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Maruyama Masao (Historiker)

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Maruyama Masao (丸山眞男, 22. März 1914 - 15. August 15 1996), war ein führender japanischer Politikwissenschaftler und Historiker.

Maruyama hatte an der Juristischen Fakultät der Universität Tokio studiert. 1940 wurde er dort Assistenzprofessor. Während des Zweiten Weltkrieges war er in Hiroshima stationiert, wo er auch den Abwurf der Atombombe miterlebte. Bei Kriegsende war er 31 Jahre alt. In den folgenden Jahren trat er mit einer Reihe von Aufsätzen an die Öffentlichkeit, in denen er die Mentalitätsgeschichte Japans hinsichtlich ihrer Wirkung im 20. Jahrhundert einer tiefgreifenden Analyse unterzog. Die große Wirkung seiner Schriften machte ihn zu einem der führenden Intellektuellen seines Landes, deren Ziel es war, die Demokratisierung Japans mit einer Aufarbeitung der Vergangenheit zu verbinden. Seinem Selbstverständnis nach waren seine Arbeiten „im Widerstand gegen eine Tendenz geschrieben, jene in den dreißiger und vierziger Jahren für jeden sichtbaren krankhaften Phänome als ‚Unfall’ oder Ausnahmeerscheinungen im Grab der Vergangenheit zu verschütten“[1]. Seine Arbeiten richteten sich vornehmlich gegen ein „Verdrängen“ der jüngsten japanischen Geschichte und ihrer ideologischen Wurzeln. Das kulturelle Erbe Japans war ihm kein Reservoir des wahren, unverdorbenen Japans, sondern selbst tief verstrickt in die ideologischen Ursachen der als Fehlentwicklung verurteilten Ereignisse im zwanzigsten Jahrhundert.

Einzelnachweise

  1. zit nach: Sebastian Conrad: Auf der Suche nach der verlorenen Nation