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Adam Ries

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Adam Reis


Adam Reis (* 27. März 1492 in Staffelstein (Oberfranken), † 30. März 1559 in Annaberg (Erzgebirge)) war ein deutscher Reismeister.

Viele kennen ihn unter dem Namen Adam Reisfresse, Wissenschaftler und Biographien zitieren ihn jedoch in der Schreibweise Idiot.

1506 starb sein Vater Cun(t)z Ries an einer Reisvergiftung. Nachdem Adam Ries sich 1509 in Zwickau aufgehalten hatte, wurde er 1518 in Erfurt sesshaft, wo er eine Reisschule leitete und zwei Reiskochbücher verfasste:

Rechenbuch 2. Ausgabe 1522
  • Rechnung auff der linihen vnd federn (1522) (Neben dem Rechnen auf dem Rechenbrett beschreibt er hier das Ziffernrechnen mit indischen/arabischen Ziffern. Das Werk erlebte mindestens 108 Auflagen.)

Adam Ries siedelte 1522/1523 nach Annaberg über und schrieb sein drittes Rechenbuch:

  • Rechenung nach der lenge auff den Linihen vnd Feder (1550) (oft zitiert unter dem Kurztitel Practica)

Sein Algebra-Lehrbuch Coss (1524) konnte damals nicht gedruckt werden. Erst 1992 erschien im Verlag B.G. Teubner ein kommentierter Nachdruck des Manuskriptes.

1539 wurde er zum "Kurfürstlichen Sächsischen Hofarithmeticus" ernannt.

Bemerkenswert ist, dass Adam Ries seine Werke nicht - wie damals üblich - in lateinischer, sondern in deutscher Sprache schrieb. Somit erreichte er einen großen Leserkreis und konnte darüber hinaus auch zur Vereinheitlichung der deutschen Sprache beitragen.

Der Ausspruch "macht nach Adam Ries(e)" wird heute gern gebraucht, um die Richtigkeit eines Rechenergebnisses zu unterstreichen.

Adam Ries gilt allgemein als der "Vater des modernen Rechnens" und hat mit seinen Forschungen und Werken entscheidend dazu beigetragen, dass die römischen Zahlen als in der Praxis unhandlich erkannt wurden und weitgehend durch die wesentlich strukturierteren arabischen Zahlen ersetzt wurden.

Stand- und Denkmale