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Eisenhans (Robert Bly)

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Einsenhans - ein Buch über Männer ist ein 1990 erschienenes, poetisch-psychologisches Sachbuch des amerikanischen Schrifstellers Robert Bly. Es gilt als eines der Standadwerk in der neueren Beschäftigung mit der Rolle als Mann.


Inhalt

Bly stellt anhand des gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm den Verlauf des jungen männlichen Menschen bis zum erwachsneen Mann dar. Er analysiert aus psychologischer und literaturwissenschaftlicher Sicht die Phasen der "Mann-Werdung" . In der Beschäftigung mit alten Mythen sucht Bly nach männlichen Archetypen, die er als notwendige Wesensbestandteile einer entwickelten und selbstbewußten Männlichkeit ansieht. Er stellt einen positiven Bezug zur männlichen "Wildheit" her, die er in der Gestalt des "Wilden Mannes" sieht. Nach Bly kann das kriegerische des Mannes die Gewalt zeigen, muss sie aber nicht destruktiv einsetzen.

Bly betont die Wichtigkeit männlicher Bezugspersonen für heranwachsende Knaben und sieht in der vaterlosen Gesellschaft eines der zentralen gesellschaftlichen Probleme.


Wirkung

Dies stieß auf starke Resonanz bei Männern, die sich mit ihrer Geschlechterrolle in der Gesellschaft auseinandersetzen wollen. Bly wurde zum Mitbegründer der mythopoetischen Männerbewegung, der vor allem von feministischer Seite, aber auch aus anderen Teilen der Männerbewegung oft vorgeworfen wird, sie benutze die Suche nach einer neuen Männlichkeit als bloßen Vorwand, um zu tradierten Rollen zurückzukehren.


Kritik

Bly wird häufig eine antifeministische Einstellung vorgeworfen und von Soziologen Soziologie und Geschlechterforschern Geschlechterforschung wird kritisiert, dass er männliches Verhalten nur als biologisch vorgegebenes annehme und andere Optionen als das traditionelle Männerbild ausschließe. Mit seinem positiven Bezug auf den König, den Krieger und den wilden Mann werde männliches Dominanzverhalten und männliche Gewalt gerechtfertigt.

Dagegen verteidigt Bly seinen wilden Mann als grundlegend verschieden vom Barbaren, der seine Gewalt unkontrolliert nach außen richte. Die männliche Selbstfindung schaffe überhaupt erst die Voraussetzung für einen echten Dialog gleichberechtigter Partner.