Oldenburg (Oldb)
Wappen | Karte |
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![]() Wappenabbildung auf ngw.nl |
Lage der kreisfreien Stadt Oldenburg in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 102,96 km² |
Einwohner: | 158.221(30. September 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 1533 Einwohner je km² |
mittlere Höhe: | rund 5 m über NN |
Postleitzahlen: | 26001-26135 (alt: 2900) |
Vorwahlen: | 0441 |
Geografische Lage: | 53° 09' n. Br. 08° 13' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | OL |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 03 000 |
Stadtgliederung: | 9 statistische Bezirke |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 26122 Oldenburg (Oldb) |
Offizielle Website: | www.oldenburg.de |
E-Mail-Adresse: | info@oldenburg.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Dietmar Schütz (SPD) |
Oldenburg (Oldb) (Plattdeutsch Ollnborg) ist eine kreisfreie Stadt in Niedersachsen zwischen Bremen und der niederländischen Stadt Groningen. Die Universitätsstadt und ehemalige Residenzstadt des Großherzogtums Oldenburg (daher der Klammerzusatz Oldb im Namen der Stadt, also "Oldenburg in Oldenburg") ist nach Hannover, Braunschweig und Osnabrück die viertgrößte Stadt sowie eines der Oberzentren des Landes Niedersachsen. Oldenburg war bis zum 31. Dezember 2004 Sitz des Regierungsbezirks Weser-Ems, der zu diesem Zeitpunkt aufgelöst wurde, wie auch alle anderen Regierungsbezirke in Niedersachsen.
Nächst größere Städte sind Bremen, etwa 41 km östlich, Osnabrück, circa 100 km südlich und Hamburg, um 126 km östlich von Oldenburg (Oldb). Die Einwohnerzahl der Stadt Oldenburg (Oldb) überschritt 1945 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.
Oldenburg gehört seit April 2005 zur Europäischen Metropolregion Bremen/Oldenburg, eine von insgesamt elf Europäischen Metropolregionen in Deutschland.
Geografie
Oldenburg (Oldb) liegt in einer Niederung überwiegend am linken Ufer der Hunte, an der Mündung der Haaren, von der Huntemündung bei Elsfleth 23,5 km und von der offenen See etwa 60 km entfernt, im Zentrum des Oldenburger Landes im westlichen Niedersachsen. Die Hunte ist in Oldenburg für kleinere Seeschiffe befahrbar.
Nachbargemeinden
Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Oldenburg (Oldb), sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Osten genannt:
Stadt Elsfleth (Landkreis Wesermarsch), Hude (Oldenburg), Hatten und Wardenburg (alle Landkreis Oldenburg) sowie Edewecht, Bad Zwischenahn, Wiefelstede und Rastede (alle Landkreis Ammerland)
Stadtteile
Oldeburg besteht aus 32 Stadtteilen die in 9 Bezirke aufgeteilt sind. Die Oldenburger Postleitzahlen beginnen mit 26***.
1. Innenstadt
2. Eversten
3. Ohmstede
4. Donnerschwee
5. Ofenerdiek
6. Etzhorn
7. Bürgerfelde
8. Bornhorst
9. Dietrichsfeld
10. Wechloy
11. Waterende
12. Osternburg
13. Huntlosen
14. Kreyenbrück
15. Bümmerstede
16. Klein-Bümmerstede
17. Tweelbäke
18. Alexandersfeld
20. Nadorst
21. Neuenwege
22. Auf der Wunderburg
23. Bloherfelde
24. Dobbenviertel
25. Ziegelhofviertel
26. Hafen
27. Krusenbusch
28. Gerichtsviertel
29. Haarentor
30. Marschweg
31. Nord-Moslesfehn
32. Loyerende
Geschichte
Die Geschichte Oldenburgs beginnt mit der Gründung der Aldenburg an einer Furt über die Hunte an der Handelsstraße Bremen-Jever. 1108 wird die Aldenburg erstmals urkundlich erwähnt. Der im Schutz der Burg entstandenen Siedlung verleiht 1345 Graf Konrad I. von Oldenburg Oldenburg bremisches Stadtrecht. 1448 wird Graf Christian von Oldenburg König von Dänemark.
