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Uhrzeit

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Die Uhrzeit ist Zeitangabe für den Zeitpunkt eines Tages durch Angabe von Stunden, Minuten und Sekunden. Sie wird in Abhängigkeit von der Ortslage (siehe: Artikel Zeitzone) ab Mitternacht gemessen. Der Tag ist gewöhnlich in 24 Stunden, die Stunde in 60 Minuten und die Minute in 60 Sekunden unterteilt. Es gibt aber eine Ausnahme, siehe Schaltsekunde.

Zur Zeit der Französischen Revolution wurde ein erfolgloser Versuch unternommen, den Tag in 10 Stunden mit je 100 Minuten und 100 Sekunden einzuteilen.

Im wissenschaftlich-technischen Bereich wird die Zeitmessung manchmal als Zahl zwischen 0 und 1 angegeben. 8 Uhr morgens entspricht dann 0,333… Tagen. In manchen Betriebssystemen wird auch das Datum aus der Uhrzeit generiert, indem von einem definierten Zeitpunkt ausgehend die Millisekunden gezählt werden (siehe auch Unix-Epoche).

Schreibweise

Der Duden[1] merkt an, dass im deutschen Sprachraum verschiedene Schreibweisen mit Ziffern üblich sind. Ziffern und Punkte werden aber generell ohne Leerzeichen geschrieben.

Beispiele:

  • 13:30 bzw. 13:30 Uhr oder 13.30 oder 13.30 Uhr
  • 1330 bzw. 1330 Uhr oder 1330 bzw. 1330 Uhr

Deutschland

Die Schreibweise von Uhrzeiten im Büro- und Verwaltungsbereich regelt für Deutschland die DIN 5008. Sie gliedert die Teile von Uhrzeiten mit Doppelpunkten. Die DIN 5008 empfiehlt, Stunden, Minuten und ggf. Sekunden zweistellig anzugeben. Wenn man nur die Stunde angibt, soll man das allerdings einstellig tun. Die Bezeichnung „Uhr“ ist stets durch ein (möglichst geschütztes) Leerzeichen abzutrennen.

Beispiele:

  • 7 Uhr (aber nicht: 07 Uhr)
  • 09:07 Uhr (aber nicht: 9:07 Uhr)
  • 09:31:52 Uhr (aber nicht: 9:31:52 Uhr)

Schweiz

Laut den Schreibweisungen der Bundeskanzlei[2] sollte zwischen den Stunden und den Minuten ein Punkt und kein Doppelpunkt verwendet werden. Ferner wird bei Uhrzeiten von eins bis neun Uhr die vorangehende Null normalerweise (Ausnahme: Uhrzeiten in Listen) weggelassen.

Beispiele:

  • 15.00 Uhr
  • 9.20 Uhr (in Listen auch: 09.20 Uhr)

Amerika

Die in den USA geläufige Schreibweise (sog. 12-Stunden-Darstellung) unterteilt den Tag in zweimal zwölf Stunden. Um die Stunden am Nachmittag von denen am Vormittag zu unterscheiden, werden die Abkürzungen am (von lat. ante meridiem „vor dem Mittag“) und pm (von lat. post meridiem „nach dem Mittag“) verwendet.

Beispiele:

  • 07:00 am bedeutet 07:00 Uhr
  • 07:00 pm bedeutet 19:00 Uhr
  • 12:00 am bedeutet 00:00 Uhr
  • 12:00 pm bedeutet 12:00 Uhr

Taktische Zeit

Im Militärwesen verwendet man auch eine Schreibweise, die die Minuten direkt an die Stunden anschließt. 6.30 Uhr ist in taktischer Zeit 0630. Sie wird dann wie eine Zahl, also in diesem Fall „Null Sechshundertdreißig“, gelesen.

Wird die taktische Zeit mit einem Datum verknüpft, lautet beispielsweise das Datum 2. März 2008 12 Uhr 34 Minuten 021234 Mar08. Dabei wird der Monat mit den ersten drei Buchstaben des englischen Namens verwendet. Also Jan, Feb, Mar, Apr, May, Jun, Jul, Aug, Sep, Oct, Nov und Dec.[3]

Sprechweise

Je nach Region sind unterschiedliche Aussprachen gängig. So wird 05:15 Uhr im Nordwesten des deutschsprachigen Raums gewöhnlich als „Viertel nach fünf“ bezeichnet und 05:45 Uhr als „Viertel vor sechs“, während in Teilen von Österreich, Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Teilen von Niedersachsen sowie in Berlin „viertel sechs“ bzw. „dreiviertel sechs“ üblich ist, analog zu „halb sechs“. Im Nordwesten hört man „zwanzig nach fünf“ (5:20 oder 17:20) und „zwanzig vor sechs“ (5:40 oder 17:40), in Brandenburg, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt „zehn vor halb sechs“ und „zehn nach halb sechs“ oder „fünf vor dreiviertel“. Manche Menschen sagen auch „viertel sechs“ am späten Nachmittag für 17:15 Uhr (lies: „17 Uhr 15 [Minuten]“ ‒ aus sprachrationellen Gründen eher ohne „Minuten“, wie 5,63 €: 5 Euro 63 [Cents] ohne „Cents“, Ausnahme: Ansagen auf Bahnhöfen).

