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Bananenrepublik

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Der Begriff Bananenrepublik bezeichnet, beginnend 1945, abwertend Länder in der so genannten Dritten Welt, in denen die Regierungen von Korruption, Verbrechen, mafiösen Tätigkeiten, Vetternwirtschaft, persönlicher Bereicherung auf Staatskosten, menschenschädlichen Absprachen und zweifelhaften Wahlen durchsetzt sind.

Anfangs wurden einzig solche Länder so bezeichnet, die nur oder vorwiegend Bananen exportierten bzw. produzierten. Der Begriff geht dabei vor allem auf die mittelamerikanischen Staaten wie etwa Honduras, Nicaragua oder Panama zurück, deren Politik und Staatsgeschäfte über Jahrzehnte durch den Einfluss der großen Südfruchtexporteure United Fruit Company (Chiquita) und Standard Fruit Company korrumpiert wurde. Die wirtschaftliche Macht dieser amerikanischen Unternehmen war weitaus größer als die politische Macht der Regierungen oder gar der Bevölkerung dieser Länder. Der erste PR-Berater der Welt, Edward L. Bernays, ein Neffe von Sigmund Freud, war u.a. zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit von United Fruit.

Generell werden heute alle Staaten mit dem Begriff Bananenrepublik belegt, deren politische Kultur mit Korruption und Verwaltungswillkür in Zusammenhang gebracht wird.

Der Begriff wird auch abwertend für die Bundesrepublik Deutschland genutzt: "Bananenrepublik Deutschland", analog für andere Länder wie zum Beispiel Frankreich, Österreich usw. In den deutschsprachigen Medien wird mit Bananenrepublik vor allem Italien bezeichnet, da dort der Premierminister Silvio Berlusconi die Legislative zum persönlichen Schutz gegen Strafverfahren (Mafiaverbindungen, Korruption) verwendet.

1984 wurde das Wort "Bananenrepublik" in Deutschland für das Wort des Jahres nominiert.

Seit 2005 wird der Rat der Europäischen Union als "Bananenrepublik" bezeichnet. Selbst eine Suche bei google nach "banana republic europe" ergibt http://ue.eu.int als ersten Treffer.