Hood (Schiff, 1920)
Laufbahn | Datei:Rnensign.png |
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In Auftrag gegeben: | 7. April 1916 |
Auf Kiel gelegt: | 1. September 1916 |
Gewässert: | 22. August 1918 |
Indienststellung: | 15. Mai 1920 |
Schicksal: | Versenkung durch das deutsche Schlachtschiff Bismarck am 24. Mai 1941, 1418 Tote, 3 Überlebende |
Außerdienststellung: | |
Allgemeine Daten | |
Verdrängung: | 48.100 t |
Länge: | 262,3 m |
Masthöhe: | 31.7 m |
Tiefgang: | 10.1 m |
Antrieb: | Dieselgetriebene Turbinen, 4 Schlote, 144.000 shp |
Geschwindigkeit: | 31 Knoten |
Reichweite: | |
Besatzung: | ca. 1200 im Frieden, c. 1477 im Krieg |
Bewaffnung: | acht 38,1 cm- und sechs 14 cm- Geschütze in Doppeltürmen; 14 x 10,2- und 24 x 4 cm-Flak: vier 53,3 cm-Torpedorohre |
Panzerung: | Seiten bis zu 303 mm, Deck bis zu 51 mm, Türme bis zu 381 mm |
Flugzeug: | 1 ab 1931 |
Motto: | Ventis Secundis (Latein: "Mit günstigen Winden") |
Die HMS Hood war ein britischer Schlachtkreuzer der Royal Navy. Sie war eines von vier Schiffen der Admiral-Klasse, deren Bau noch während des Ersten Weltkrieges ab Mitte 1916 begann, die aber erst 1920 in Dienst gestellt wurden. Das Schiff ist benannt nach Admiral Samuel Hood, dem 1. Viscount Hood (1724-1816).
Der Bau der Hood wurde bei der John Brown & Company Werft in Clydebank, Schottland, am 1. September 1916 begonnen. Nachdem die Briten bei der Skagerrakschlacht drei Schlachtkreuzer verloren hatten, wurde dem Bauplan 5000 t zusätzliche Panzerung hinzugefügt. Diese Änderung sollte dem Schiff einen effektiveren Schutz gegen 38,1 cm-Granaten geben, mit denen sie auch selbst ausgerüstet war. Theoretisch wurde sie damit zu einem echten Schlachtschiff. Deshalb bezeichnen sie einige als das erste schnelle Schlachtschiff.
Die Überarbeitung war jedoch übereilt und fehlerhaft. Nur die vorderen Kordit-Magazine wurden unter die Munitionsräume verlegt - Korditexplosionen hatten die britischen Schlachtkreuzer in der Skagerrakschlacht zerstört. Die Kombination von Deck-und Seitenpanzerung konnte keinen durchgehenden Schutz vor Geschossen bieten, die aus allen Richtungen einschlugen. Die Deckpanzerung wies eine kritische Schwäche auf. Sie war über drei Decks verteilt und darauf ausgelegt, dass ein einschlagendes Geschoss äußerlich an ihr explodieren sollte, wobei der Schaden von der Panzerung absorbiert werden sollte. Die Entwicklung von Geschossen mit Zeitzünder zu Ende des ersten Weltkrieges machte dieses Konzept nicht nur nutzlos, sondern geradezu gefährlich. Zusätzlich war die Hood durch die Ergänzungen sehr viel schwerer als ursprünglich konzipiert, so dass es strukturelle Schwächen gab. Deshalb wurde ernsthaft erwogen, sie gegen Ende des Krieges zu verschrotten. Die ökonomischen Bedingungen der Nachkriegszeit ließen dies jedoch nicht zu.
Der Bau ihrer Schwesterschiffe Anson, Howe und Rodney wurde im März 1917 unterbrochen, doch die Arbeiten an der Hood gingen weiter. Dies wurde durch zwei Faktoren bedingt. Zunächst wurden die deutschen Schiffe niemals vollendet, für die diese Klasse als Antwort gedacht war. Weiter waren die Fehler in der Panzerung und Konzipierung offensichtlich - die wiederholten Abänderungen an den Schwesterschiffen konnten dies nicht beheben. Stattdessen wurde eine Abfolge von Studien gestartet, die schließlich zu der Entwicklung der N3-und G3-Schlachtschiffe führte.
