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Broye (Fluss)

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Die Broye, 1155 als Brodiam erwähnt, ist ein 86 km langer Fluss im Westschweizer Mittelland mit einem Einzugsgebiet von ca. 850 km². Der deutsche Name Brüw wird heute selbst in der Deutschschweiz nicht mehr gebraucht. Hingegen hat sich hier die Aussprache Vorlage:Lautschrift eingebürgert.

Mehrere kleine Quellbäche am Westhang des Niremont und der Alpettes in den Freiburger Voralpen südwestlich von Bulle vereinigen sich bei Semsales zur Broye. Diese fliesst zuerst nach Südwesten parallel zu den Voralpenketten, ändert die Richtung dann nach etwa 10 km aber abrupt nach Norden ins Schweizer Mittelland. Zwischen Oron und Moudon verläuft sie zuerst in einer offenen Talsenke, in die sie sich südlich von Moudon schluchtartig eingegraben hat. Bei Moudon ändert sich die allgemeine Fliessrichtung erneut, diesmal nach Nordosten. Zwischen Moudon und Payerne benutzt die Broye ein vom eiszeitlichen Rhonegletscher ausgeschliffenes Tal mit breitem, flachem Talgrund und steilen, z.T. felsigen Hängen. Bei Payerne öffnet sich das Broyetal zu einer weiten, bis 5 km breiten Talsenke mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung. Kurz vor ihrer Einmündung in den Murtensee nimmt die Broye von links ihren längsten Nebenfluss, die Petite Glâne, auf. Den Murtensee verlässt die Broye an seiner Nordostecke. Danach verläuft sie, eingezwängt in ein Kanalbett im Rahmen der Juragewässerkorrektion, um den Mont Vully und nach Westen in den Neuenburgersee. Dieser letzte Abschnitt zwischen Murten- und Neuenburgersee wird auch Broyekanal (frz.: Canal de la Broye) genannt. Weitere Zuflüsse sind von links die Bressonne und die Lembe, von rechts die Arbogne.

Nur in ihrem Oberlauf hat die Broye noch naturnahe Ufer, unterhalb von Moudon ist sie infolge zahlreicher Überschwemmungen des flachen Talbodens im 19. und Anfang des 20. Jh. kanalisiert und begradigt worden.