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Lockheed Super Constellation

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Lockheed L-1049 am Münchner Flughafen

Die Super Constellation (Englisch umgangssprachlich: „Super Connie“) ist, wie die bewährte Constellation, ein viermotoriges Propellerflugzeug. Zu den wichtigsten Änderungen, die zur Super Constellation führten, zählen folgende: Verstärkung der gesamten Flugzeugzelle, Einbau von viereckigen Kabinenfenstern, geänderte Kanzelverglasung, Vergrösserung das Tankvolumens und der Einbau von leistungsfähigeren R-3350-CB1-Triebwerken.

Varianten

Siehe auch: Lockheed Constellation, Lockheed Starliner

Geschichte

Um den wachsenden Passagierzahlen gerecht zu werden, verlängerte Lockheed im Jahre 1950 den bereits recht langen Rumpf der Constellation durch den Einbau zusätzlicher Rumpfsegmente vor und hinter dem Flügel um weitere 5,59 m. Da Lockheed über kein Versuchsflugzeug mehr verfügte, kaufte die Firma den Constellation-Prototyp XC-69 von der US Air Force (USAF) zurück und baute ihn entsprechend zur L.1049 Super Constellation um.

Am 13. Oktober 1950 erfolgte der Erstflug dieser Maschine. Das neue Flugzeugmuster wies eine ausgezeichnete Wirtschaftlichkeit auf, doch genügte die Triebwerksleistung nur knapp den Anforderungen der Luftverkehrsgesellschaften, sodass nur 24 L.1049 für die Eastern Air Lines und die TWA gefertigt wurden.

Der erste Linieneinsatz einer L.1049 erfolgte im Dezember 1951 bei Eastern Air Lines. Da keine L.1049A gebaut wurde, erhielt die nächste Ausführung, die während des Koreakrieges für die US-Navy gebaut wurde, die Werksbezeichnung L.1049B. Die offizielle militärische Bezeichnung lautete R7V. Bei dieser Ausführung und der daraus weiterentwickelte zivilen L.1049C konnten die mangelnde Triebwerksleistung der L.1049 durch die Verwendung der Turbo-Compound-Version des R-3350-Triebwerks mit einer Startleistung von 3.250 PS (2.389 kW) verbessert werden. Die Leistungssteigerung konnte dadurch erzielt werden, indem man dem ursprünglichen Motor eine Abgasturbine anhängte, deren Leistung von zusätzlichen 450 PS (331 kW) auf die Propellerwelle übertragen wurde. Alle weiteren Ausführungen der Super Constellation erhielten Weiterentwicklungen dieses Triebwerks. Die erste L.1049C startete am 17. Februar 1953 zum Erstflug.

Von der L.1049C wurden 56 Flugzeuge gebaut. Durch den Einbau großer Frachttore und eines Schwerlastbodens entstand aus der L.1049C die Frachtversion L.1049D, die im September 1954 zum ersten Mal flog. Von dieser Version wurden jedoch nur vier Maschinen gebaut. Weitere Detailverbesserungen führten zur L.1049E mit einem max. Startgewicht von 61.400 kg, doch gelangten nur 25 von urspuünglich 56 bestellten Maschinen zur Ablieferung. Auf Wunsch der Auftraggeber wurden die restlichen Flugzeuge als L.1049G gebaut. Die L.1049F diente als Grundversion der militärischen C-121 für die [USAF|US Air Force]]. Zwischen 1948 und 1955 kaufte die USAF 150 C-121C als Transporter und weitere 150 EC-121 als fliegende Frühwarnstation. Die erfolgreichste wurde die L.1049G (Super G) mit 99 verkauften Exemplaren, davon 38 L.1049E-Umbauten. Die erste L.1049G absolvierte am 7. Dezember 1954 ihren Erstflug und wurde im Januar 1955 bei Northwest Airlines in den Liniendienst gestellt. Zur Steigerung der Tankkapazität erhielt sie Flügelendtanks (Tiptanks) mit einer Kraftstoff-Kapazität von je 2.270 Litern. 1957 erschien die letzte Version der L.1049, die L.1049H für den gemischten Passagier- und Frachtverkehr. Hierfür verfügte das Flugzeugmuster über zwei grosse Frachttore an der Backbordseite des Rumpfes. Ausserdem kam ein verstärkter Schwerlastboden als sogenannter Roller-Floor zum Einbau, der den Transport von palettisierter Fracht ermöglichte.

Die Nutzlast im Combi-Verkehr war auf 11.020 kg begrenzt. Hauptsächlich kam die L.1049H als reiner Frachter zum Einsatz, wobei bis zu 17.200 kg Nutzlast befördert werden konnten. Die Triebwerksleistung wurde bei dieser Variante auf je 3.400 PS (2.499 kW) gesteigert und das max. Startgewicht betrug 63.500 kg. Anfang der 60er Jahre rüstete Lockheed zirka 50 Passagiermaschinen (L.1049C und L.1049G) zu L.1049H Frachtflugzeugen um. Es wurden insgesamt 285 zivile und 325 militärische Super Constellation aller Versionen hergestellt. Über die grössten Super Conny-Flotten verfügten TWA und Eastern Air Lines, doch auch in anderen Erdteilen war sie stark verbreitet. In Europa war die Super Conny über lange Jahre in den Farben der Lufthansa, KLM, Air France, Iberia und TAP zu sehen. Mietsweise flog auch Sabena zwei Exemplare. Die Lufthansa eröffnete am 8. Juni 1955 mit einer Super G den Transatlantikdienst auf der Strecke Düsseldorf-Shannon-New York.

Heute steht keine Super Constellation mehr im aktiven Liniendienst. Der letzte Betreiber einer L.1049 war die in der Karibik ansässige Aerochago, die das Modell bis zum Beginn der 90er Jahre auf Frachtdiensten zwischen Mittelamerika und Florida (Miami) im Einsatz hatte.

Technische Daten

Lockheed Super Constellation L.1049G:
Kenngröße Daten
Länge 34,60 m
Flügelspannweite 37,50 m
Höhe 7,55 m
max. Startgewicht 62.370 kg
Antrieb 4 Curtiss-Wright R3350-972TC-18DA, luftgekühlte 18-Zylinder-Doppelsternmotoren, 3.250 PS (2.389 kW)
Propeller dreiblättrig
Reisegeschwindigkeit 525 km/h
Reichweite 7.600 km
Dienstgipfelhöhe 8.400 m
Kapazität 7-10 Mann Besatzung, 76-99 Passagiere

Modelltypen

  • Zivil
    • L.1049 "Super Constellation"
    • L.1049B
    • L.1049C
    • L.1049D
    • L.1049E
    • L.1049G
    • L.1049H
  • Militärtransporter (USA, Armee)
    • XC-69E
  • Militärtransporter und Aufklärer (U.S. Air Force)
    • C-121A
    • VC-121B
    • C-121C
    • RC-121C
    • RC-121D
    • VC-121E
    • VC-121F
    • C-121G
    • EC-121H
    • C-121J
    • EC-121J
    • EC-121K
    • JC-121K
    • EC-121L
    • EC-121M
    • WC-121N
    • EC-121P
    • EC-121G
    • EC-121R
    • EC-121S
    • EC-121T
  • Militärtransporter und Aufklärer (U.S. Navy)
    • R7V-1
    • R7V-2
    • WV-1
    • WV-2

Restaurierte Constellations