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Dalmatische Sprache

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Das Dalmatische ist eine ausgestorbene romanische Sprache, die in einigen Gebieten der historischen Region Dalmatien gesprochen wurde. Es entwickelte sich im Verlauf des Mittelalters aus dem Lateinischen und war nach der Einwanderung der Slawen vor allem in Städten wie Zadar, Split und Dubrovnik verbreitet. Dort kam es zu Beginn der Neuzeit außer Gebrauch, lediglich auf einigen Adriainseln hielt es sich noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.

Die dalmatische Sprache zeigt in einigen Bereichen konservative Züge, so in dem Erhalt der Aussprache des c vor e als k, z.B. lat. cenare > dalm. kenur. Andererseits zeichnet sich das Dalmatische durch eine Vielzahl an Diphthongen aus, z.B. lat. nepotem > dalm. nepaut.

Aus Dubrovnik, wo die Sprache wohl im 16. Jahrhundert außer Gebrauch kam, ist das Dalmatische nur aus zwei Briefen sowie einigen mittelalterlichen Dokumenten bekannt. Diese Variante wird auch als Ragusäisch bezeichnet, nach Ragusa, dem italienischen Namen der Stadt.

Vegliotisch wird dagegen das Idiom der Insel Veglia, heute Krk, genannt. Es ist aus Aufzeichnungen von Sprachmaterial des Romanisten M.G. Bartoli bekannt, das dieser im Jahr 1897 in Gesprächen mit dem letzten lebenden Muttersprachler Antonio Udina zusammenstellte. Udina starb im Jahr 1898.

Vegliotisch und Ragusäisch werden gelegentlich auch als selbstständige romanische Sprachen angesehen.