motor Company wieder. 1925 fusionierten beide Unternehmen zur neuen Chrysler Corporation.
1928 übernahm das neue Unternehmen die Dodge Brothers Inc (ein Unternehmen, das mehr als viermal so groß wie Chrysler selbst war) und wurde damit zum drittgrößten Automobilbauer der USA. Marken des Konzerns waren bereits zu diesem Zeitpunkt: Chrysler, Dodge, Imperial, DeSoto und Plymouth.
1987 erwarb Chrysler die American Motors Corporation (AMC), wodurch auch die Marke Jeep in den Besitz Chryslers überging.
Chrysler baute den ersten Minivan der Welt. Das Ziel diese Projektes war, ein Auto zu bauen, das weniger Benzin verbraucht als ein gewöhnlicher Kombi und in dem trozdem bis zu 7 Personen Platz nehmen konnten. 1984 war es soweit. Der erste Chrysler Voyager lief vom Band und war von Anfang an sehr beliebt bei der Bevölkerung. Später wurden diese Autos auch nach Europa importiert. Auch dort erfreute sich der Voyager grosser beliebtheit. Heute mischt die fünfte Generation im Konkurenzkampf mit. Jetzt hat es der Voyager bei uns aber schwer, da die Europäer immer mehr Wert auf sicherheit legen. Acuh unser Fahrstil macht ihm zu schaffen, da er für amerikanische Verhältnisse konzipiert wurde. Die Bremsen sind zu schwach, das Getriebe nicht unserem Sportlichen Fahrstil angepasst. Auch die Verarbeitungsqualität ist nicht überzeugend. Bis vor kurzem wurde er noch mit Allradantrieb geliefert, jedoch hatten die Bosse in den USA diesen zu Gunsten des Sitzsystem "Stow'n'go" aus dem Programm genommen. Für die Schweiz ein echter verlust.
Geschichte von DaimlerChrysler ab 1998
1998 fusionierten die beiden Unternehmen in einer "Merger of Equals" ("Fusion unter Gleichen") zur neuen DaimlerChrysler AG. Das neue Unternehmen hat seinen Sitz zwar in Stuttgart, der Vorstand (zunächst paritätisch von beiden Konzernteilen besetzt) tagt jedoch wechselnd in Stuttgart und Auburn Hills.
Nach zwei Jahren erklärte der Co-Vorsitzende Robert Eaton seinen Rücktritt, so dass Jürgen Schrempp zum alleinigen Vorstandsvorsitzenden wird. Nach und nach verschiebt sich auch das Stimmenverhältnis im Vorstand immer mehr zugunsten der deutschen Mitglieder.