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Salzsee

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Salzsee ist die Bezeichnung für ein Binnengewässer ohne Abfluss in einen Ozean, in einer Senke oder einem Becken gelegen. Salzseen befinden sich meistens in Trockengebieten oder Wüsten, so dass sich durch die andauernde Verdunstung der Gehalt von Salzen und Mineralien des Gewässers ständig erhöht. Ist die Verdunstung größer als der Wasserzufluss, entsteht eine Salzwüste.

Bei saisonalem Wetter wie sich abwechselnden Regen- und Trockenzeiten ist auch ein stetiger Wechsel zwischen Salzwüste und Salzsee möglich, wie im Atlasgebirge. Auch menschliches Eingreifen wie Abzweigen des Wassers zur Bewässerung kann den Wasserstand solcher Seen stark schwanken lassen.

Nutzung

Salzseen werden zur Speisesalzgewinnung, zur Gewinnung von Salz als Badezusatz – besonders aus dem Toten Meer – und zum Abbau von Phosphaten genutzt. Die Salztonebenen von teilweise verdunsteten Salzseen bieten unter Umständen eine glatte Oberfläche, auf der Autos eine gute Bodenhaftung haben und bieten gute Bedingungen für Hochgeschwindigkeitsrennen. Die Salt Flats in Utah sind für Geschwindigkeitsrekorde berühmt, [1] teilweise werden derartige Ebenen auch als kostengünstige Start- und Landebahn in der Luftfahrt verwendet. Salzseen ziehen auch viele Touristen an, einerseits wegen des Badeerlebnisses – man kann praktisch nicht untergehen, anderseits führen das Wasser und die Luft der Umgebung besonders am Toten Meer zur Linderung von Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte.

Bekannte und außergewöhnliche Salzseen

Es gibt auf der Erde viele Salzseen, die teils sehr unterschiedlich ausgeprägt sind. Der Salar de Uyuni in Bolivien ist mit 12.000 km² einer der größten Salzseen der Welt, ist aber in Zeiten geringer Niederschläge eine Salzwüste. Der Assalsee in Dschibuti hat dagegen mit 54 km² nur eine sehr kleine Fläche, ist mit knapp 35 % aber der See mit dem größten Salzgehalt auf der Erde – der Salzgehalt des Ozeans dagegen beträgt etwa 3 bis 4 %.

Zu den bekanntesten Seen gehören das Tote Meer mit durchschnittlich 28 % Salzgehalt und der Großer Salzsee in Utah mit 25 % Salzgehalt. Der Aralsee 33.000 km² mit einem Salzgehalt zwischen 25 und 35 % ist allem Anschein nach dabei, allmählich zur Salzwüste zu werden.

Weitere Salzseen sind:

Nach bisherigen Erkenntnissen der Raumsonde Opportunity ist die NASA davon relativ überzeugt, dass es auch auf dem Mars Salzseen gab.

Lebensraum

Gewöhnliche Fische und Mollusken können in stark salzhaltigen Gewässern nicht leben. Es gibt allerdings einige Arten von Lebenwesen, die sich an solche Verhältnisse anpassen konnten, die sogenannten Halophilen. Dazu gehört auch der Artemia salina (Salzkrebs), der wiederum Flamingos anlockt.

Bei Austrocknung können unter Umständen Samen, Fischeier und ähnliches konserviert werden, wenn sie durch Sonnenbestrahlung im Salz festgebacken werden. In diesem Zustand können sie über Jahre überleben und bei einer neuen Flut wieder zu neuem Leben zu erwachen.

Siehe auch: Salzwasser, Great Basin