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Dampfmotor

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Der moderne Dampfmotor ist eine einfach wirkende Dampfmaschine mit Ventilsteuerung, schnelllaufend mit bis zu 1500 U/min. Die Kurbelwelle entspricht dabei im wesentlichen der eines mehrzylindrigen Verbrennungsmotors.

Im Gegensatz dazu verwendet die Berliner Firma Enginion für ihre in Entwicklung befindliche SteamCell anstelle eines Kolbens eine zur Rotationsmaschine umfunktionierte Flügelzellenpumpe. Das Wasser zirkuliert dabei in einem geschlossenen Kreislauf (Erwärmen per Durchlauferhitzer - Entspannung und damit Abkühlung des Dampfes in der Rotationsmaschine - Verflüssigung des Restdampfes in einem Kondensator - Wiedereinspeisung des Wassers mit Hilfe einer Pumpe). Die SteamCell soll zuerst als Kleinblockheizkraftwerk eingesetzt werden.

Dampfmotore sind also aktuell wieder in der Diskussion. In Verbindung mit einem Hochleistungskessel bzw. Porenbrenner würden sie geringen Schadstoffausstoß und fast freie Wahl des Brennstoffes mit relativ hohem Wirkungsgrad (vergleichbar einem modernen Dieselmotor) verbinden. Dies soll durch Dampfdrücke bis 80 bar und Dampftemperaturen von ca. 450 bis 500 °C erreicht werden (es ist auch von Temperaturen von 900°C und Dampfdrücken bis 500 bar die Rede).

Mit einem derartigen hochentwickelten Dampfmotor ließe sich unter anderem ein moderner, getriebeloser Fahrzeugantrieb realisieren. Das Problem des wegen der hohen Dampftemperaturen unbedingt notwendigen ölfreien Betriebes scheint dank spezieller Werkstoffe aus Kohlenstoff und Keramik inzwischen gelöst, aber die noch zu geringe Lebensdauer des chemisch und physikalisch hochbelasteten Porenbrenners (eine Art Keramik- oder Metallschwamm, in dem die Verbrennung ohne offene Flamme stattfindet) bereitet Kopfzerbrechen. Mehrere Firmen und Institute arbeiten in Kooperation intensiv an einer Lösung.

Bereits in den 1920er Jahren wurden erfolgreich dampfgetriebene LKW (s. Sentinel) und PKW (wie z. B. die "Stanley Steamers") gebaut.