Die Hood wurde am 22. August 1918 durch die Witwe von Admiral Sir Horace Hood, der ein Opfer der Skagerrakschlacht war, getauft. Er war auch ein entfernter Verwandter des Namensgebers des Schiffes gewesen. Nach Ausstattung und Testfahrten wurde sie am 15. Mai1920 in Dienst gestellt und wurde unter dem Kommando von Kapitän Wilfred Tomkinson zum Flaggschiff des Schlachtkreuzergeschwaders der britischen Atlantikflotte. Der Bau hatte 6 Millionen Pfund gekostet.
In den Zwischenkriegsjahren war sie das größte Kriegsschiff der Welt, zu einer Zeit, als die britische Öffentlichkeit sich sehr mit der Marine verbunden fühlte. Ihr Name und ihre Spezifikationen waren allgemein bekannt, und sie wurde als die mächtige Hood (Mighty Hood) bezeichnet. Wegen ihrer Popularität wurde sie häufig dazu eingesetzt, bei Besuchen anderer Länder "Flagge zu zeigen". Insbesondere nahm sie zwischen November 1923 und September 1924 an einer Weltumfahrung zusammen mit der Repulse und weiteren kleineren Schiffen teil. Bei dieser Gelegenheit ist die Hood von ca. 750.000 Leuten besichtigt worden. 1931 nahm die Besatzung an der Invergordon-Meuterei teil.
Um 1930 wurde sie umfangreich neu ausgerüstet, und sie sollte 1941 modernisiert werden. Der Ausbruch des Krieges machte es jedoch unmöglich, sie von der Front abzuziehen, so dass sie die geplante Generalüberholung niemals erhielt.
Gegen Ende des Jahres 1936 wurde die Hood zur Mittelmeerflotte beordert. Im Juni 1939 verstärkte sie das Schlachtkreuzergeschwader der Heimatflotte in Scapa Flow. Als der Krieg später im gleichen Jahr ausbrach, wurde sie hauptsächlich dazu eingesetzt, in der Nähe Islands und der Faröer Inseln zu patrollieren, um Konvoys zu schützen und zu verhindern, dass deutsche Kaperfahrer in den Atlantik durchbrechen konnten. Als Flaggschiff der H-Kräfte nahm sie an der Zerstörung der französischen Flotte bei Mers-el-Kebir im Juli 1940 teil. Im August kehrte sie zum Schlachtkreuzergeschwader zurück und nahm die Patroullien gegen deutsche Kaperfahrer wieder auf.
Am 24. Mai 1941 wurde es vom deutschen Schlachtschiff Bismarck und dem schweren Kreuzer Prinz Eugen bei einem Gefecht in der Dänemarkstraße versenkt (siehe auch: Unternehmen Rheinübung). Der Bismarck gelang nach nur sechsminütigem Feuergefecht ein Treffer in die Munitionskammer der Hood, der das Schiff explodieren ließ. Dabei fanden 95 Offiziere und 1323 Seeleute den Tod. Nur 3 Mann wurden gerettet.
Der dramatische Verlust eines solchen bekannten Symbols der britischen Flotte hatte große Wirkung auf die britische Öffentlichkeit. Einige bezeichneten dies später als die schockierendste Neuigkeit des Zweiten Weltkrieges.
Am 19. Juli 2001 wurde das Wrack des Schiffes von einem Team um David Mearns in einer Tiefe von 2.804 Metern gefunden. Dabei stellte sich heraus, dass das Schiff in drei große Teile zerbrochen ist. Der Fundort wurde von der britischen Regierung zum Kriegsgräberstätte erklärt.
Bilder
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Weblinks
- http://www.hmshood.com (engl.)