Lindenstraße
Die Lindenstraße ist eine Fernsehserie der ARD und gilt als erste deutsche Seifenoper (Soap Opera).
Die erste Folge wurde am 8. Dezember 1985 ausgestrahlt, seither läuft die Serie wöchentlich (die 1000. Folge lief am 30. Januar 2005). Sendeplatz der Episoden-Erstsendung ist seit 13. März 2005 immer sonntags um 18:50 Uhr in der ARD. Bis zu diesem Zeitpunkt lief die Erstausstrahlung im Regelfall um 18:40 Uhr. Ursprünglich sollte die Serie donnerstags ausgestrahlt werden, deshalb spielen die Handlungen in der Regel auch immer an einem Donnerstag. Ausnahmen sind die so genannten "Feiertags-Folgen", beispielsweise solche, die zu Ostern oder Weihnachten spielen.
Als Erfinder der Lindenstraße gilt Hans W. Geißendörfer, dessen Firma Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion GmbH (GFF) die Serie bis heute produziert. Bei den ersten 31 Folgen führte Geißendörfer auch Regie.
Kulissen
Die Handlung spielt in München, gedreht wird allerdings in Köln-Bocklemünd. Auf dem dortigen WDR-Studiogelände wurde nahezu die gesamte Außenkulisse als Fassadenattrappe aufgebaut; im Bereich des Hinterhofs von Haus Nr. 3 fanden außerdem der in der Serie oft gezeigte kleine Park mit Kinderspielplatz sowie der Friedhof für die "verstorbenen" Straßenbewohner Platz. Die Kulissen selbst sind nachgebildete Stadthäuserfassaden und ohne jedes Innenleben. Lediglich die Cafés "Bayer" und "Moorse", die "Aloisius-Stub'n", der "Humanitas"-Laden, das Reisebüro und Urzulas Friseursalon wurden auf Grund großer Fensterflächen und leichter Einsehbarkeit bespielbar ausgestattet. Die übrigen Innendrehs erfolgen in zwei geschlossenen Studios, wo sämtliche Wohnungseinrichtungen einschließlich des Treppenhauses mittels verschiebbarer Wände nachgestellt wurden; freilich nicht ganz vorbildgetreu. So gelangt man etwa von Mutter Beimers Küche aus direkt ins Badezimmer von Iffi und Momo, das Treppenhaus aus Haus Nr. 3 versteckt sich hinter dem Vorhang der Bühne des griechischen Restaurants "Akropolis".
Kritik
Zitat: Kritik - Kritiker werfen Geißendörfer vor, die Lindenstraße immer wieder für politische Propaganda zu missbrauchen. Tatsächlich verhalten sich die Charaktere der Lindenstraße oft politisch sehr gleich, parteiergreifend für linke Politik, die von 68er-Ideologie bestimmt wird. Andere politische Sichtweisen werden, insbesondere durch die Familie Kling, oftmals eher als komisch dargestellt. Auch bei brisanten politischen Themen nehmen die Figuren der Lindenstraße immer wieder eindeutig Stellung. Das ist besonders problematisch, da die Lindenstraße auch durch GEZ-Gebühren finanziert ist und daher eigentlich eine besondere Pflicht zur politischen Neutralität haben müsste.