1603 beginnt die Regierungszeit Graf Anton Günthers, der durch geschicktes Handeln das Land Oldenburg vor dem dreißigjährigen Krieg bewahrt. So konnte er den Feldherrn Tilly, dessen Truppen in Wardenburg ihr Lager hatten, durch wertvolle Pferdegeschenke davon abbringen auf Oldenburg zu marschieren. Graf Anton Günther gilt auch als Begründer der bekannten Oldenburger Pferdezucht. 1607 lässt Graf Anton Günther die alte Wasserburg in ein Renaissance-Schloss umgebauen. 1667 stirbt Graf Anton Günther und Oldenburg fällt wieder unter die Herrschaft der Dänen. Im selben Jahr stirbt beinahe jeder zehnte Oldenburger an der Pest. Als diese abklingt wird die Stadt von einem durch Blitze an verschiedenen Stellen der Stadt verursachten Brand fast völlig zerstört. Den Statthaltern des dänischen Königs schien der Wiederaufbau anscheinend kein dringendes Anliegen, die Einwohnerzahl sinkt bis Mitte des 18. Jahrhunderts auf 3.000.
1773 übernimmt das Haus Holstein-Gottorp die Grafschaft, womit diese zum Herzogtum aufsteigt. Oldenburg wird Haupt- und Residenzstadt. 1785 bis 1829 herrscht Herzog Peter Friedrich Ludwig (Oldenburg), der die Umgestaltung der Stadt im klassizistischen Stil beginnt und unter dem unter anderem das Peter Friedrich Ludwig Hospital entstanden ist. 1786 wird die Landessparkasse zu Oldenburg (angeblich älteste Sparkasse der Welt) gegründet. 1815 wird Oldenburg im Zuge des Wiener Kongresses zum Großherzogtum. Drei Jahre später wird Oldenburg (Oldb) eine "Stadt I. Klasse" sowie Sitz eines Amtes. Heute bezeichnet man solche Städte als "kreisfreie Stadt". 1833 "sinkt" sie vorübergehend wieder zur "Stadt II. Klasse" ab, bevor sie 1855 erneut "Stadt I. Klasse" wird.
1918 dankt der letzte Großherzog ab und 1919 wird Oldenburg Hauptstadt des Freistaates Oldenburg. Während der Zeit des Nationalsozialismus 1933 - 1945 ist Oldenburg Gauhauptstadt im Bereich Weser-Ems. 1933 wird auch das Amt Oldenburg erheblich vergrößert und der neue Verwaltungsbezirk später als Landkreis Oldenburg bezeichnet. Von den Bombenangriffen des 2. Weltkriegs bleibt Oldenburg als Verwaltungsstadt ohne nennenswerte Industrie weitesgehend verschont.
Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 wächst Oldenburg durch die Aufnahme von 42.000 Flüchtlingen zur Großstadt heran. Ein Jahr später, 1946, wird das Land Oldenburg Bestandteil des Landes Niedersachsen und Oldenburg Hauptstadt des "Verwaltungsbezirks Oldenburg", einer der seinerzeitigen acht Regierungsbezirke des Landes Niedersachsen.
1973 wird die Carl-von-Ossietzky-Universität gegründet. Durch verschiedene Kreisreformen der 1970er Jahre wird der Landkreis Oldenburg verändert und 1978 wird der Verwaltungsbezirk Oldenburg mit den Regierungsbezirken Aurich und Osnabrück zum Regierungsbezirk Weser-Ems vereinigt, dessen Hauptstadt Oldenburg wird. Trotz aller Verwaltungs- und Gebietsreformen bleibt Oldenburg in jenen Jahren stets eine kreisfreie Stadt.
Eingemeindungen
1920 betrug die Fläche des Stadtgebiets Oldenburgs insgesamt 1.152 ha. Danach wurden verschiedene Gemeinden beziehungsweise Teile von Gemeinden und Gemarkungen nach Oldenburg (Oldb) eingegliedert, so dass das Stadtgebiet heute nach verschiedenen Grenzbereinigungen insgesamt 10.296 ha beträgt. Im Einzelnen wurden ein- beziehungsweise ausgegliedert:
- am 1. April 1922 die Gemeinde Osternburg (Zuwachs 5.080 ha)
- am 1. November 1924 die Gemeinde Eversten (Zuwachs 2.407 ha)
- am 15. Mai 1933 die Gemeinde Ohmstede (Zuwachs 3.198 ha)
- am 1. April 1935 Teile von Hundsmühlen (Zuwachs 22 ha)
- am 1. April 1935 Ausgliederung eines Teils der früheren Gemeinde Osternburg (Abgang 1.875 ha)
- am 1. April 1936 Teile von Metjendorf (Zuwachs 129 ha)
- am 1. April 1948 Exerzierplatz Bümmerstede (Zuwachs 169,6 ha)
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.
