Opekta (Markenname)

Opekta war 1928 die erste deutsche Marke, für Pektin und pektinhaltige Produkte für die Herstellung von Marmeladen und Fruchtgelees – als erster Hersteller in Packungsgrößen für Privathaushalte. Opekta ist ein Kunstwort aus Obstpektin und Apfel. Opekta wurde schnell zum Synonym für derartige Geliermittel als Zubereitungshilfe für selbst hergestellte Brotaufstriche aus Früchten. Hergestellt wurde es in gleichnamiger Firma mit Stammsitz in Köln mit Niederlassungen in Amsterdam, Wien, Prag und Basel.
Geschichte der Marke
Die Marke Opekta wurde am 03.05.1928 durch die Opekta Gesellschaft m.b.H., vertreten durch Firmengründer Robert Feix, erstmalig ins Markenregister beim Deutschen Patent- und Markenamt eingetragen. Letztmalig wurde sie von Dr. Oetker am 05.07.1999 registriert. Dennoch sind sämtliche Produkte mit den Namen Opekta bis zum heutigen Tag vom Markt verschwunden.
Produkte
Bekanntestes und beliebtestes Produkt aus dem Hause Opekta war das Produkt "Opekta flüssig". Das Produkt "Opekta flüssig" wurde nur im Sommer und Nachsommer verkauft, wenn viel Obst vorhanden ist. Es ist eine bräunliche Flüssigkeit, wurde in braunen oder grünen Flaschen abgefüllt und hatte eine Haltbarkeit von maximal 2 Jahren, wobei es allerdings nicht schlecht wird, sondern nur die gewünschte Wirkung mehr und mehr verliert.

"Opekta flüssig" ist hergestellt aus Pektin. Es übt u.a. eine sehr heilende Wirkung auf den Verdauungstrakt aus. Pektin ist als natürlicher Bestandteil in fast allen Früchten enthalten, besonders aber in unreifen Äpfeln und Zitronen. Je unreifer die Früchte sind, desto mehr Pektin enthalten sie und umso fester ist die Konsistenz. Mit zunehmender Reife der Früchte baut sich das Pektin immer mehr ab, und die Festigkeit verringert sich. Beim Einmachen fügt man den Früchten Pektin mit Gelierzucker oder Gelierpulver zu. Das Pektin bildet nach kurzem Erhitzen bei der Zubereitung zusammen mit dem Frucht-Zucker-Säure-Gemisch während des Erkaltens ein festes Zell-Gerüst, auch "Gel" genannt, weshalb dieser Prozess auch als "Gelieren" bzw. "Geliervorgang" bezeichnet wird.
1937 kostet die Normalflasche 86 Pfennig (ausreichend für durchschnittlich 8 Pfund Marmelade), die sogenannte Doppelflasche kostet 1,53 Reichsmark.
Weitere bekannte Produkte aus dem Hause waren u.a.
- Opekta trocken
- Opekta 2000
- Opekta Speise-Gelatine
- Opekta Gelierpulver für Tortenguß
- Opekta Zwei zu Eins
- Opekta Gelierzucker
- Opekta Gelierpulver für Deserts
- Opekta Gelavit (zuckersparendes Geliermittel)
- Opekta Zitronensäure (Citropekt)
- Opekta Vollei-Austausch u.a.
Unter der Regie von Schwartau kommen am 01.08.1993 die "Frisch-Frucht-Konfitüre Opekta" auf den Markt, in den Varianten Kirschen, Erdbeeren und Himbeeren (250 g Glas).[1]

Bücher und Rezepthefte
Des Weiteren wurden in der hauseigenen Versuchsküche immer wieder neue und ausgefallene Rezepte für neue Marmeladen entwickelt. Diese wurden dann von der Opekta-Gesellschaft in den beliebten Büchern, Werbeprospekten oder Rezeptheften in immer höheren Auflagen veröffentlicht. Die beliebteste Heft-Reihe ist "Mit Opekta in 10 Minuten" und wurde seit 1929 verlegt. Die letzte überarbeitete 39. Auflage von 1989 weist im Impressum auf eine Gesamtauflage von 56.660.000 Exemplaren hin.
Weitere bekannte Rezeptbücher sind u.a.:
- "Das neue Opekta Rezeptbuch" (Klammerheftung)
- "Opekta-Rezepte Marmeladen Gelees Obsttorten Süßspeisen" (32 Seiten, Klammerheftung)
- "Die Welt der Marmelade - Das große Marmeladenkochbuch von Opekta" (Spiralheftung)
- "Bereite mit Opekta in 10 Minuten Marmeladen, Gelees, Obsttorten, Süßspeisen, Vanille- und Fruchteis." (Klammerheftung)
All diese u.a. Opekta-Bücher sind nur noch antiquarisch verfügbar.
Werbung
Opektas Werbung erschien aber nicht nur in Büchern und Zeitschriften. Es gab u.a. auch Blechschilder und später auch Fernsehwerbung.
Die Werbung waren anfangs meist sehr bunte und liebevoll gezeichnete Illustrationen mit viel Obst und meist mit mindestens einem blauen Kochtopf. Später folgte die Zahl "10" im dampfenden Kochtopf (was immer für die schnelle Kochzeit stand). Die in vielen Zeichnungen auftauchenden Kinder sollten nicht nur die Beliebtheit des Endproduktes - der Marmelade - bei Kindern darstellen, sondern auch auf die kinderleichte Handhabung des Produktes hinweisen.
Ab den 1950er verschwanden die liebevollen Zeichungen so langsam und es kamen Produktfotos zum Einsatz.
Die firmeneigenen Farben Rot und Blau, die auch im Logo vorkamen, waren von Anfang an besonders auffällig.
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Opekta-Werbung Anfang der 1930er Jahre noch in Sütterlinschrift
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Opekta-Werbung in der "Jüdischen Presse" Wien/Bratislava, Ausgabe vom 19. Juli 1935
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Opekta-Werbung "Hurra, jetzt können wir einkochen", um 1950
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Opekta-Werbung "Wir haben's geschafft", 1954
Einzelnachweise
- ↑ Online-Datenbank, LPV LEBENSMITTEL PRAXIS Verlag Neuwied GmbH (Verlagsgruppe Handelsblatt)
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