Darsteller
Einige Darsteller und ihre Rollen sind bzw. waren:
- Marie-Luise Marjan alias Helga Beimer (Mutter Beimer), seit 1985
- Joachim Hermann Luger alias Hans "Hansemann" Beimer, seit 1985
- Annemarie Wendl alias Else Kling, seit 1985
- Sybille Waury alias Tanja Schildknecht, seit 1985
- Georg Uecker alias Carsten Flöter, seit 1985
- Moritz Sachs alias Klaus Beimer, seit 1985
- Andrea Spatzek alias Gabi Zenker, seit 1985
- Ludwig Haas alias Dr. Ludwig Dressler, seit 1985
- Hermes Hodolides alias Vasily Sarikakis, seit 1985
- Domna Adamopoulou alias Elena Sarikakis, seit 1985
- Marianne Rogée alias Isolde Pavarotti, seit 1985
- Amorn Surangkanjanajai alias Gung Pham Kien, seit 1985
- Herbert Steinmetz alias Joschi Bennarsch, 1985 - 1986
- Monika Woytowicz alias Henny Schildknecht, 1985 - 1987
- Johanna Bassermann alias Philo Bennarsch, 1985 - 1988
- Dietrich Siegl alias Stefan Nossek, 1985 - 1988
- Bernd Tauber alias Benno Zimmermann, 1985 - 1988
- Raimund Gensel alias Franz Schildknecht, 1985 - 1992
- Tilly Breidenbach alias Lydia Nolte #1, 1985 - 1993
- Christian Kahrmann alias Benny Beimer, 1985 - 1995
- Wolfgang Grönebaum alias Egon Kling, 1985 - 1998
- Ute Mora alias Berta "Rehlein" Griese, 1985 - 2003
- Dagmar Hessenland alias Elisabeth Dressler, 1985 - 1990
- Margret van Munster alias Rosemarie Koch, seit 1987
- Irene Fischer alias Anna Ziegler, seit 1987
- Martin Armknecht alias Robert Engel, 1987 - 1992
- Martin Rickelt alias Franz Wittich, 1987 - 2004
- Thorsten Nindel alias Franz Joseph "Zorro" Pichelsteiner, 1988 - 1998
- Rebecca Siemoneit-Barum alias Iphigenie "Iffi" Zenker, seit 1989
- Til Schweiger alias Jo Zenker, 1989 - 1992
- Anna Teluren alias Amélie von der Marwitz, 1989 - 1997
- Knut Hinz alias Hans Joachim "Hajo" Scholz, seit 1990
- Anna Nowak alias Urszula Winicki, seit 1990
- Willi Herren alias Oliver Klatt, seit 1990
- Michael Dillschnitter alias Christoph Bogner, 1990 - 1993
- Manon Straché alias Claudia Rantzow, 1990 - 1995
- Sontje Peplow alias Lisa Hoffmeister, seit 1991
- Moritz Zielke alias Moritz "Momo" Sperling, seit 1992
- Inga Abel alias Dr. Eva-Maria Sperling, 1992 - 2000
- Philipp Neubauer alias Philipp Sperling, 1989 - 2003
- Franz Rampelmann alias Olaf Kling, seit 1993
- Claus Vinçon alias Georg "Käthe" Eschweiler, seit 1995
- Liz Baffoe alias Mary Dankor Sarikakis, seit 1995
- Birgitta Weizenegger alias Ines Kling, seit 1999
- Erkan Gündüz alias Murat Dagdelen, seit 1999
- Giselle Vesco alias Hildegard Scholz, seit 2000
- Susanne Evers alias Suzanne Richter, seit 2000
- Jacqueline Svilarov alias Nina Beimer, seit 2000
- Ulrike Tscharre alias Marion Beimer #2, seit 2001
- Joris Gratwohl alias Alexander Behrendt, seit 2001
- Ines Lutz alias Franziska Brenner, seit 2002
- Klaus Nierhoff alias Christian Brenner, seit 2002
- Heinz Marecek alias Bruno Skabowski, seit 2003
- Markus Anton alias Mikis Hoeueris, seit 2003
- Philipp Brammer alias Jan Günzel, seit 2004
- Gunnar Solka alias Peter "Lotti" Lottmann, seit 2004
- Beatrice Kaps-Zurmahr alias Andrea Neumann, seit 2004
- Urs Villiger alias Julian Hagen, seit 2005
- Anja Antonowicz alias Nastya Pashenko, seit 2005
Weblinks
- Offizielle Website
- 18Uhr40.de - Vorschau
- Lindenstraße - Die erste deutsche Soap Opera und ihre Gestaltungsprobleme (Referat)
- Infos zur Titelmusik
- Geschichte und Entstehung der Lindenstraße (Private Homepage)
Literatur
- Hans W. Geißendörfer und Wolfram Lotze (Hrsg.): Lindenstraße - 1000 Folgen in Wort und Bild. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-89602-609-7