Jahr | Einwohnerzahlen |
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1502 | etwa 2.300 |
1667 | etwa 4.300 |
1702 | etwa 5.000 |
1769 | 6.959 |
1816 | 6.278 |
1828 | 6.800 |
1837 | 9.280 |
1855 | 11.370 |
1871 | 13.928 |
1. Dezember 1875 ¹ | 15.701 |
31. Dezember 1880 | 20.575 |
31. Dezember 1890 | 23.118 |
1. Dezember 1900 ¹ | 26.635 |
1. Dezember 1910 ¹ | 30.242 |
8. Oktober 1919 ¹ | 32.540 |
16. Juni 1925 ¹ | 52.723 |
31. Dezember 1930 | 55.485 |
16. Juni 1933 ¹ | 66.951 |
17. Mai 1939 ¹ | 79.020 |
31. Dezember 1940 | 80.605 |
13. September 1950 ¹ | 122.809 |
31. Dezember 1960 | 122.337 |
6. Juni 1961 ¹ | 125.198 |
27. Mai 1970 ¹ | 130.852 |
31. Dezember 1970 | 131.545 |
31. Dezember 1975 | 134.706 |
31. Dezember 1980 | 136.764 |
31. Dezember 1985 | 138.773 |
25. Mai 1987 ¹ | 140.149 |
1. Januar 1989 | 140.785 |
31. Dezember 1991 | 145.161 |
31. Dezember 1995 | 151.382 |
31. Dezember 2000 | 154.832 |
31. Dezember 2002 | 157.437 |
31. Dezember 2003 | 158.340 |
31. Dezember 2004 | ~162.000 |
¹ Volkszählungsergebnis
Die Stadt Oldenburg (Oldb) gehörte anfangs zum Gebiet des Erzbistums Bremen beziehungsweise zu dessen Archidiakonat St. Willehadi, die St. Johannis-Kapelle gehörte zum Bistum Osnabrück. Die Reformation fasste ab 1526 Fuß und seit 1529 war die Stadt dauerhaft reformiert, doch trat die Stadt 1573 zum Luthertum über (Einführung einer lutherischen Kirchenordnung). Danach war Oldenburg über viele Jahrhunderte vorwiegend protestantisch. Als Hauptstadt des Herzogtums beziehungsweise Großherzogtums Oldenburg war die Stadt auch Sitz der Kirchenverwaltung Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg). Hier befand beziehungsweise befindet sich bis heute das Konsistorium beziehungsweise der Oberkirchenrat dieser Landeskirche. Oldenburg wurde auch schon sehr früh Sitz eines Kirchenkreises (Oldenburg-Stadt), zu dem heute alle Kirchengemeinden der Stadt gehören, sofern es sich nicht um Freikirchen handelt.
Spätestens seit Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Oldenburg auch wieder Katholiken. Diese wurden seit 1785 von einem Kaplan versorgt. Der Herzog von Oldenburg ließ 1807 sogar auf seine eigenen Kosten wieder eine katholische Kirche bauen. Später entstanden weitere katholische Kirchen. 1831 wurde Oldenburg Teil des Offizialats Oldenburg des Bistums Münster, nachdem die Bildung eines eigenen katholischen Bistums für das Land Oldenburg scheiterte. Sitz des Offizialats wurde jedoch die Stadt Vechta. In Oldenburg wurde ein Dekanat eingerichtet, das seinerzeit für den gesamten nördlichen Teil des Landes Oldenburg zuständig war. Später wurde das Dekanat Oldenburg in seinem Zuschnitt verändert, doch gehören heute alle Pfarrgemeinden der Stadt Oldenburg (Oldb) zu diesem Dekanat innerhalb des Bistums Münster.
Die älteste Freikirche ist die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), die heute an der Eichenstraße ihr Gemeindezentrum besitzt. Sie wurde bereits 1837 - also drei Jahre nach der ersten deutschen Baptistengemeinde in Hamburg - gegründet. Die Gemeindepastoren der Gründungssphase waren A. F. W. Haese aus Varel und Johann Ludwig Hinrichs aus Jever. Die Gemeinde hatte in der Anfangszeit unter Verfolgung seitens staatlicher und kirchlicher Behörden zu leiden: Die Kinder der Gemeinde wurden zwangsweise getauft, Versammlungen polizeilich aufgelöst und das Abhalten von Gottesdiensten mit empfindlichen Geld- und Gefängnisstrafen belegt.
