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Chorologie

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Die Chorologie (gr. χωρα Land, Raum) oder Arealkunde in der Biogeographie ist die Lehre von der geografischen Verbreitung der Organismen bzw. einzelner Arten und systematischer Sippen.


In der Archäologie eine Methode zur relativen Chronologie, auch Horizontalstratigrafie oder Belegungschronologie genannt. Eine chorologische Analyse versucht, die systematische Belegung / das systematische Wachstum eines Fundplatzes oder eines Gräberfeldes nach zu vollziehen, mit dem Ziel, untereinander weitgehend zeitgleiche Areale und deren Nacheinander herauszustellen.

So wachsen beispielsweise Gräberfelder oft von den ältesten Bestattungen ausgehend von innen nach außen wie eine Zwiebel. Kartiert man auf den Gräberfeld- oder Siedlungsplänen ähnliche Funde ('Typen'), zeichnen diese die Wachstumszonen nach. Mit vielen solcher Kartierungen lassen sich vergleichend die Wachstumszonen rekonstruieren. Daraus lässt sich die relative Abfolge der Gräber und der Grabbeigaben erschließen.

frühe Beispiele:

  • J. Werner: Das alamannische Gräberfeld von Bülach. Monogr. z. Ur- u. Frühgesch. d. Schweiz 9 Basel 1953.
  • E. Vogt: Osservazioni sulla necropoli di Cerinasca d’Arbedo. In: Munera. Raccolta di scritti in onore di Antonio Giussani (Milano 1944), pp. 95-110.
  • E. Vedel: Bornholms Oldtidsminder og Oldsager. København 1886.

aktuelle Beispiele:

  • H. Ament: Chronologische Untersuchungen an fränkischen Gräberfeldern der jüngeren Merowingerzeit im Rheinland. Ber. RGK 57, 1976, p. 285-336.
  • F. Siegmund: Merowingerzeit am Niederrhein. 1998, pp.176-195.