Zum Inhalt springen

Frauenkirche (Nürnberg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Mai 2005 um 15:55 Uhr durch SteveK (Diskussion | Beiträge) (Kategorie geändert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Westfassade der Frauenkirche

Die Frauenkirche, heute kath. Stadtpfarrkirche Unserer Lieben Frau, liegt als eine der bedeutenden Kirchen Nürnbergs an der Ostseite des Hauptmarkts. In der Parlerzeit um 1360 als Hallenkirche mit 3 mal 3 Jochen errichtet; an der Westseite, zum Markt hin, ist eine Vorhalle vorgelagert, im Osten schließt sich in der Breite des Mittelschiffs ein zweijochiger Chor mit 5/8-Schluss an; vgl. als etwa zeitgleiche Architektur den Ostchor von St. Sebald (Nürnberg).

Von Adam Kraft stammt der westliche Giebel mit einem Maßwerktabernakel für das sog. Männleinlaufen von 1509, noch heute in Betrieb.

Westportal, Archivolte mit Skulpturen

Aus der Erbauungszeit um 1360 sind viele Skulpturen von hoher Qualität erhalten (teils stark restauriert). Im Innern sind zahlreiche Kunstwerke aus dem Mittelalter überliefert, z. B. der sog. Tucheraltar (um 1440/50, ursprünglich Hochaltar der Augustinerkirche St. Veit), Verkündigungsengel und Leuchterengel aus dem Umkreis von Veit Stoß (Anfang 16. Jahrhundert), Peringsdörffersches Sandstein-Epitaph von Adam Kraft (um 1498).

Geschichte

Die Kirche, die in der Folgezeit als kaiserliche Hofkapelle diente, wurde an dem Ort der beim Judenpogrom im Jahre 1349 zerstörten Synagoge erbaut (Weihe 1358). 1361 wurde hier der Thronfolger Wenzel getauft; im Zusammenhang mit diesem Ereignis ist die Präsentation der Reichskleinodien vom Umgang des Michaelschors überliefert.

Westportal, nördlicher Zwickel, mit Prophet und Wasserspeiern

1487 wurde die 1466 abgebrannte Sakristei wiederhergestellt. In den Jahren 1506-1508 schuf Adam Kraft einen neuen Westgiebel.

1810-1816 unter Lorenz Rotermundt in Hinblick auf eine Neunutzung als kath. Pfarrkirche grundlegend erneuert.

1946-53 wurden Kriegszerstörungen behoben; nur die Mauern des Langhauses und der Fassade waren erhalten geblieben. 1989-91 wurde das Bauwerk instandgesetzt.

Abermals findet seit 2003 eine Sanierung des äußeren Westfassade statt: als Schutz gegen Taubenkot wird vor und um die Bauplastik stabiler Maschendraht gespannt.

Siehe auch:

Literatur

  • Dehio: Bayern I: Franken, 2. Aufl., München 1999, S.739ff.