Neben den Baptisten gibt es in Oldenburg weitere Freikirchen: die Evangelisch-methodistische Kirche, die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK), die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, die Freie evangelische Gemeinde (FeG), die Freie Christengemeinde und weitere freie christliche Gemeinschaften.
Seit 1992 gibt es in Oldenburg auch wieder eine Jüdische Gemeinde. Hierzu übergab die Stadt Oldenburg am 5. März 1995 der jüdischen Gemeinde ein Kulturzentrum mit Synagoge. Es handelt sich um die ehemalige Baptistenkapelle in der Wilhelmstraße 17, die für Zwecke der jüdischen Gemeinde umgebaut wurde und ganz in der Nähe der während der Novemberpogrome 1938 zerstörten Synagoge liegt. Am 25. Juni 1995 konnte die Gemeinde ihre neue Synagoge einweihen. Vom 1. August 1995 bis zum 30. April 2004 amtierte die Schweizerin Bea Wyler als erste Rabbinerin Deutschlands in Oldenburg (zeitweise auch in Braunschweig und Delmenhorst).
Weitere Religionsgemeinschaften in Oldenburg sind die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die Zeugen Jehovas, die Neuapostolische Kirche, die christlich-wissenschaftliche Vereinigung und die Christengemeinschaft sowie muslimische Gemeinschaften und eine yezidische Gemeinde.
Politik
An der Spitze der Stadt Oldenburg (Oldb) stand schon seit dem 14. Jahrhundert ein Rat, der ab 1345 aus 18 Mitgliedern bestand. Darunter befanden sich drei Bürgermeister. Es regierte jedoch nur ein Bürgermeister mit fünf Ratsmännern. Der Rat wechselte jährlich am 6. Januar. Ab 1676 wurde die Zahl der Bürgermeister auf zwei reduziert. Ab 1773 stand nur noch ein rechtsgelehrter Bürgermeister an der Spitze von Rat und Stadt. Die Stadtordnung von 1833 führte einen Stadtdirektor als leitenden Beamten ein. Dieser erhielt später den Titel Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister.
Während der Zeit des dritten Reiches wurde das Stadtoberhaupt Oldenburgs von der NSDAP eingesetzt.
1946 führte die Militärregierung der britischen Besatzungszone die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten Rat. Dieser wählte aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Daneben gab es ab 1946 einen ebenfalls vom Rat gewählten hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1996 wurde in Oldenburg (Oldb) die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wird seither direkt vom Volk gewählt. Es gibt jedoch weiterhin einen eigenen Vorsitzenden des Rates, der nach jeder Kommunalwahl bei der konstituierenden Sitzung des Rates aus dessen Mitte gewählt wird.
Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister von Oldenburg (Oldb) seit 1817
- 1817 - 1826: Carl Christian Scholtz
- 1827: Ernst Heinrich Becker
- 1828: vakant
- 1829 - 1833: Caspar Gottlieb Carl Scholtz
- 1834 - 1875: Johann Heinrich Carl Wöbcken, Stadtdirektor, später Oberbürgermeister
- 1875 - 1890: Wilhelm Philibert von Schrenck
- 1890 - 1900: Dr. Diedrich Gerhard Roggemann
- 1900 - 1921: Karl Friedrich Johann Tappenbeck, Oberbürgermeister
- 1921 - 1932: Dr. Theodor Görlitz, Oberbürgermeister
- 1932 - 1933: Dr. Hermann Hüvett
- 1933 - 1945: Dr. Heinrich Rabeling, Oberbürgermeister
- 1945: Heinrich Krahnstöver, Oberbürgermeister
- 1945 - 1946: Max tom Dieck, Oberbürgermeister
- 1946 - 1950: Walter Diekmann, Oberbürgermeister
- 1950 - 1954: Gustav Lienemann, Oberbürgermeister
- 1954 - 1956: Willi Trinne, Oberbürgermeister