In Teilen Österreichs ist auch die Sprechweise „viertel über fünf“ verbreitet. Im englischsprachigen Raum ist Teils auch die Sprechweise “half five” für 5:30 gebräuchlich. Dies ist die Kurzform von “half past five”.

Der Gebrauch von um ist uneinheitlich, wenn man um und halb als vergleichbar ansieht, erscheinen aber folgende Möglichkeiten logisch:
„Wir treffen uns um 6.“ (für 6 Uhr und 18 Uhr)
„Wir treffen uns 6 Uhr.“ (ohne „um“)
„Wir treffen uns 18 Uhr.“
„Wir treffen uns um halb sechs.“ (ohne „Uhr“; für 05:30 bzw. 17:30 Uhr), zeitnah auch einfach: „… halb.“
„Wir treffen uns 17:30 Uhr.“ (ohne „um“)
„Wir treffen uns fünf [Minuten] vor halb sechs.“ (aus sprachrationellen Gründen eher ohne „Minuten“; für 05:25 bzw. 17:25 Uhr)
„Wir treffen uns [um] fünf [Minuten] vor sechs.“ (aus sprachrationellen Gründen eher ohne „Minuten“ und sogar ohne „um“; für 05:55 bzw. 17:55 Uhr)

Die Bezeichnung von Zeitabschnitten variiert ebenfalls regional: „Der Zoo ist ab 10 (Uhr) geöffnet.“ vs. „Der Zoo ist ab um 10 (Uhr) geöffnet.“ Die „ab um“-Sprechweise ist teilweise in Brandenburg und in Sachsen-Anhalt verbreitet.

Ortszeit

Gesetz betreffend die Einführung einer einheitlichen Zeitbestimmung

Traditionell wird die Uhrzeit in Bezug auf den Sonnenstand gemessen. Der höchste Stand der Sonne (Mittag) lässt sich eindeutig feststellen und dient als Referenzmaß (12 Uhr).

Da der Zeitpunkt von Mittag (bzw. Mitternacht) an Orten, die nicht auf dem gleichen Längengrad liegen, unterschiedlich ist, besitzt jeder Längengrad seine eigene wahre Ortszeit. Diese wahre Ortszeit ist ausreichend, solange keine Reisen mit Uhren zwischen Orten unterschiedlicher Ortszeit durchgeführt werden. Mit dem Aufkommen der Eisenbahn entstand die Notwendigkeit, Zeiten zwischen verschiedenen Orten zu synchronisieren. Dies führte zur Einführung von Zeitzonen. In Deutschland wurde zum 1. April 1893 mit dem Gesetz betreffend die Einführung einer einheitlichen Zeitbestimmung (RGBl. 1893, S. 93) die mittlere Sonnenzeit des fünfzehnten Längengrades östlich von Greenwich als gesetzliche Zeit festgelegt. Der 15. Längengrad läuft durch Görlitz, weshalb dort ein Meridiandenkmal steht.

Eine weitere Komplikation ist die Tatsache, dass die Laufbahn der Erde um die Sonne keine Kreis-, sondern eine Ellipsenbahn darstellt und die Erdachse zu dieser geneigt ist. Daher ist der zeitliche Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Sonnenhöchstständen (Mittag) von Tag zu Tag nicht konstant. Die lokale Sonnenzeit führt also zu Tagen unterschiedlicher Länge. Um gleichlange Tage zu erreichen, wird eine so genannte mittlere Ortszeit definiert, die heute fast überall gebräuchlich ist. Bei der mittleren Ortszeit ist also der Höchststand der Sonne nicht immer zur gleichen Uhrzeit. Die Differenz zwischen der mittleren Ortszeit und tatsächlichen Ortszeit nennt man Zeitgleichung.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Duden – Die Deutsche Rechtschreibung. Band 1, 24. Auflage, 2006.
  2. Schweizerische Bundeskanzlei (Hrsg.): Schreibweisungen. Weisungen der Bundeskanzlei zur Schreibung und zu Formulierungen in den deutschsprachigen amtlichen Texten des Bundes. 11. Februar 2008. Siehe Seite 84, Abschnitt 5.3.5
  3. THW-Jugend Hünfeld: Taktische Zeit