Tschussowoi
Stadt
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Tschussowoi (russisch Чусовой) ist eine Stadt in der Region Perm (Russland) mit 50.068 Einwohnern (Berechnung 2006).
Geografie
Die Stadt liegt am Westrand des Ural, etwa 150 km nordwestlich der Regionshauptstadt Perm an der Mündung der Wilwa in die Uswa und letzterer in die Tschussowaja, einen linken Nebenfluss der Kama.
Tschussowoi ist der Region administrativ direkt unterstellt und zugleich Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.
Die Stadt liegt an der Eisenbahnstrecke Perm–Jekaterinburg, von der hier eine Nebenstrecke nach Solikamsk abzweigt (Station Tschussowaja).
Geschichte

An Stelle der heutigen Stadt war seit dem 16. Jahrhundert ein Dorf Kamassino bekannt. Einen bedeutenden Aufschwung nahm der Ort ab 1874 im Zusammenhang mit dem Bau der Ural-Bergwerks-Eisenbahn (russisch Уральская Горнозаводская железная дорога/ Uralskaja Gornosawodskaja schelesnaja doroga) Perm–Kuschwa (Goroblagodatskaja)–Jekaterinburg, der ersten den Ural überquerenden Eisenbahnstrecke, als hier die Station Tschussowaja (benannt nach dem Fluss) entstand. 1878 wurde die Strecke eröffnet, im folgenden Jahr die hier abzweigende Strecke nach Solikamsk.
1879 wurde auch mit dem Bau des Eisenwerkes Tschussowskoi Sawod begonnen. Der Ort nannte sich nun Tschussowoje, erhielt nach 1917 den Status Siedlung städtischen Typs und 1933 in der heutigen Namensform Stadtrecht.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohnerzahlen |
---|---|
1897 | 1.000 * |
1926 | 18.000 * |
1939 | 43.000 * |
1959 | 60.700 * |
1979 | 56.400 * |
1989 | 57.900 * |
2002 | 51.615 ** |
2006 | 50.068 |
Anmerkung: * Volkszählung (gerundet) ** Volkszählung
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Stadt hat ein Heimatmuseum. In der Nähe, am Fluss Uswa, befinden sich ein komi-permjakischer Grabhügel und Überreste der Siedlung Teljatschi Brod aus dem 9. bis 14. Jahrhundert.
Wirtschaft

Wichtigstes Unternehmen der Stadt ist das aus dem alten Eisenwerk hervorgegangene Tschussowskoi metallurgischeski kombinat. Daneben gibt es weitere Betriebe für Metallverarbeitung und Maschinenbau, der Holz- und Bauwirtschaft sowie der Lebensmittelindustrie.
Söhne und Töchter der Stadt
- Albert Demtschenko (* 1971), Rennrodler
- Tatjana Iwanowa (* 1991), Rennrodlerin
- Wladislaw Juschakow (* 1985), Rennrodler
- Wladimir Machnutin (* 1987), Rennrodler
- Oleg Medwedew (* 1986), Rennrodler
- Iwan Newmerschizki (* 1985), Rennrodler
- Wladimir Prochorow (* 1984), Rennrodler
Siehe auch
Weblinks
- Commons: Tschussowoi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Inoffizielle Webseite von Tschussowoi (russisch)
- Tschussowoi auf mojgorod.ru (russisch)