- 1956 - 1961: Hans Fleischer, Oberbürgermeister
- 1961 - 1964: Wilhelm Nieberg, Oberbürgermeister
- 1964 - 1981: Hans Fleischer, Oberbürgermeister
- 1981 - 1986: Dr. Heinrich Niewerth, Oberbürgermeister
- 1986 - 1991: Horst Milde, Oberbürgermeister
- 1991 - 1996: Dieter Holzapfel, Oberbürgermeister
- 1996 - 2001: Dr. Jürgen Poeschel, Oberbürgermeister
- 2001 - heute: Dietmar Schütz, Oberbürgermeister
Oberstadtdirektoren von Oldenburg (Oldb) 1945 - 1996
- 1945 - 1946: Dr. Fritz Koch
- 1946 - 1947: Wilhelm Oltmann
- 1948 - 1950: Dr. Hans Klüber
- 1950 - 1963: Jan Eilers
- 1963 - 1972: Heinz Rathert
- 1972 - 1996: Heiko Wandscher
Wappen
Beschreibung: In Gold eine von einem größeren Mittelturm und zwei kleineren Seitentürmen mit blauen Dächern und aufgesetzten goldenen Kugeln bekrönte rote Stadtmauer; in das schwarze Torfeld unter dem Mittelturm ist der Oldenburger Grafenschild mit seinen "fiev stücken" - auf Gold zwei rote Balken - schräg rechts eingestellt. Die Stadtflagge ist gold-rot-gold-rot-gold waagerecht geteilt.
Bedeutung: Für die Residenzstadt der Grafen von Oldenburg ist bereits ein Siegel aus dem Jahr 1307 nachweisbar, das eine dreitürmige Burg zeigt. Später kam das Wappen der Grafen im Torbogen hinzu. Das Oldenburger Wappen ist der Sage nach das Ergebnis eines Löwenkampfes. Nachdem der Löwe getötet war, tauchte Kaiser Heinrich IV seine Finger in das Blut des Löwen und strich dann über das goldene Schild des Siegers. In seiner heutigen Form ist das Wappen 1927 festgelegt worden.
Städtepartnerschaften
Oldenburg (Oldb) unterhält eine Städtepartnerschaft mit folgenden Städten beziehungsweise Kreisen:
- Tåstrup (Dänemark), seit 1978
- Cholet (Frankreich), seit 1985
- Groningen (Niederlande), seit 1989
- Machatschkala (Russische Föderation), seit 1989
- Landkreis Rügen (Mecklenburg-Vorpommern), seit 1990
- Kreis Mateh Asher (Israel)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Innenstadt Oldenburgs ist von einem Autobahnring umgeben. Zu diesem gehören die Autobahnen A 28, A 29 und A 293. Oldenburg liegt an den Bahnstrecken Norddeich - Leer - Oldenburg - Bremen und Wilhelmshaven - Oldenburg - Osnabrück. An den Eisenbahnfernverkehr ist Oldenburg durch mehrere IC-Linien nach Berlin, Leipzig und Dresden angeschlossen, sowie eine ICE-Verbindung nach Frankfurt am Main. Die frühere Bedeutung Oldenburgs als Eisenbahnknotenpunkt ist jedoch nach dem Abbruch der Braker Bahn durchs Ipweger Moor ("Gummibahn") und der Stillegung des Rangierbahnhofes und des Ausbesserungswerkes zurückgegangen.
An das deutsche Binnenschifffahrtsnetz ist Oldenburg über den Küstenkanal angebunden, der Weser und Ems miteinander verbindet. Mit 1,6 Mio. Tonnen ist der Oldenburger Hafen der umschlagstärkste Binnenhafen Niedersachsens. Durch das Stadtgebiet fließen zwei Flüsse, die Hunte und die Haaren (Fluss).
Etwa 10 km entfernt von Oldenburg liegt der Flugplatz Oldenburg-Hatten. Der nächste größere Flughafen befindet sich in Bremen [1]. Oldenburg selbst hat derzeit keinen eigenen Flughafen, nachdem der an der Alexanderstrasse gelegene Militärflughafen geschlossen wurde. Über die zivile Nutzung dieses ehemaligen Flughafengeländes nach Weggang der Bundeswehr gibt es noch keine Einigung.
Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) versorgen mehrere Buslinien der VWG - Verkehr und Wasser GmbH Oldenburg. Die Stadt gehört dem Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen an.
