Unfruchtbarkeit
Unfruchtbarkeit (auch Sterilität) bezeichnet in der Biologie die Unfähigkeit, gesunde Nachkommen hervorzubringen.
Unfruchtbarkeit beim Menschen beschreibt die Unfähigkeit eines Paares, ein gesundes Kind zu zeugen, auszutragen oder zur Welt zu bringen. Ein Paar gilt als unfruchtbar, wenn nach "einem Jahr ungeschützen Verkehrs bei Frauen unter 35, oder nach sechs Monaten bei Frauen über 35" keine Empfängnis zustande kommt oder die Frau nicht fähig ist zu gebären.
Unfruchtbarkeit bei Frauen
Faktoren die zur Unfruchtbarkeit führen können:
- Ovulationsschwierigkeiten
- blockierte Eileiter (unterbrochen/verklebt/verengt)
- Hormonelle Störungen
- Endometriose
- Unfähigkeit der befruchteten Eizelle sich in der Gebärmutter einzunisten
- Unfähigkeit eine Schwangerschaft erfolgreich zu beenden
- Genetische Defekte
- Das Alter. Die Fruchtbarkeit der Frau nimmt ab dem 30. Lebensjahr ab, sowohl in der Empfängnis- als auch der Gebärfähigkeit.
- Infektion durch eine sexuell übertragbare Erkrankung wie Beispielsweise Chlamydien oder Gonorrhoe (Tripper)
Unfruchtbarkeit bei Männern
Der Hauptfaktor ist hier die Qualität des Spermas; der Mann kann zu wenige oder keine Spermien produzieren, oder das produzierte Sperma kann zu unbeweglich sein. Alkohol- und Drogenmissbrauch können genau wie Umweltschadstoffe oder die berufsbedingte Schadstoffexposition die Samenqualität beeinflussen. Auch Krankheiten wie Bauchhoden oder Mumps können zu lebenslänglich verminderter Samenqualität führen. Temporär kann die Qualität der Spermien durch den Besuch von Sauna oder Whirlpool beeinträchtigt werden, da die Hitze die Spermien zerstören kann. Nach der Hitzeeinwirkung gebildete Zellen werden davon jedoch nicht beeinflusst.
Andere Ursachen können Körperfunktionsstörungen oder retrograde Ejakulation sein, d.h. das Sperma wird bei der Ejakulation in die Harnblase anstatt zur Penisöffnung geleitet.
Untersuchungen zeigen ferner, dass die Samenqualität mit dem Alter abnimmt.
Außerdem kann ionisierende Strahlung eine Unfruchtbarkeit verursachen. Zum Schutz tragen sowohl Patienten als auch Personal die Röntgenstrahlen ausgesetzt werden, eine Schürze aus Blei, die die Geschlechtsorgane vor der Strahlung schützt.
Behandlungsmöglichkeiten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Unfruchtbarkeit zu behandeln, abhängig von der Ursache:
- Künstliche Insemination, dabei wird der Frau aufbereitetes Sperma in den Gebärmutterhals eingeführt.
- Hormonell herbeigeführter Eisprung,(z.B. durch das Medikament Clomid)
- Chirurgische Maßnahmen in Fällen blockierter Eileiter
- chirurgische und evt. hormonelle Behandlung von Endometriose, häufig gefolgt durch
- Künstliche Befruchtung, bei der Eizellen entnommen, befruchtet und wieder in die Gebärmutter eingepflanzt werden (In-vitro-Fertilisation oder IVF)
- Blastozystentransfer, wie IVF, nur dass Blastozysten eingepflanzt werden, d.h. Embryonen nach 5 - 7 Tagen Entwicklung. Während in Ländern wie Österreich, Belgien, den Niederlanden und anderen alle entnommenen Eizellen befruchtet werden und fünf bis sieben Tage heranwachsen, von denen dann die besten (d.h. die sich am regelmäßigsten entwickelt haben) eingepflanzt werden, ist dies in Deutschland und der Schweiz nur eingeschränkt möglich. Es werden nur höchstens drei Eizellen befruchtet - die übrigen werden unbefruchtet eingefroren, wenn das Paar will, was die Qualität verringert, die Embryonen dürfen nur zwei bis drei Tage wachsen, eine Qualitätskontrolle vor dem Transfer ist nicht erlaubt.
- Eileiter-interner Keimzellentransfer, hier werden Eizellen und Sperma in die Eileiter gepflanzt, was die Befruchtung der Eizelle im Körper der Frau ermöglicht
- Der Transfer einer befruchteten Eizelle, ähnlich wie bei der künstlichen Befruchtung, nur im Eileiter statt in der Gebärmutter
- Eizellenspende einer anderen Frau (in Kombination mit künstlicher Befruchtung)
- Das direkte Einführen von Spendersamen in die Gebärmutter
- Innerzelluläre Sameninjektion, wobei ein einzelnes Spermium direkt in eine Eizelle injiziert und diese dann per künstlicher Befruchtung in die Gebärmutter gepflanzt wird (ICSI).
- Eine Leihmutter, die das Kind austrägt.
Moralische Aspekte
Es gibt viele moralische Debatten, die sich mit Unfruchtbarkeit und ihrer Behandlung beschäftigen, mit besonderer Rücksicht auf beteiligte Embryonen. Manche Religionen missbilligen einige, oder alle Fruchtbarkeitsbehandlungen, andere Religionen haben keinerlei Probleme damit.
Eine Nebendiskussion beschäftigt sich damit, ob die Behandlung durch gesetzliche Krankenkassen finanziert werden sollte - und wenn ja, wie oft.
Tiefenpsychologie
Im tiefenpsychologischen Sinn steht die Unfruchtbarkeit einer Person oder eines Volkes (eines Landes) für einen Mangel an Schaffenskraft, Kreativität und Stärke, wie in Exodus 1,16, wo die Unfruchtbarkeit Sarais beschrieben wird.
Weblinks
- Kinderwunsch Informationen und Themen
- Wunschkinder.de - Information und Forum zu allen Themen des Kinderwunsch
- Kinderwunsch24 - Das grosse Portal zum Thema unerfüllter Kinderwunsch
- Eltern.de - Schwangerschaft & Geburt - Schwanger werden - Die Temperaturmethode
- Eltern.de - Schwangerschaft & Geburt - Schwanger werden - Wunsch-Kinder: Die Baby-Macher
- FamPlan.de - Forum zur natürlichen Familienplanung
- Klein-Putz.de - Informative Seite zu Kinderwunsch mit Foren zum Austausch betroffener Paare
- Urbia.de - Information und Forum zu allen Themen des Kinderwunsch - Online-Zykluskurve
- naturheilkunde-kinderwunsch.de - Informationen und Behandlungsmöglichkeiten zum Kinderwunsch aus naturheilkundlicher Sicht
- Hormon Zentrum München - Viele Informationen zum Thema "Unerfüllter Kinderwunsch"