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Sonnenbeobachtung

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Bei der Sonnenbeobachtung muss man sehr vorsichtig sein, denn es kann hierbei wegen der großen Helligkeit der Sonne leicht zu bleibenden Augenschäden führen. Insbesondere darf man nie mit einem Fernglas oder Fernrohr ohne optische Filter in die Sonne schauen, da die Brennglaswirkung des Gerätes das Auge binnen Sekundenbruchteilen zerstört.

Sonnenbeobachtung mit bloßem Auge

Früher wurden hierfür oft berußte Gläser empfohlen, doch ist hiervon insbesondere für längere Beobachtungen abzuraten, da sie nicht ausreichend die für das Auge auch gefährlichen Infrarot- und UV-Strahlen abblocken. Auch die Verwendung von Rettungsfolien für diesem Zweck ist aus diesem Grund nicht zu empfehlen. Sicher sind nur Schutzbrillen mit Mylarfolien. Neuerdings gibt es auf dem Markt die Astro Solar (tm) Filterfolie zu kaufen, welche ca. doppelt so gut ist wie die Mylarfolie. Grundsätzlich sollte der Sonnenfilter aber immer vor dem Objektiv angebracht werden, da die Strahlen so gar nicht erst ins Teleskop gelangen. Abzuraten ist von billigen Glas oder Kunststofffiltern die beim Teleskop ins Okular geschraubt werden. Die Hitzeentwicklung ist durch den gebundelten Sonnenstrahl hier derart hoch das Glasfilter platzen und Kunststofffilter schmelzen. Eine Beobachtung der tiefstehenden (zum Beispiel Beobachtung eines Sonnenauf- oder -untergangs) oder von Dunst geschwächten Sonne ohne Filter führt zu keinen Augenschäden. Man sollte aber für einen Blick auf die Sonne, sobald sie anfängt zu blenden, stets einen geeigneten Filter verwenden

Sonnenbeobachtung mit dem Fernrohr

Für die teleskopische Sonnenbeobachtung muß man geeignete Objektivfilter verwenden, da diese nicht dem gebündelten Sonnenlicht ausgesetzt sind. Eine Lichtabschwächung in der Nähe des Brennpunktes kann auch mittels Herschelkeil oder Pentaprisma erfolgen.

Von den Einsatz der im Fernrohrzubehör häufig mitgelieferten Okularfilter ist dringend abzuraten, weil diese platzen können und die Reaktionszeit nicht ausreicht, das Auge in diesem Fall in Sicherheit zu bringen. Auch für die Beobachtung der tiefstehenden oder von Dunst geschwächten Sonne mit einem Fernrohr muss grundsätzlich ein Filter verwendet werden, weil das Fernrohr auch die unsichtbaren UV- und Infrarotstrahlen, die auch das Auge schädigen können, bündelt.

Ein alternatives Verfahren, welches schon Galileo Galilei kannte, ist die Projektion des Sonnenbildes auf ein hinter dem Okular angebrachtes Papier. Hierfür sollten keine Filter verwendet werden. Das Fernrohr ist durch seinen Schattenwurf auf die Sonne auszurichten. Das Projektionsverfahren ist nicht nur ungefährlich, sondern man kann auch leicht die Sonne abzeichnen. Außerdem ermöglicht es mehreren Leuten zeitgleich das Geschehen auf der Sonne zu verfolgen. Bei der Verwendung eines Spiegelteleskops sollte die Beobachtungszeit nicht zu lang gewählt und von Pausen unterbrochen werden, da sich insbesondere der Fangspiegel sowie das Okular stark aufheizen können.

Sonnenfotografie

Für die Fotografie der tiefstehenden Sonne benötigt man keine Filter. Für die Fotografie der höherstehenden, blendenden Sonne sind entweder Mylarfolien vor dem Objektiv anzubringen oder es sind fotografische Filter der Dichte ND5.0 oder ND6.0 zu verwenden. Da letztere Filter unsichtbare Infrarot- und UV-Strahlen nicht ausreichend unterdrücken, sollte man mit ihnen nur für kurze Zeit die Sonne beobachten, etwa zum Scharfstellen der Kamera oder Verfolgen der Sonne. Wenn die physikalische Reaktion abgeschlossen ist folgt die chemische und man ist orthopedisch darauf vorbereitet die Zusammensetzung zu berücksichtigen.