Das Oldenburger Straßennetz ist mit begleitenden Fahrradwegen gut ausgebaut. Darüber hinaus bietet Oldenburg mitsamt seinem Umland ein Verkehrswegenetz für Fahrräder, das entlang der Hunte und in den Hunteniederungen (ein Wasserauffanggebiet für Hochwasser) Ausflugmöglichkeiten speziell für Fahrradfahrer bietet.
Medien
- Nordwest-Zeitung - Tageszeitung für Oldenburg und das Oldenburger Land
- Oldenburger Stachel - Alternative Monatszeitung
- Oldenburger Sonntagszeitung - Werbefinanziert
- Huntereport - Wochenzeitung, werbefinanziert
- sisol - Schul-Informations-System - schulisch relevante Informationen
- Oldenburg Eins - Lokalsender
Öffentliche Einrichtungen
Oldenburg (Oldb) ist Sitz folgender Einrichtungen und Institutionen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts:
- Bundesinstitut für ostdeutsche Kultur und Geschichte
- Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg
- Handwerkskammer Oldenburg - Kammerbezirk: Kreisfreie Städte Oldenburg (Oldb), Delmenhorst und Wilhelmshaven sowie Landkreise Ammerland, Cloppenburg, Friesland, Oldenburg, Vechta und Wesermarsch
- Oldenburgische Industrie- und Handelskammer IHK - Kammerbezirk: Kreisfreie Städte Oldenburg (Oldb), Delmenhorst und Wilhelmshaven sowie Landkreise Ammerland, Cloppenburg, Friesland, Oldenburg, Vechta und Wesermarsch
- Landesbibliothek Oldenburg
- Landwirtschaftskammer Weser-Ems LWK- Kammerbezirk: Kreisfreie Städte Oldenburg (Oldb), Delmenhorst und Wilhelmshaven sowie Landkreise Ammerland, Cloppenburg, Friesland, Oldenburg, Vechta und Wesermarsch
Bildung
- Carl-von-Ossietzky-Universität; gegründet 1973 trägt die Universität seit 1991 ihren heutigen Namen Website
- Fachhochschule Oldenburg; gegründet 1971 durch Zusammenschluss von verschiedenen Vorgängereinrichtungen, darunter einer Ingenieurakademie für Bau- und Vermessungswesen und eine Seefahrtschule aus dem 19. Jahrhundert in Elsfleth Website
Oldenburg (Oldb) hat ferner das komplette Angebot an Allgemeinbildenden (beispielsweise auch das Alte Gymnasium) und Berufsbildenden Schulen; siehe hierzu die Website des Schul-Informations-Systems Oldenburg(sisol), dessen SchoolPool zahlreiche Informationen bietet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater
Das älteste Theater ist das Oldenburgische Staatstheater. Ein zunächst 1833 durch den Zimmermann Muck als Holzkonstruktion errichtetes Theater, das in der Nähe des heutigen Theaters stand, wurde 1881 durch den im italienischen Renaissancestil gehaltenen Bau ersetzt. Auf dem Gelände zwischen Theaterwall und Stadtgraben vollendete der Hofbaumeister Gerhard Schnitger das Großherzogliche Residenztheater. Durch ein Feuer, vermutlich durch ein Feuerwerk im Innenraum verursacht, brannte es jedoch im November 1891 nieder. Das im neubarocken Stil wiederaufgebaute Theater wurde 1893 eröffnet, erweitert durch eine Kuppel und zusätzliche Werkstattgebäude. 1919 dankte der letzte Großherzog ab und das Theater wurde in Oldenburgisches Landestheater umbenannt. Seit der Übernahme des Gebäudes durch den Staat Oldenburg im Zuge des Finanzausgleichs zwischen Ländern und Gemeinden 1938 trägt es den Titel Oldenburgisches Staatstheater.
Angegliedert an das Staatstheater ist die August-Hinrichs-Bühne, die ausschließlich Stücke in niederdeutscher Sprache spielt. Im März 1921 gründete sich die Bühne aus Mitgliedern der Späälkoppel zunächst unter dem Namen Ollnborger Kring. 1923 erfolgte die Angliederung an das Landestheater und die Namensänderung in Niederdeutsche Bühne Oldenburg am Landestheater. Mit dem Staatstheater bekam auch die August Hinrichs Bühne am Oldenburgischen Staatstheater 1939 ihren heutigen Namen. Zwischen 1945 und 1998 spielte die AHB im Theatersaal im Oldenburger Schloss. Seit 1998 spielt sie im sogenannten Kleinen Haus des Staatstheaters. Die Bühne wird als Verein geführt, die Mitglieder betreiben die Schauspielerei als Freizeitbeschäftigung.
