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Diskussion:Strukturelle Gewalt

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Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Mai 2005 um 17:37 Uhr durch GS (Diskussion | Beiträge) (Folgen sind eine Interpretationsvariante). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Letzter Kommentar: vor 20 Jahren von GS in Abschnitt Folgen sind eine Interpretationsvariante

ergibt zirkellink, bin für Löschen ( -- Anonymous )

Nein, Löschen wäre falsch, weil Strukturelle Gewalt schon etwas bestimmtes meint. Allerdings diskutiert der Artikel meines Empfindens nach zu sehr die Gewaltdefinition von Galtung und bleibt in der Beschreibung Struktureller Gewalt zu kurz und allgemein. Ich habe allerdings Hemmungen, einen fremden Artikel komplett umzuschreiben, gehört das zur strukturellen Gewalt von Wikipedia :-) ? ( -- M.S. 9.8.2004 )

Der Begriff der Strukturellen Gewalt ist eines der zentralen Theoreme der Linken, s. z. B: Ulrike Meinhofs berühmtes Diktum, man könne einen Menschen mit einer Wohnung genauso erschlagen wie mit einer Axt. So zutreffend das ist, so bedenklich die Rechtfertigung für (Gegen-) Gewalt, die oft daraus gezogen. Schade nun, dass in dem Artikel weder die Linke noch die Dialektik von Diagnose von Gewalt und ihrer Rechtertigung gar nicht vorkommen. Der Hinweis auf die Bibel ist völlig überflüssig. In der Bibel kommt (fast) alles vor, was aber nicht bedeutet, dass bei den Wikipedia-Artikel z.B. über Pferde, Sexualität oder Astrologie immer auch ein Absatz "... in der Bibel" sinnvoll ist. --Phi 12:43, 11. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Stimme vollständig zu und schlage vor, dass Phi mit der Überarbeitung beginnt. Was er sagt klingt kompetent. Ich würde mich an einer Überarbeitung gerne beteiligen, kann aber nicht primärer Inputgeber sein. --GS 13:19, 11. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Hallo Phi, ich finde das jetzt richtig gut. Ich habe noch etwas gestrafft und stilistisch überarbeitet. Bist Du damit einverstanden? Gruß --GS 22:56, 15. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Folgen sind eine Interpretationsvariante

Der Artikel wirkt jetzt auf mich sehr tendenziös. So wird aus einer Argumentation für Gewaltfreiheit eine zwangsläufige Gewaltantwort. Als ob die RAF eine logische Konsequenz ist, wenn man über strukturelle Gewalt diskutiert.

Aber einfach die "Folgen" löschen, möchte ich auch nicht.

Ich habe den Abschnitt mit "Folgen" überschrieben, da mir der vorherige Titel "Kritik" als nicht treffend erschien. Wenn man liest, wie die RAF Gewalt begründete, so ist diese Form der "Propaganda der Tat" sicher einer der gravierendsten Folgen dieses Gewaltbegriffes ("Macht kaputt, was euch kaputt macht"). Andere, gravierende Folgen des Begriffes sind mir nicht ersichtlich, außer vielleicht, dass das Elend der Dritten Welt argumentativ stärker in den Mittelpunkt rückte. Mein Vorschlag: benenne hier einige positive Folgen der begrifflichen Ausweitung und wir diskutieren das. Der Passus mit Gandhi war logisch für mich nicht nachvollziehbar. Gruß --GS 11:20, 16. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Wenn die RAF diesen Begriff benutzt, um ihre Gewalttaten zu rechtfertigen, impliziert dies in keiner Weise, dass eine Reform durch sich selbst nicht möglich ist. Die Sowjetunion hat sich mit Perestroika selbst ein Reformprozess auferlegt. Strukturelle Gewalt ist in sich selbst ein neutraler Begriff. Was mich jetzt stört, der Begriff hat einen pazifistischen Hintergrund und als Folge steht zurzeit einzig eine negative Auswirkung (Zugegeben, sie steht zurecht da).

Hilf mir aber bitte, weswegen der Passus mit Gandhi nicht logisch nachvollziehbar ist? Gruss --nikd 15:16, 16. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Hallo nikd, der Begriff ist so neutral nicht, wenn man sich vergegenwärtigt, dass er von Marx geprägt wurde. Marx wollte die Welt bekanntlich nicht interpretieren, sondern verändern. Das nannte er Revolution, als revolutionäres Subjekt benannte er das Proletariat. Aus diesem linken Theoriekontext hat sich der Begriff, soweit ich sehe, nicht emanzipiert. Oder lassen sich konservative Begriffe der strukturellen Gewalt benennen? Wie gesagt, weitere Beispiele sind willkommen. Der Satz mit Gandhi lautete: "Pazifisten wie Mahatma Gandhi ermöglicht die strukturelle Gewalt, den Tätern aufzuzeigen, dass sie im moralischen Unrecht sind und appellieren durch gewaltfreien Widerstand an deren Gewissen." Das ist für mich nicht logisch, da es bei der strukturellen Variante der Gewalt keine "Täter" gibt, an die man apellieren könnte. Der Kapitalismus z.B. hat keine Adresse, an die man sich wenden könnte (die Adresse lautet auch nicht Josef Ackermann, Deutsche Bank, um einem populären Missverständnis vorzubeugen). Wie will man an das Gewissen von Strukturen und Institutionen apellieren? Zudem: Dass sich Mahatma Gandhi explizit auf den Begriff der "strukturellen Gewalt" berufen hat, müsste kurz belegt werden. Mir ist es z.B. neu, was aber nicht heißen soll, dass es nicht stimmt. Kannst Du Textstellen angeben? Das wäre dann in jedem Fall ein Aspekt, der aufgenommen werden sollte. Gruß --GS 17:36, 16. Mai 2005 (CEST)Beantworten