Zum Inhalt springen

Trajan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Mai 2005 um 17:22 Uhr durch Benowar (Diskussion | Beiträge) (+ Links). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Trajan

Marcus Ulpius Traianus (* 18. September oder 28. Januar 53 in Italica, † um den 8. August 117) war von Januar 98 bis 117 römischer Kaiser. Er ist einer der fünf Adoptivkaiser, unter denen das römische Reich seine größte Blütezeit erlebte.

Biografie

Abstammung und Aufstieg

Trajans gleichnamiger Vater war im Bürgerkrieg nach dem Tod Neros einer der wichtigsten Anhänger Vespasians. (Die Familie stammte aus der römischen Kolonie Italica in der Provinz Baetica im heutigen Spanien.) Auch Trajan selbst stand treu zu den flavischen Kaisern und durchlief die übliche Karriere eines römischen Senators (Konsul im Jahr 91).

Während der Herrschaft Nervas war er Statthalter von Germania Superior und wurde von diesem in Abwesenheit adoptiert und als Mitregent eingesetzt. Nerva wollte durch diesen Schritt das Wohlwollen des Heeres gewinnen, da Trajan als einer der fähigsten Befehlshaber galt.

Amtsantritt als Kaiser

Trajanssäule in Rom

Nach dem Tode Nervas blieb Trajan zunächst an der Rhein- und Donaugrenze. Zu seinen ersten Maßnahmen als Kaiser gehörte der Aus- bzw. Neubau der Fernstraße Mainz - Stettfeld - Bad Cannstatt - Urspring - Augsburg. Neuen Forschungen zufolge wurde zeitgleich mit diesem Bau der Neckar-Odenwald-Limes errichtet. Nachdem Rom bereits seit den siebziger Jahren des 1. Jahrhunderts unter Vespasian militärische Vorposten rechts des Rheins errichtet hatte und unter Domitian im Jahre 83 die Wetterau erobert worden war, kam nun ein großer Teil des heutigen Südwestdeutschlands unter römische Herrschaft.

Offenbar stand dieses Gebiet, die sog. Agri decumates, bereits unter römischem Einfluss, jedenfalls sind im Zusammenhang mit der Eroberung des Jahres 98 keine Kämpfe überliefert. Eine Folge dieser Arrondierung des Reichsgebietes war, dass der westliche Teil des Alblimes, der Abschnitt von Rottweil bis Donnstetten, seine Funktion verlor. Unklar ist, ob auch die Hauptstadt der Provinz Rätien zu diesem Zeitpunkt von Kempten nach Augsburg verlegt wurde. Nach den archäologischen Befunden in Kempten geschah dies in den letzten Jahren des 1. Jahrhunderts.

Erst im Herbst 99 kam Trajan zum ersten Mal als Kaiser nach Rom. Seine Regierung wurde wie schon die Nervas von den Senatoren nach der gewaltsamen Herrschaft Domitians überschwänglich begrüßt; Plinius der Jüngere hielt im Jahr 100 eine erhaltene Lobrede (Panegyricus) auf Trajan. Plinius wurde später von Trajan als Statthalter in die Provinz Pontus et Bithynia entsandt und führte mit dem Kaiser einen ausführlichen Briefwechsel über Vorgänge in seiner Amtsführung.

Dakerkriege

101 begann Trajan seinen ersten Krieg gegen die Daker, der im Jahr darauf mit einem römischen Erfolg endete. 105 kam es zu einem zweiten Dakerkrieg, in dessen Verlauf Dakien vollständig von den Römern erobert und zur Provinz gemacht wurde. Der Krieg ist in einem Relief auf der Trajanssäule dargestellt, die zusammen mit dem umgebenden Forum zur Feier des Sieges in Rom errichtet wurde (Trajansforum). Etwa zur gleichen Zeit wie Dakien, allerdings ohne Krieg, wurde das Nabatäerreich als Provinz Arabia in das römische Reich integriert.

Partherkrieg

113 begann Traian mit einem Krieg gegen das Partherreich, der für die Römer erfolgreich verlief, so dass Armenien, Assyrien und Mesopotamien als römische Provinzen eingerichtet werden konnten. Das römische Reich erreichte damit seine größte Ausdehnung. Aufstände machten weitere Eroberungspläne zunichte, zumal Trajan schwer erkrankte. Er starb auf der Rückreise aus dem Osten in Selinus am Schwarzen Meer. Vor seinem Tod soll er seinen Verwandten Hadrian adoptiert und damit zum Nachfolger gemacht haben.

Verschiedenes

Vollständiger Titel Trajans zum Zeitpunkt des Todes

Imperator Caesar Divi Nervae filius Nerva Traianus Optimus Augustus Germanicus Dacicus Parthicus, Pontifex maximus, Tribuniciae potestatis XXI, Imperator XIII, Consul VI, Pater patriae

Familie

Ehefrau

  1. Pompeia Plotina

Kinder

keine

Hinweis

Trajan ist auch ein sarmatischer und slawischer Gott, siehe Slawische Mythologie.

Literatur

  • Annette Nünnerich-Asmus (Hrsg.): Traian : ein Kaiser der Superlative am Beginn einer Umbruchzeit? Philipp von Zabern, Mainz 2002 ISBN 3-8053-2780-3
  • Martin Fell: Optimus princeps? Anspruch und Wirklichkeit der imperialen Programmatik Kaiser Traians. 2. Aufl. Tuduv, München 2001 ISBN 3-88073-586-7
  • Egon Schallmayer (Hrsg.): Traian in Germanien, Traian im Reich. Bericht des Dritten Saalburgkolloquiums. Saalburgmuseum, Bad Homburg v.d.H. 1999. (Saalburg-Schriften, 5) ISBN 3-931267-04-0

Vorlage:Navigationsleiste Römische Kaiser