Das Studentenwerk der Universität Oldenburg betreibt seit 1985 das UNIKUM und Unitheater. Seit dem Juli 1997 nutzt die zu dem Zeitpunkt Gegründete Oldenburger Universitäts Theater GmbH das UNIKUM. Studentische und freie Theatergruppen sind in ihr organisiert.
Ebenfalls 1985 eröffnete das Theater Wrede, ein modernes Theater für Erwachsene und Kinder das sich durch den vielfältigen Einsatz moderner Medien auszeichnet. Seit 1999 besteht als eigene Spielstätte das Privattheater Theaterfabrik.
Die Kulturetage wurde 1986 von der Kulturkooperative Oldenburg e.V. begonnen. Seit der Anmietung einer Etage in einem Lagerhaus in der Nähe des Hauptbahnhofs bietet die Kulturetage neben einer Kleinkunstbühne Platz für unterschiedliche Kunstformen. Konzerte, Kabarett und Lesungen stehen derzeit eine Halle, ein Studio und drei Probenräume zur Verfügung die den verschiedenen Veranstaltungen Platz bieten.
Hauptsächlich zeitgenössisches Figurentheater zeigt das private Theater Laboratorium seit 1995. Neben reinen Figurenstücken, in denen die handgemachten Figuren verwendet werden, wird mit Elementen des Schauspiels gearbeitet. Neben den Theaterstücken werden auch für kleinere Konzerte gegeben.
Das freie Theater Theater hof/19 ist seit der Gründung September 2001 das jüngste Theater in Oldenburg. Die Produktion widu-Theater, die hier ihre Spielstätte hat, war zuvor auf den Bühnen der Kulturetage und der Theaterfabrik zu sehen.
Museen
- Schloss mit dem Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte
- Landesmuseum für Natur und Mensch
- Stadtmuseum - dieses Museum zeigt bürgerliche Wohnkultur, eine Antikensammlung, ferner Leben und Werk des Künstlers Prof. Bernhard Winter (1871-1964) und die Stadtgeschichte Oldenburgs
- Horst-Janssen-Museum mit Werken des Zeichners und Grafikers Horst Janssen
- Edith-Ruß-Haus - Medienkunst

Bauwerke
- Altes Gymnasium Oldenburg
- Lappan, das Wahrzeichen der Stadt
- Lambertikirche
- Mausoleum
- Degodehaus
- Peter Friedrich Ludwig Hospital
- Pulverturm
- Synagoge in der Wilhelmstraße, ehemaliges Bethaus der Baptisten
- Elisabeth-Anna-Palais
- Die Schlosswache auf dem Schlossplatz

Sonstige Sehenswürdigkeiten
Regelmäßige Veranstaltungen
- am letzten Montag im Januar: Gilde-Abend der Gesellschaft UNION, des kaufmännischen Vereins, in den oberen Festsälen der Weser-Ems-Halle
- im Sommer: Oldenburger Kultursommer (dreiwöchige Veranstaltung mit Jazz, Rock, Folklore, Klassik, Pantomime und anderem)
- August: Hobbymarkt unter der Autobahn
- August: Stadtfest
- September: Weinfest mit Tanz und Folklore
- September: Internationales Filmfest Oldenburg
- September/Oktober: Kramermarkt
- Herbstferien: Kunstmarkt im Cäciliensaal
- November: Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse
- November: Oldenburger Kurzfilmtage zwergWERK
- Dezember: Lambertimarkt (Weihnachtsmarkt) am Rathaus mit Kunstmarkt
Traditionen
- Kistenlauf (auch Kastenlauf genannt) - eine recht neue Tradition;
- Kohlfahrten, bei denen oftmals die Sportart Boßeln ausgeübt wird.
Kulinarische Spezialitäten
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Oldenburg (Oldb) hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
- 1917: Paul von Hindenburg, Generalfeldmarschall und späterer Reichspräsident
- 1928: Dr. h.c. Helene Lange, Bildungspolitikerin (DDP) und Frauenrechtlerin
- 1944: August Hinrichs, Künstler
- 1961: Prof. Bernhard Winter, Maler
- 1963: Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Jaspers, Philosoph, Psychiater und politischer Schriftsteller
- 1992: Horst Janssen (1929-1995), Zeichner und Grafiker
1937 erhielten auch Adolf Hitler und Carl Röver die Ehrenbürgerrechte. Diese wurden 1948 vom Rat der Stadt jedoch entzogen.
