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Elisabeth Schwarzkopf

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Die deutsche Sängerin Elisabeth Schwarzkopf (* als Olga Maria Elisabeth Frederike Schwarzkopf am 9. Dezember 1915 in Jarocin) ist eine der führenden Sopranistinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die besonders für ihre Interpretationen von Mozart- und Strauss-Opern bewundert wurde.

Leben

Jugend in Deutschland

Von Kindheit an zeigte sie großes Interesse an der Musik, mit 13 Jahren sang sie die Eurydice in einer Schulaufführung von Glucks Orfeo ed Euridice in Magdeburg. 1934 begann sie ihr Gesangsstudium an der Berliner Hochschule für Musik, zunächst als Mezzosopran, Später als Koloratursopran.

Ihr Debut erfolgte am 15. April 1938 in der Berliner Staatsoper als zweites Blumenmädchen in Wagners Parsifal. Sie blieb vier Jahre lang in Berlin, während denen sie auch Mitglied der NSDAP wurde (was ihr später ein Auftrittsverbot in den USA eintrug).

Karriere in Wien

Nach dem Krieg wurde sie Mitglied im legendären Ensemble der zerbombten Wiener Staatsoper unter Karl Böhm. Im Ausweichquartier im Theater an der Wien gab sie unter anderem die Mimi in Giacomo Puccinis La Bohème und die Violetta in Verdis La Traviata. Die Europatourneen der Wiener Staatsoper führten sie 1947 als Donna Elvira in Mozart's Don Giovanni nach London (Covent Garden) und 1948 an die Mailänder Scala, in der Rolle der Marschallin aus Strauss' Der Rosenkavalier, die eine ihrer wichtigsten Rollen wurde.

Das offizielle Debut am Royal Opera House machte Schwarzkopf am 16. Januar 1948 als Pamina in Mozart's Die Zauberflöte und an Der Scala am 29. Juni 1950 in Beethoven's Missa Solemnis. Am 11. September 1951 sang sie die Anne Trulove in der Uraufführung von Stravinsky's The Rake's Progress. Ihr Debut an der Metropolitan Opera machte sie am 13. Oktober 1964 als Marschallin.

Walter Legge

Im März 1946 wurde die Sängerin zu einem Probesingen bei Walter Legge, einem klassischen Musikproduzenten, eingeladen. Sie sang Hugo Wolf's Lied Wer rief dich denn? und bekam einen Exklusivvertag mit der EMI. Aus der beruflichen Zusammenarbeit mit Legge wurde auch eine persönliche Beziehung, und sie heirateten am 19. Oktober 1953 in Epsom (England).

In den 1960er Jahren fokussierte Schwarzkopf ihre Auftritte fast ausschließlich auf fünf Opernrollen: Donna Elvira in Don Giovanni, Rosina in Le Nozze di Figaro, Gräfin in Strauss' Capriccio und die Marschallin. Daneben sang sie auch manchmal die Rolle der Alice Ford in Verdis Falstaff.

Abschied und Ehrungen

Ihren Abschied von der Oper hatte Schwarzkopf am 31. Dezember 1971 im Brüsseler Monnaie-Theater in ihrer Paraderolle, der Marschallin. In der folgenden Jahren widmete sie sich nur dem Lied, der letzte Liederabend fand am 17. März 1979 in Zürich statt. Seither lebt die Sängerin in Zürich und gibt Unterricht und Meisterklassen.

1983 wurde ihr die Ehrenmitgliedschaft der Wiener Staatsoper verliehen, 1990 wurde sie vom Land Württemberg zum Professor ernannt und der schwedischen König Gustav VI. Adolf schmückte sie mit dem Orden „Litteris et artibus“. 1992 machte sie Königin Elizabeth II. von England zur Dame of the British Empire.

Literatur

  • Roger Hauert, Bernard Gavoty, Elisabeth Schwarzkopf, Kister, Frankfurt am Main, 1957
  • Alan Jefferson: Elisabeth Schwarzkopf, Langen/Müller, 1996, ISBN 3784425860
  • Alan Sanders: Elisabeth Schwarzkopf, a Career on Record, 1996

Diskographie