Boris Blacher
Boris Blacher (* 6. Januar/19. Januar 1903 in Niuzhuang, China, † 30. Januar 1975 in Berlin) war ein deutscher Musikwissenschaftler und Komponist.
Durch häufigen Ortswechsel seiner Eltern wuchs Blacher mehrsprachig auf und verbrachte seine Jugend in China, Sibirien und der Mandschurei. 1922 kam er nach Berlin. Dort studierte Boris Blacher zunächst Mathematik und Architektur und ab 1924 Komposition und Musikwissenschaft an der dortigen Musikhochschule. Nach einer Lehrzeit am Dresdener Konservatorium kehrte er 1948 nach Berlin zurück und wurde dort 1953 Direktor der Musikhochschule (heute Fakultät an der Universität der Künste Berlin) und ab 1960 Inhaber eines Lehrstuhls für elektronische Komposition. Boris Blacher war ein Gründungsgmitglied der Paul-Hindemith-Gesellschaft in Berlin e.V..
Boris Blacher muss als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Gegenwartsmusik angesehen werden. Er setzte bei seinen Kompositionen vor allem ein System der variablen Metren ein, um eine musikalische Symmetrie mit vielen, teilweise mathematisch aufgebauten Taktwechseln zu durchbrechen.
Boris Blacher schrieb 13 Opern, 9 Ballettmusiken, Solokonzerte für Klavier, Violine, Violoncello und Trompete sowie Kantaten, Chorwerke und Kammermusikwerke.
Zu seinen Schülern gehörten Gottfried von Einem, Giselher Klebe, Rudolf Kelterborn, Peter Ronnefeld, Herbert Kegel, Isang Yun, Aribert Reimann und Klaus Huber.
Werke (Auswahl)
- Abstrakte Oper Nr. 1 (1953/57)
- Lysistrata (Ballett, 1950)
- Jüdische Chronik (1961; Gemeinschaftskomposition u.a. mit Paul Dessau, Karl Amadeus Hartmann, Hans Werner Henze und Rudolf Walter-Régeny)
- Concertante Musik für Orchester op. 10 (1937)
- Paganini-Variationen für Orchester op. 26 (1947)
siehe auch: Liste deutscher Komponisten
Personendaten | |
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NAME | Blacher, Boris |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musikwissenschaftler und Komponist |
GEBURTSDATUM | 19. Januar 1903 |
GEBURTSORT | Niuzhuang, China |
STERBEDATUM | 30. Januar 1975 |
STERBEORT | Berlin |