Söhne und Töchter der Stadt
Folgende Personen sind in Oldenburg (Oldb) geboren. Ob sie später ihren Wirkungskreis in Oldenburg (Oldb) hatten oder nicht, ist dabei unerheblich. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr.
- 1776, 4. Mai, Johann Friedrich Herbart, † 14. August 1841 in Göttingen, Philosoph, Psychologe und Pädagoge
- 1803, Markus Nathan Adler, † 1890, oldenburgischer Landrabbiner
- 1827, 8. Juli, Nikolaus Friedrich Peter, † 13. Juni 1900 in Oldenburg, Großherzog von Oldenburg
- 1842, 5. Februar, Karl Graf von Wedel, † 30. Dezember 1919 in Stockholm, Reichsstatthalter von Elsaß-Lothringen 1907-14
- 1848, 9. April, Helene Lange, † 13. Mai 1930 in Berlin, Politikerin (DDP-MdR), Pädagogin und Frauenrechtlerin
- 1852, 16. November, Friedrich August, † 24. Februar 1931 in Oldenburg, Großherzog von Oldenburg 1900-18
- 1865, 22. Juli, Dr. Karl Rudolf Heinze, † 26. Mai 1928 in Dresden, deutscher Politiker (Nationalliberale Partei, DVP), MdR, Ministerpräsident von Sachsen 26. Oktober - 13. November 1918
- 1873, 26. Februar, Johann Schütte, † 29. März 1940 in Dresden, Konstrukteur von Luftschiffen
- 1875, 2. April, Theodor Diedrich Wilhelm Francksen, † 14. Juni 1914, Kunstsammler
- 1879, 6. Februar, Carl Ramsauer, † 24. Dezember 1955 in Berlin, Physiker
- 1879, 18. April, August Hinrichs, † 20. Juni 1956 in Huntlosen, Schriftsteller
- 1883, 23. Februar, Karl Jaspers, † 26. Februar 1969 in Basel/Schweiz, Philosoph und Schriftsteller
- 1888, Theodor Pekol, † 1958, Busbauer und -unternehmer
- 1894, 17. August, Otto Suhr, † 30. August 1957 in Berlin, Politiker (SPD), MdB, MdA, Regierender Bürgermeister von Berlin.
- 1934, 7. Oktober, Ulrike Meinhof, † 9. Mai 1976 in Stuttgart (Selbstmord), Journalistin und Terroristin (Rote Armee Fraktion).
- 1946, 24. März, Su Kramer alias Gudrun Kramer, Sängerin ("Kinder der Liebe")
- 1952, 17. Juli, Judith Jupe, Sängerin (Duo Judith & Mel) ("Land im Norden", "Wir")
- 1954, 7. Februar, Dieter Bohlen, Musiker, Sänger und Komponist
- 1965, Februar, Silvius von Kessel, seit 1995 Domorganist am Erfurter Dom
- 1974, 28. Mai, Hans Jörg Butt, Fußballspieler, Torwart (u. a. beim VfB Oldenburg)
Persönlichkeiten, die in Oldenburg wirkten
- Hermann Ludwig Ehlers, *1904 in Schöneberg bei Berlin, † 1954, Politiker (CDU), Bundestagspräsident, war am Anfang seiner politischen Kariere unter anderem Ratsherr in Oldenburg
- Horst Janssen, * 14. November 1929 in Oldenburg, † 31. August 1995 in Hamburg, Zeichner und Grafiker, lebte in Oldenburg
- Johann Heinrich Suhrkamp, * 23. März 1891 in Kirchhatten; † 31. März 1959 in Frankfurt am Main; Gründer des Suhrkamp-Verlages
- Cäcilie von Oldenburg, 1844 hier gestorben
- Christian Daniel von Finckh, * 1766 † 1813, Richter und Märtyrer
- Wigald Boning, * 20. Januar 1967 in Wildeshausen
- siehe auch: Kategorie:Oldenburger
Literatur
- "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" Band III Nordwestdeutschland, 1. Teilband Niedersachsen/Bremen - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1952