Zum Inhalt springen

Karl zu Mecklenburg (1708–1752)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. April 2009 um 13:41 Uhr durch Sargoth (Diskussion | Beiträge) (Ehe und Nachkommen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Karl Ludwig Friedrich, Herzog zu Mecklenburg [-Strelitz] (* 23. Februar 1708 in Strelitz; † 5. Juni 1752 in Mirow, genannt „Prinz von Mirow“), war ein nachgeborener Prinz des Hauses Mecklenburg-Strelitz. Zwei seiner Söhne, Adolf Friedrich (IV.) und Karl (II.), wurden später Regenten des Strelitzer Landesteils.

Leben

Karl wurde als jüngerer Sohn des in Mecklenburg-Strelitz regierenden Herzogs Adolf Friedrich II. mit Mirow apanagiert. Dort lebte er mit seiner Familie zunächst auf der Schlossinsel, später im sogenannten unteren oder neuen Schloss.

Nach dem Tod des Vaters fiel die Thronfolge im Strelitzer Landesteil Karls älteren Bruder Adolf Friedrich III. zu. Nachdem absehbar wurde, dass aus dessen Ehe keine männlichen Nachfolge hervorgehen würde, wuchs nach dem Prinzip der Sekundogenitur die politische Bedeutung der Mirower Nebenlinie, die aller Voraussicht nach den künftigen Thronfolger der Strelitzer Teilherrschaft stellen würde. Ob 1738 bereits die Namenswahl von Karls erstgeborenem Sohn Adolf Friedrich (IV.) unter dieser Maßgabe stand, ist (bisher) nicht sicher belegt. Bemerkenswert ist, dass fünf der neun regierenden Fürsten in Mecklenburg-Strelitz den Namen Adolf Friedrich trugen, sich bei dieser Namensvergabe also eine Haustradition herausgebildet hatte. Das politische Kräftemessen zwischen Fürstenhaus und Ritterschaft in Mecklenburg im Vorfeld des Landesgrundgesetzlichen Erbvergleichs belastete jedoch das Verhältnis beider Brüder zunehmend.

Seit Mitte der 1730er Jahre versammelte Karl in Mirow eine größere Zahl junger Adeliger und Akademiker um sich, die in der zweiten Jahrhunderthälfte zur geistigen Elite des kleinen südostmecklenburgischen Ländchens zählten. Man pflegte Kontakte zum späteren Preußenkönig Friedrich (II.) in Rheinsberg und lebte in zeittypisch pietistischer Frömmigkeit gemäßigterer Ausprägung. Auf Karls Drängen hin entstand das Frühwerk von Samuel Buchholz, einem der großen brandenburgischen Historiographen der Spätaufklärung.

Als Karl im Jahre 1752 44jährig starb, wurde sein Erstgeborener Erbprinz in Mecklenburg-Strelitz und - als auch Karls Bruder sechs Monate nach ihm ohne männliche Nachfahren starb - unter erheblichen politischen Turbulenzen als Adolf Friedrich IV. regierender Fürst des Strelitzer Landesteils.

Ehe und Nachkommen

Herzog Karl heiratete am 5. Februar 1735 in Eisfeld Prinzessin Elisabeth Albertine, Tochter des Herzogs Ernst Friedrich I. von Sachsen-Hildburghausen, die für ihren älteren Sohn später zeitweilig die Regentschaft in Mecklenburg-Strelitz führte und im Thronfolgestreit von 1752/53 eine zentrale Rolle spielt.

Aus dieser Ehe gingen zehn Kinder hervor, von denen sechs das Erwachsenenalter erreichten:


Literatur

  • Ludwig Giesebrecht: Der Fürstenhof in Mirow während der Jahre 1708-1761. Stettin, 1863.
  • Helmut Borth: Schlösser, die am Wege liegen (2004)
  • Frank Erstling: Mecklenburg-Strelitz, Beiträge zur Geschichte einer Region (2002)