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Apherese

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Bei der Apherese handelt es sich um ein Verfahren zur Gewinnung einzelner Bestandteile des Blutes bei einer Blutspende durch Zentrifugieren. Bei modernen Einarmverfahren werden dazu zunächst ca. 500 ml Vollblut entnommen. Sobald ein im sterilen Beutelsystem enthaltener Zylinder auf eine Mindestmenge aufgefüllt ist, wird mit der Separation (durch Filter und/oder Zentrifugen) begonnen und z.B. das Blutplasma oder die Thrombozyten "abgeschöpft". Auf diese Weise ist es möglich, nur einen gewünschten Bestandteil des Blutes zu entnehmen. Die nicht gewollten Teile des Blutes (z.B. die Erythrozyten) werden dann wieder zurückgegeben. Dabei kommt es vor, dass mit dem Blut auch Natriumcitrat bzw. Zitronensäure in den Körper gelangt, welches dafür sorgt, dass das Blut in der Maschine nicht gerinnt. Dies ist ungefährlich, kann allerdings zu lästigem Jucken im Mundbereich führen.

Dadurch, dass man nur ausgewählte Blutbestandteile dem Spender entnimmt ist es möglich, den Spender viel häufiger zu Spenden aufzubieten, da sich etwa Thrombozyten viel schneller regenerieren als Erythrozyten. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Spitäler die Gewinnung von Blutbestandteilen mit dem Verbrauch dieser Bestandteile koordinieren können. Thrombozyten sind zum Beispiel nur wenige Tage lang lagerfähig.

Je nach Art der Apharese-Spende dauert sie zwischen etwa 30 Minuten (Blutplasma-Spende, im Einarmverfahren) oder 1 bis 2 Stunden (Thrombozytenspende im Zweiarmverfahren, je nach Körpergewicht). Ein Spezialfall ist die Gewinnung von Blutstammzellen: Der Spender wird durch die Einnahme von gewissen Medikamenten dazu gebracht, dass sein Körper möglichst viele dieser Blutstammzellen bildet. Dann werden in einer etwa vierstündigen Spende diese Blutstammzellen entnommen. Die lange Dauer ist bedingt dadurch, dass Spender mit einem geeigneten Typ von Blutstammzellen sehr selten sind und dass man, wenn es schon einen Spender gibt, dessen Blutstammzellen möglichst effizient gewinnen will.

siehe auch: