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Ruhollah Chomeini

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Ayatollah Ruhollah Mussawi Chomeini (auch Khomeini; آیت‌الله روح‌الله خمینی Persisch) (* wahrscheinlich 17. Mai 1900 in Chomein; † 3. Juni 1989 in Teheran) war ein schiitischer Geistlicher und der politische und spirituelle Führer der islamischen Revolution im Iran von 1978-1979. Durch sie gelang es ihm aus dem Exil, die Regierung von Mohammad Reza Pahlavi, dem damaligen Schah von Persien, zu stürzen. Chomeini gilt als der Gründer der Islamischen Republik im Iran und regierte diese bis zu seinem Tod 1989.

Er wurde wahrscheinlich 1900 im Ort Chomein als Ruhollah Mousavi (روح‌الله موسوی‌ Persisch) geboren. In den 50er Jahren wurde Chomeini zum Ayatollah ernannt. 1964 war er aufgrund seiner ständigen regimekritischen Äußerungen und Beteiligung am Aufstand von 1963 gezwungen, das Land zu verlassen und ins türkische Exil zu gehen. Von dort floh er 1965 nach Nadschaf, einem bekannten Heiligtum der Schiiten im Irak. Dort blieb er bis 1978 und organisierte Teile der persischen Opposition, bis er von der Regierung Saddam Husseins nach Frankreich exiliert wurde. Von Paris kehrte er am 1. Februar 1979, während der Iranischen Revolution, wieder in seine Heimat zurück. Am 11. Februar übernahm er die Macht in der neuen Islamische Republik Iran. Chomeini selbst wurde Staatsoberhaupt auf Lebenszeit, Führer der Revolution und Oberster Geistlicher Führer in Personalunion. Bereits innerhalb der ersten Jahre etablierte Khomeini eine religiös-faschistoides System. Im Zuge dieser Veränderungen wurden neben den linken und monarchistischen Oppositionsgruppen auch die meisten seiner Wegbegleiter aus seiner pariser Exilzeit hingerichtet bzw. zur Flucht gezwungen.

Im ersten Jahr des Golfkriegs mit dem Irak (1980-1988) verweigerte Chomeini den von der UNO vorgeschlagenen Waffenstillstand und rief zum Dschihad auf, um die Grenzgebiete zurück zu erobern. Nach großen militärischen Verlusten bot er 1981 die "menschliche Welle" auf (kaum ausgebildete Zivilisten als Vorhut für die paramilitärischen Pasdaran). Aus humanitären Gründen stieß dies auf vielfache Kritik. Der lange Krieg und die zum Westen feindliche Haltung Chomeinis isolierten den Iran, wovon sich das Land erst nach zwei Jahrzehnten zu erholen begann.

Anfang des Jahres 1989 rief Chomeini in einer Fatwa alle Moslems zur Tötung des Schriftstellers Salman Rushdie auf, aufgrund der als blasphemisch erachteten Äußerungen gegen den Propheten Mohammed in Rushdies NovelleDie satanischen Verse“.

Nachfolger von Chomeini wurde 1989 sein früherer Schüler, der amtierende Staatspräsident und Chef des Revolutions- und Wächterrates, Ayatollah Seyyed Ali Chamene'i.

Chomeinis Geburtsdatum ist nicht ganz bekannt. Es gibt Quellen die sagen, er sei 1901 oder sogar 1902 geboren. Andere Quellen behaupten er sei am 24. September 1902 auf die Welt gekommen.


Siehe auch: Ali al-Sistani, Qom, Nadschaf