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15. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 1)

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Wappen der 15. Waffen-Grenadier-Division der SS
Wappen der 15. Waffen-Grenadier-Division der SS

Die 15. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 1) wurde Anfang 1943, wie ihre Schwesterdivision, die 19. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 2), aus lettischen SS-Einheiten aufgestellt. Im Gegensatz zu den meisten anderen nichtdeutschen Divisionen der Waffen-SS waren fast alle Führungspositionen unterhalb der Divisionsebene von Letten besetzt. Die Division kämpfte ab 1943 im Nordabschnitt der Ostfront und 1945 auf deutschem Gebiet.

Aufstellung

Im Februar 1943 wurde die Aufstellung einer Lettischen SS-Freiwilligen-Division befohlen[1]. Unter der Führung des Höheren SS- und Polizeiführers Reichskommissariat Ostland sollte die Division bis Ende Juni 1943 einsatzbereit sein. Die Aufstellung verzögerte sich, nicht zuletzt, weil Mannschaften an die 19. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 2) abgegeben werden mussten. So war die Division erst im Oktober 1943 zum Fronteinsatz bereit.

Einsatz

Schon während der Aufstellung wurden einzelne Teile der Division im Sommer an der Front bei Opotschka/Ostrow eingesetzt. Nach erfolgter Aufstellung und Zuordnung zur Heeresgruppe Nord im November 1943 kämpfte die Division bei Newel, Ostroff, Opotschka. Im Juli 1944 folgten Rückzugskämpfe über die Welikaja. Trotz der heftigen Abwehraktionen konnten die Letten den Vormarsch der Roten Armee nicht zum Erliegen bringen. Im Juli 1944 erreichte die Rote Armee wieder lettischen Boden. Bei diesen Kämpfen wurde die Division aufgerieben. Reste der Kampftruppen wurden in die 19. Division eingegliedert. Auf dem Truppenübungsplatz Westpreußen sollte die Division neu aufgestellt werden. Ergänzt mit lettischen RAD-Angehörigen, wurde die Division Anfang 1945 der Heeresgruppe Weichsel unterstellt und in Westpreußen und Pommern eingesetzt.

Teile der Division wurden in der Folgezeit fremden Einheiten unterstellt. Ziel der lettischen Truppenführer war es, ihre Soldaten nicht in sowjetische Gefangenschaft geraten zu lassen. Entgegen höherer Befehle setzten sich Truppenteile nach Westen ab. Im Mai 1945 ergab sich die Division den alliierten Truppen bei Schwerin. Das Füsilier-Bataillon der Division geriet im April 1945 in die Kämpfe um Berlin. Es verteidigte das Regierungsviertel gegen die anrückende Rote Armee.

Kriegsverbrechen

Während der Kämpfe um die Pommernstellung haben Angehörige dieser Division ein Kriegsverbrechen an gefangenen polnischen Soldaten verübt. Am 2.Februar 1945 im Dorf Podgaje (Flederborn) verbrannten sie 32 mit einem Stacheldraht[2][3] gefesselte Soldaten der 4. Kompanie vom 3. Infanterieregiment der 1. polnischen Armee.[4][5][6][7]

Nach dem Krieg

Der Großteil der Division geriet in westliche Kriegsgefangenschaft. Der Dienst in der Waffen-SS wurde von den Westmächten als erzwungen anerkannt. Deshalb wurden 1946 die meisten Divisionsangehörigen entlassen. Viele wanderten später nach Kanada, USA und Australien aus.


Gliederung

  • Waffen-Grenadier-Regiment der SS 32
  • Waffen-Grenadier-Regiment der SS 33
  • Waffen-Grenadier-Regiment der SS 34
  • Waffen-Artillerie-Regiment der SS 15
    • Waffen-Füsilier-Bataillon der SS 15
    • Waffen-Panzerjäger-Abteilung der SS 15
    • Waffen-Nachrichtung Abteilung der SS 15
    • Waffen-Pionier-Bataillon der SS 15
    • Waffen-Flak-Abteilung der SS 15
    • SS-Divisionstruppen 15
    • SS-Feldersatz-Bataillon 15
  • SS-Bau-Regiment 1 der 15. SS-Division
  • SS-Bau-Regiment 2 der 15. SS-Division

Kommandeure

Quellen

  1. SS-FHA TgbNr. II/1144/43 gehKdos vom 15. Februar 1943
  2. Ryszard Majewski: Waffen SS. Mity i rzeczywistość Krajowa Agencja Wydawnicza, Wrocław, 1983, ISBN 83-03-00102-7, Seite 247
  3. Apoloniusz Zawilski: Polskie fronty, Oficyna Wydawnicza Volumen, Warszawa, 1996, ISBN 83-86857-23-4, Seite 463 Bd.2
  4. Wichtigste Kämpfe um die Pommernstellung (polnisch)
  5. Zeugnis einer polnischen Gefangenen (polnisch)
  6. C.Grzelak, H.Stańczyk, S.Zwoliński: Armia Berlinga i Żymierskiego, Warszawa, 2002,ISBN 83-88973-27-4
  7. Polski czyn zbrojny w II wojnie światowej, ,Wydawnictwo Ministerstwa Obrony Narodowej, Warszawa, 1988, ISBN 83-11-07038-5, Seite 531, Bd.3

Literatur

  • Rolf Michaelis: Die Grenadier-Divisionen der Waffen-SS. Teil 1. Michaelis-Verlag, Berlin 1994. ISBN 3-930849-04-6.
  • George H. Stein: The Waffen-SS. Hitler's Elite Guard at War, 1939-1945. Cornell University Press, Ithaca 1966, ISBN 0-8014-9275-0.
  • Karl H. Thiele: Beyond "Monsters" and "Clowns". The Combat SS. De-Mythologizing Five Decades of German Elite Formations. University Press of America, Lanham 1997, S. 338-340.

ISBN 0-7618-0529-X