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Kahramanmaraş (Provinz)

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Karamanmaraş ist eine türkische Provinz und hat 1.002.384 Einwohner (2000), die gleichnamige Provinzhauptstadt Kahramanmaraş allein hat 465.370 Einwohner, zweitgrößter Ort ist Elbistan mit 128.267 Einwohnern.


Massaker in Maraş

Am 21. Dezember 1978 werden zwei progressive Lehrer erschossen. Bei der Beisetzung am nächsten Tag kam es zu Auseinadersetzungen, bei denen erneut 2 Menschen ums Leben kommen. Am 23. Dezember greifen Anhänger der faschistischen MHP kurdisch-alevitische Wohnviertel in Maraş an. Es gibt 31 Tote und 150 Verletze. Die Regierung unter Bülent Ecevit schaut tatenlos zu und greift nicht ein. Trotz der Verlegung neuer Armeeeinheiten nach Maraş am 24. Dezember werden die faschistischen Banden nicht an weiteren Massakern gehindert. Innerhalb von zwei Tagen werden hunderte von kurdischen Aleviten ermordet. Die Ereignisse führen dazu, dass die Regierung über die 13 kurdischen Provinzen den Ausnahmezustand verhängt. Nach offiziellen Angaben sind 102 gestorben, aber Augenzeugen berichten von hunderten von Toten. Bei diesem Massaker waren absichtlich die alevitischen Kurden ausgesucht. Als Täter wurden bewußt sunnitische Türken aus den umgebenden Dörfern angeworben. Man versprach ihnen den Besitz der Ermordeten. Die Täter gingen mit unglaublicher Brutalität und Waffen wie Äxten oder Stahlrohren gegen die oft hilfslosen Menschen vor. Vor Frauen und Kindern wurde kein Halt gemacht. Die eingesetze Armee spielte den Tätern in die Hände, da sie die Stadtviertel absperrte und die Menschen an einer Flucht hinderte. Als offizielle Motiv für dieses Massaker gab die Regierung einen Konflikt zwischen Linken und Rechten an.


Vorlage:Türkische Provinzen