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Komet (Schiff, 1937)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Hilfskreuzer Komet war ein bewaffnetes und umgerüstetes Handelsschiff für den Handelskrieg gegen die Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Es war bei der Kriegsmarine als Schiff 45 und HSK 7 bekannt.

Geschichte der Komet

"Schiff 45" stach am 3. Juli 1940 von Gotenhafen aus in See und erreichte nach 516 Tagen und 100.000 sm am 30. November 1941 Hamburg. Sie lief unter dem Kommando von Kapitän zur See Eyssen (ab 1. Januar 1941 Konteradmiral).

Der Weg führte durch die Nordmeerpassage, kreuz und quer durch die Südsee und Antarktis, um Kap Horn, durch den Atlantik via Westfrankreich und den englischen Kanal zurück nach Deutschland.

Auf ihrer Kaperfahrt gelangen der "Komet" folgende Versenkungen.

  • Holmwood (GB) 546 BRT 25. November 1940
  • Rangitane (GB) 16.712 BRT 27. November 1940
  • Triona (GB) 4.413 BRT 6. Dezember 1940
  • Vinni (NOR) 5.181 BRT 7. Dezember 1940
  • Komata (GB) 3.900 BRT 7. Dezember 1940
  • Triadic (GB) 6.378 BRT 8. Dezember 1940
  • Triaster (GB) 6.032 BRT 8. Dezember 1940
  • Beschießung der Phosphatlager auf Nauru 27. Dezember 1940

Diese Erfolge gelangen der "Komet" im Geschwader operierend mit der Orion zusammen.

  • Australind (GB) 5.020 BRT 14. August 1941
  • Kota Nopan (NL) 7.322 BRT, als Prise nach Bordeaux 17. August 1941
  • Devon (GB) 9.036 BRT 19. August 1941

Dies ergibt, für die Erfolge der "Komet" und der "Orion" zusammen eine Versenkungsziffer von 43.162 BRT für die gemeinsame Unternehmung. Für die Komet insgesamt auf der 516 Tage langen Reise, ergeben sich 42.050 BRT versenkte oder als Prise eingebrachte Tonnage.

Diese eher schmale Erfolgsquote erklärt sich daraus, dass die "Komet" von der SKL im Stillen Ozean eingesetzt wurde, der niemals die Verkehrsdichte aufwies, wie der Indische und Atlantische Ozean, wo z.B. "Atlantis", "Pinguin" und "Thor" eingesetzt waren.

Zweite Fahrt und Ende

Die "Komet" lief Anfangs Oktober 1942 unter dem Kommando von Kapitän zur See Brocksien sowie einer fast volkommen neuen Besatzung zu seiner Zweiten Fahrt aus. Doch diese Fahrt stand unter keinem guten Stern. Denn nur eine Woche nach dem Auslaufen aus Hamburg wurde die "Komet" am 14. Oktober 1942 bei Kap de la Hogue von dem britischen Schnellboot MTB 236 versenkt. Kein Mann der Besatzung überlebte den Untergang.

Technische Daten

1. Reise

  • Stapellauf: 1937, als Fracht-Motorschiff Ems
  • Bauwerft: Deschimag A.G. Weser, Bremen
  • Werft: Deutsche Werft Hamburg
  • Reederei: Norddeutscher Lloyd, Bremen
  • Umbau zum HSK: Howaldtswerke 1939/40 in Hamburg
  • Im Dienst als HSK 7 seit: 2. Juni 1940
  • Größe: 3287 BRT / max. 7.500 ts
  • Länge/Breite/Tiefgang: 115,5 m / 15,3 m / 6,5 m
  • Antrieb: 2 Dieselmotoren mit 3900 PS
  • Geschwindigkeit: 14,5-16 kn
  • Bewaffnung:
    • 6 x 15 cm Geschütze
    • 1 x 7,5 cm-Anhaltekanone
    • 1 x 3,7 cm Zwillings-Flak
    • 4 x 2 cm Flakkanonen
    • 6 x Torpedorohre / 4 über und 2 unter Wasser / Kaliber 53,3 cm
    • 1 Leichtes Schnellboot Typ LS2 (11,5 t), Name Meteorit, gedacht zum Minenlegen (30 Minen)
    • 2 Bordflugzeug vom Typ Arado 196 A1
  • Besatzung: 274 Mann
  • Reisedauer: 516 Tage (3. Juli 1940 - 30. November 1941)

Literatur

  • Robert Eyssen: HSK Komet - Kaperfahrt auf allen Meeren, Koehlers Verlagsgesellschaft Hamburg, ISBN 3-782-20856-0
  • Jochen Brennecke: Die Deutschen Hilfskreuzer im Zweiten Weltkrieg, Koehler Verlag, ISBN 3-782-20828-5